Secrets of the Cipher family - Love me

55. Kapitel

Sicht von Dipper

Erneut schaute ich weg vom Spiegel vor Angst.
,,Du wirst immer besser. Du hast vierzehn Sekunden geschafft."
Will grinste teuflisch.
Am liebsten würde ich ihm eine rein hauen. Normalerweise habe ich dieses Impuls jemanden zu verletzen nicht, aber Will bringt meine dunkelste Seiten hervor.

,,Ich kann nicht mehr."
,,Pech gehabt. Du wolltest das so. Also schaue in den Spiegel und versuche es wieder."
Ich knirschte mit den Zähnen.
,,Ich verstehe es nicht. Wieso zum Teufel hasst du mich?!"
Überrascht von meinen Worten zog Will seine Augenbrauen hoch.
,,Wieso ich dich hasse? Du nimmst mir Bill weg! Bill ist mein Bruder, er braucht keinen Schwächling als Freund."

Sauer schaute ich Will an.
,,Ich nehme dir nicht Bill weg und ich bin kein Schwächling."
,,Natürlich bist du einer. Bisher hast du keine Aufgaben ohne zu schreien oder wegzulaufen geschafft. Dazu hast du immernoch die Aufgabe erledigt."
,,Aber ich habe sie geschafft", entgegnete ich ihm.
Sauer drehte Will sich weg.

,,Weißt du was? Ist mir doch egal. Ich verschwinde!"
,,Wie denn?"
Provokant sah Will mich an.
,,In dem ich aufwache. Dann kann ich gleich Bill sagen, wie du mich behandelst."
,,Und?"
,,Dadurch will Bill nichts mehr mit dir zu tun haben."

Wütend dreht er sich zu mir um und packte mich mit beiden Händen am Kragen.
,,Wir sind Brüder. Zwischen uns wird sich nichts stellen - Auch nicht du!"
,,Achja? Bist du dir sicher."
,,Ich bring' dich um!"

Wills Augen färben sich rot. Erst jetzt wurde mir die Gefahr, in der ich mich befand, bewusst. Hätte ich doch meinen Mund gehalten.
,,Bill wird es nicht gefallen, wenn du das tust", versuchte ich.
,,Keine Sorge. Deinen Tod zu vertuschen wird ein Kinderspiel sein."

Mit seiner rechten Hand packte er meinen Hals und hob mich hoch. Ein Keuchen entfuhr mir.
,,Wenn du mir versprichst in Zukunft Abstand von ihm zu nehmen, lasse ich dich am Leben, Mason Pines!"
Die Art und Weise wie er meinen Namen betonte jagte mir einen Schauer in den Rücken ein. Ich versuchte Bills Hand von meinem Hals zu entfernen, doch er war viel zu stark. Kann man in einer Traumwelt wirklich sterben? Alles ist doch gar nicht echt, aber gleichzeitig schon. Auf meinem Sichtfeld tanzten schwarze Punkte.
,,Okay, einverstanden. Du hast gewonnen", krächzte ich.
Darauf ließ er mich los. Keuchend schnappte ich nach Luft.
Langsam erholte ich mich davon. Will sieht mich mit einen arroganten Blick an. Seine Augen wurden wieder blau. Die Angst, dich ich eben noch verspürte, verblasste und schlug in Wut um. Ich hasste die Art und Weise, wie er auf mich herab blickt.

,,Aber dafür darfst du nichts mehr mit Mabel machen", spie ich.
Überrascht sah er mich an.
,,Wieso denn nicht?"
,,Mabel ist meine Schwester", sagte ich einfach.
,,Na und?"
,,Du nimmst mir meine Schwester weg und sie braucht keinen Freund."
,,Wieso sollte sie..."
Plötzlich schien er zu merken, dass ich mich wie ihn verhalte.

,,Mabel und ich verstehen uns gut! Sie braucht dich nicht!"
,,Und? Bill und ich verstehen uns auch gut und er braucht dich auch nicht."
,,Was willst du einen Tausch? Kannst du vergessen. Bill gehört mir."

Ist er so doof oder tat er nur so?
,,Natürlich nicht."
,,Also darf ich mit Mabel zusammen sein?"
,,Wieso fragst du mich das?"
,,Weil du sein Bruder bist und..."
,,Nein!"
Am liebsten würde ich ihn erwürgen
,,Mabel und Bill können selbstständig Entscheidungen treffen. Sie selbst sollen entscheiden."

,,Aber Bill..."
,,Bill hat einen Verstand. Er weiß was er tut. Sich in seinem Leben einzumischen und für ihn die Entscheidungen zu treffen, wird ihn sauer und wütend machen."
Will starrte mich an. Seine stürmisch blauen Augen bohrten sich in meine braunen Augen.

,,Ich mache dir einen Vorschlag: Ich darf mit Mabel zusammen sein und du darfst Bill ein Mal in der Woche für zehn Sekunden anschauen und anfassen."
Eine goldene Flamme loderte in seiner Hand auf.
,,Deal?", fragte er mich.

Am liebsten würde ich meinen Kopf gegen die Wand hauen. Wieso ist Bills Bruder so ein eifersüchtiger Idiot!