Part 8

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Montag probten Ardy und ich ganz normal unsere Choreo, es war unser einziger Tag zum Proben, da ich ja am Dienstag zum Arzt musste, und Mittwoch war ja schon der Auftritt. Ich malte mir bereits jetzt aus was morgen alles bei der Untersuchung herauskommen könnte.

„Hey, alles gut bei dir?", fragte Ardy als ich zum 3. Mal meinen Einsatz verpasste.

„Es geht, tut mir Leid ich war nicht ganz da. Ab jetzt konzentriere ich mich wieder komplett aufs tanzen", sagte ich zielstrebig.

„Das musst du nicht, wir haben die Choreo doch drauf. Ich glaub es ist besser wenn wir jetzt aufhören"; sagte er.

„Okay", murmelte ich nur.

„Was geht dir durch den Kopf?", fragte mich Ardy schließlich als wir mit unseren Longboards noch durch den Park fuhren und dann an einer Bank anhielten.

„Sorgen. Sorgen um Sorgen", sagte ich.

„Um wen sorgst du dich denn?", fragte er einfühlsam.

„Um mich, ich weiß das klingt egoistisch aber es ist so", sagte ich und starrte in leere.

„Und warum machst du dir Sorgen um dich?", fragte er.

„Dir das jetzt zu erzählen wäre zu komplex und zu langwierig", sagte ich einfach.

„Okay, aber du weißt ich bin immer für dich da", sagte er.

„Und das weiß ich auch zu schätzen", sagte ich und legte meinen Kopf auf seine Schulter, worauf er seine Hand um meine Schultern legte. So saßen wir da, eine ganze Weile, schweigend. Dann blickte ich auf meine Uhr.

„Was schon so spät? Es tut mir Leid aber ich muss los", sagte ich hektisch und schnappte mir mein Longboard.

„Okay wir sehen uns morgen!", sagte Ardy.

„Morgen kann ich nicht ich bin den ganzen Tag in Düsseldorf, aber Mittwoch sehen wir uns wieder", erklärte ich ihm noch.

„Okay", sagte er noch nachdem ich losgefahren war.

Am nächsten Morgen stand meine Mutter schon in alles früh vor meiner Wohnung. Fertig aber verschlafen öffnete ich ihr die Tür.

„Guten Morgen Josephine", sagte sie und trat in die Wohnung.

„Morgen Mama", sagte ich.

„Nehme bitte deine Perücke ab, ist doch peinlich, so vor Dr. Würth zu treten"; sagte sie eiskalt. Ich war zu müde um ihr zu widersprechen, also tat ich was sie mir sagte. Irgendwo hatte sie j auch recht in einer Krebspraxis mit Perücke rumzulaufen, ist auch komisch. Doch ich schnappte mir noch eine Mütze und zog diese mir über.

„Komm jetzt, ich will mich nicht verspäten"; hetzte sie mich.

„Ja, ja Mama ich komme ja", sagte ich und stieg ins Auto, fast die kompletten 40 Minuten Autofahrt schlief ich. Ich war auf einmal ganz müde.

An der Praxis angekommen, gingen wir an dem immer noch gleichen roten Schild mit weißem Schriftzug „Krebspraxis" auf vorbei, an der Rezeption angekommen war ich schon bekannt. Immerhin werde ich seitdem ich klein bin immer hierher geschleppt. Meine Mutter machte wie immer die Anmeldung, während ich schon ins Wartezimmer schlenderte. Dort saß ein Typ in meinem Alter. Er hatte ein grün graues T-Shirt an, eine schwarze zerrissene Röhrenjeans und Stiefel an. Ich setzte mich neben ihn. Er trug keine Haare mehr, also musste er auch in Behandlung gewesen sein. Ich schaute auf seine Arme, lauter grün, blau und rote Flecken.

„Hey ich bin Jose, was hat dich denn heute hierher geführt?", fragte ich ihn offen, nur hier fühlte ich mich von den anderen Leuten verstanden, weil sie alle im Prinzip das gleiche durchmachen.

Catch me if you can - Krebs du kriegst mich nicht! [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt