Wir schnappten uns unsere Longboards und fuhren in die Stadt. Doch nicht komplett hinein.
„Lass uns doch zum Dom fahren und dort etwas essen", schlug ich vor
„Nein lass mal, ich kenne ein tolles Restaurant hier in der Nähe", sagte er. Er klang so, als würde er mir etwas verschweigen wollen.
„Aber hier ist doch niemand außer wir", sagte ich wieder.
„Doch, das Restaurant ist hier gleich um die Ecke", sagte er wieder. Ich guckte genervt zwischen den Häusern, in den Himmel, der sich langsam verdunkelte. Eine ganze Weile ging das so, man hörte nur wie die Rollen der Longboards laut über den Asphalt rollten, bis er schließlich sagte:
„Hier rechts und dann sind wir da".
„Ich wollte zum Dom und wo bin ich gelandet? Mitten im Nirgendwo in Köln", murmelte ich vor mich in.
„Jose, ich lad' dich zum essen ein, also bestimme ich aus wo wir essen", sagte er, er hatte mein Gemurmel wohl gehört. Ich verdrehte nur die Augen.
„ja aber warum nicht am Dom?", fragte ich, als wir uns an einen Tisch setzten.
„Würden wir am Dom essen, hätten wir dort keine Ruhe und könnten nicht essen", erklärte er.
„Warum das denn?", fragte ich.
„Ich habe dir ja erzählt, dass ich selbständig bin. Nun Gut, ich stehe in der Öffentlichkeit und das was ich tue, wird von Tausenden verfolgt. Darunter zählt auch essen gehen und die Fans kennen keine Privatsphäre", Ardy erzählte das so, als wäre es etwas schlechtes.
„Sag' das doch gleich, heißt das etwa, dass ich einen berühmten Freund habe?", fragte ich und nahm seine Hand.
„Du hast einen Freund?", fragte er und lachte.
„Ja, ich denke schon und ich glaube auch, dass es was Ernstes ist. Denn diese Person ist mir sehr wichtig. Und obwohl ich ihn noch gar nicht allzu lang kenne, kann ich ehrlich mit ihm sein und einfach ich selbst sein", sagte ich und schaute ihm tief in die Augen.
„Ich glaube ich kenne diese Person", sagte er mit einem verschmitzten Lächeln.
„Sicher?", fragte ich und grinste.
„Ja, ziemlich sicher. Jose ich hoffe du weißt, dass ich alles dafür tun würde, damit es dir gut geht. Denn du bedeutest mir mehr, als alles andere auf der Welt", sagte er und gab mir einen Kuss.
„Aber egal was passiert, ich werde immer Krebs haben", sagte ich realistisch.
„Du hast gesagt, dass man jede Stunde und jeden Tag zu schätzen weiß, den man nicht darüber nachdenken muss und ich versuche dir möglichst viele „Krebsfreie Tage" zu bieten", sagte er zuversichtlich.
„Das tust du schon sobald du in meiner Nähe bist", sagte ich.
„Ich habe eigentlich meinen Eltern versprochen nie in meinem Leben Drogen zu nehmen, doch das Versprechen habe ich gebrochen, als ich dich das erste Mal sah", sagte Ardy.
„Das ist süß von dir", sagte ich nur. Mir fehlten die Worte und ich konnte nichts mehr sagen.
Am Ende des Tages fuhren wir noch zu Ardy nach Hause, wir legten uns zusammen in sein Bett und lagen da und schauten uns an.
„Also ist das jetzt was Ernstes zwischen uns?", fragte er.
„Wenn du damit umgehen kannst, dass ich nicht normal bin", sagte ich.
„Natürlich, ich liebe dich und werde immer an deiner Seite bleiben". Ich schaute ihn an und flüsterte:
„Dann heißt das wohl ja", und küsste ihn und drehte mich auf ihn, seine Hände führten von meinen Schultern über meinen Rücken zu meiner Hüfte.
„Wollen wir nicht doch lieber zu mir gehen? Da sind wir ungestört", sagte ich in einem kurzen Moment, in dem ich mich von Ardy' s wundervollen Küssen lösen konnte.
„Ach, Taddl hört schon nichts", sagte er. Ich setzte mich auf und nahm ein Kissen und schmiss es ihm gegen die Seite.
„Ju hatte Recht, du bist wirklich faul", sagte ich lachend. Er grinste nur verlegen.
„Okay wir bleiben hier, aber dafür fahren wir morgen zur Halle und trainieren", sagte ich bestimmend. Ardy sagte nichts, er packte mich nur an den Hüften und warf mich wieder aufs Bett. Diese Nacht würde sich in mein Gedächtnis brennen, wie Tränen auf meiner Haut. Es war so wundervoll, dass mein Puls so hoch sein kann, wusste ich vorher nicht. Die Gänsehaut die ich bekam fühlte sich an, als würde sich Gebirge mit sanftem Schnee auf deren Spitzen aus meiner Haut ragen, mir aber dennoch nichts tun. Die Schmetterlinge in meinem Bauch mutierten zu Flugzeugen und ließen mich ein Gefühl von Schwerelosigkeit verspüren. Es war so wundervoll jedes mal wenn Ardy mich berührte wurden genau diese Gefühle verstärkt. Ich hatte nie zuvor solche Gefühle für eine Person verspürt.
Am nächsten Morgen wachte ich auf, weil es an der Tür klopfte, doch ich war noch komplett nackt.
„Äh, warte kurz", flüsterte ich, um Ardy nicht zu wecken. Hektisch suchte ich nach der Decke die, wie auch immer, auf Ardy' s Couch gekommen ist. Schnell packte ich mir diese und legte sie mir um, doch bis zum Bett kam ich nicht mehr, als Taddl die Tür öffnete. Also stand ich nur mit der Decke bekleidet Mitten im Raum, während Ardy nackt auf dem Bauch weiterschlief. Ich starrte Taddl an und dann guckte ich zu Ardy, Taddl' s Blick flog ebenfalls zu Ardy und er fragte:
„Stör' ich?". Von seiner tiefen Stimme wurde Ardy wach.
„Ach weist du, ich steh' gerne nur mit einer Decke bekleidet vor Jungs", sagte ich sarkastisch.
„Taddl! RAUS HIER!!", sagte Ardy verschlafen und warf ein Kissen zur Tür. Daraufhin verließ Taddl schnell das Zimmer.
Ich stand immer noch mitten im Raum und musste anfangen zu lachen.
„Was ist? Komm' zu mir, mir ist kalt", sagte er und verdrehte seinen Hals, damit er hinter sich gucken konnte. Lachend ging ich auf ihn zu, legte mich zu ihm ins Bett und legte die Decke über uns und sagte:
„Du bist ja auch nackt, kein Wunder, dass dir kalt ist".
„Ach wirklich? Ich glaube, dann musst du dagegen was unternehmen", sagte er und legte seine Arme um mich. Als er meine Haut mit seinen eiskalten Fingern berührte, bekam ich eine dicke Gänsehaut und schrie auf:
„Huh! Behalt deine Eisfinger bei dir", und lachte. Wir blieben noch eine Stunde im Bett liegen, bevor mir wieder einfiel:
„Ardy du hast mir versprochen, dass wir zur Halle fahren, also auf!", forderte ich ihn. Doch von ihm kam nur ein leises „Urgh!".
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Catch me if you can - Krebs du kriegst mich nicht! [Abgeschlossen]
FanficWie man Love Struggle mit zwei Jungs, dem besten Freund, eine verheimlichte Krankheit und die Leidenschaft zu Tanzen gleichzeitig unter den Hut bekommt, kannst du hier lesen