„Josephine, wo warst du denn bitte? Ich hab dich 5-mal angerufen!", sagte sie aufgebracht.
„Ich war bei der Tanzhalle, wie jeden Tag!", sagte ich und schloss die Tür auf.
„Das Tanzen bringt dich auch noch früher oder später um, ich sag's ja. Du siehst nicht gut aus!", sagte sie besorgt.
„Wie bitte? Mutter! das Tanzen, ist das einzig wahre was mich am leben hält! Würde ich nicht jeden Tag mit meinem Hobby verbringen würde ich nur in meiner Wohnung sitzen und mich nicht rühren!", schrie ich sie an.
„Ja aber es ist gefährlich! Ging es nach mir würdest du jetzt schwimmen statt tanzen, aber dein Vater hat sich ja durchgesetzt", sagte sie patzig.
„Schwimmen? Damit der Chlor im Wasser meine Haut komplett zerfrisst oder wie?", sagte ich wütend.
„Wie auch immer, warum ich hier bin, ist, ich hab einen Termin bei Dr. Würth gemacht und er war so nett und hat einen Termin am Dienstag nächste Woche extra für dich einschieben können", sagte sie überzeugt.
„Du hast was gemacht? Mama ich bin kein Kind mehr, ich habe selber Termine! Wann verstehst du, dass du nicht mehr einfach über meinen Kopf hinweg Entscheidungen treffen kannst?", schrie ich sie an.
„Ach du bist doch durch deinen Krebs gar nicht in der Lage Entscheidungen zu treffen! Genauso wenig wie du in der Lage bist selbständig zu leben!", sagte sie.
„Wie bitte? Was tu ich denn seit einem ¾ Jahr?", ich konnte nicht glauben was sie mir da grade an den Kopf warf.
„Ja du lebst hier alleine, aber wer bezahlt das denn alles? Richtig das tun wir, weil du mit deinen 20 Jahren immer noch keinen Job hast! Denn einerseits willst du selbständig leben, bist aber wegen deinem Krebs immer noch auf uns angewiesen!", sagte sie.
„Du weißt ganz genau, dass mich eh keine Firma annehmen würde, außerdem, was ich dir nie erzählt habe ist, dass ich mich bei 4 Firmen beworben hab und ich auch Vorstellungsgespräche hatte, doch sobald sie mich nach meinem Gesundheitlichen Zustand fragten und ich ihnen erzählte was mit mir los ist, war es jedes Mal für mich gelaufen!", sagte ich voller Wut. Als meine Mutter gerade was sagen wollte, merkte ich wie ich nur noch sehr wenig Luft bekam und geriet in Atemnot, auf einmal drehte sich alles.
Dann wachte ich in meinem Bett wieder auf, Ju kam in mein Zimmer.
„Ju? Was ist passiert und wo ist meine Mutter?", fragte ich ihn.
„Sie hatte mich angerufen, da sie nicht wusste, wo du deine Medikamente aufbewahrst, als sie dann sämtliche Mittel in dich reininjiziert hatte, konnte ich sie dazu überreden, dass es doch besser wäre, wenn sie jetzt gehen würde", erklärte er mir.
„Danke Ju, du bist der beste, Beste Freund den man sich vorstellen kann! Du bist immer da wenn man dich braucht, aber du warst doch bestimmt beschäftigt, als dich meine Mutter anrief oder?", fragte ich ihn.
„Nein Quatsch", sagte er.
„Na los, woran hat dich meine Mutter gehindert?".
„Also gut, ich war grad mitten in einer Sitzung im Tattoo Studio und war dann aber dazu gezwungen, die abzubrechen um zu dir zu fahren", sagte er.
„Das tut mir Leid! Was wolltest du dir denn tätowieren lassen?", fragte ich ihn neugierig.
„Einen Schriftzug", sagte er nur und zeigte mir seinen Arm, dort standen 2 Chinesische Schriftzeichen und 2 weitere in blauer Farbe, die noch nicht tätowiert waren.
„Was bedeuten diese?", fragte ich.
„Genieße jeden Moment", sagte er.
„Das ist voll schön! Ich will auch eins!", sagte ich dann.
„Glaubst du dass deine Eltern damit einverstanden sind?", fragte er vorsichtig.
„Keine Ahnung ist mir doch egal, wer weiß wie lange ich überhaupt noch hier bin, dann kann ich auch so was mit ins Grab nehmen!", sagte ich überzeugt. Ju guckte mich nur erschrocken an und sagte:
„Bitte sag so was nie wieder, ich mag gar nicht daran denken, dass ich irgendwann mal hier stehe ohne dich".
„Okay ich sag das nicht mehr und du denkst nicht mehr daran okay?", sagte ich und gab ihm die Hand, er schlug ein und brachte mir einen Tee.
„Ich muss leider wieder los, Ardy wollte sich noch mit mir treffen", sagte er dann.
„Ich komm schon klar! Kennst mich doch, bestell Ardy schöne Grüße aber erzähl' ihm nichts von mir und du weißt schon", sagte ich noch.
„Ich schweige wie das Gemäuer der Chinesischen Mauer", sagte er und verabschiedete sich.
Ja Ardy, ihn hatte ich schon wieder ganz vergessen. Er sah schon gut aus mit dem was er trug und auch sein Tanzstil war einmalig. Ach Gott was zieh ich denn morgen an? Ich kann ja nicht schon wieder mit den letzten Klamotten rumlaufen wie heute! Ich stieg vorsichtig aus meinem Bett und ging in mein Ankleidezimmer, suchte mit eine lange schwarze Jogginghose raus, dazu ein weißes bauchfreies Langarmshirt und noch ein schwarz weiß kariertes Hemd, dazu schwarze Nike Blazer. Dann ging ich noch in die Küche, mein Abendbrot bestand aus einem Glas Wasser, denn durch die ganzen Mittel die mir meine Mutter injizierte, hatte ich keinen Hunger. Auf der Kücheninsel sah ich dann noch eine Karte, darauf die Anschrift von Dr. Würth und dem Termin. Ich pinnte die Karte an meine Pinnwand und trug den Termin in meinen Kalender ein. Dann ging ich duschen, heute tat, das Shampoo besonders weh, als ich mich abtrocknete, pellte sich meine Haut teilweise mit ab und die Creme brannte auch extrem. Doch als mich in mein großes Bett kuschelte, war jeder Schmerz vergessen, vielleicht lag es auch daran, dass ich an Ardy dachte. Ich hatte immer wieder die Szene im Kopf wie er behutsam mein Kinn zu sich drehte und wir uns in die Augen schauten und wie er alleine seine Moves machte, es ließ mich lächelnd einschlafen.
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Catch me if you can - Krebs du kriegst mich nicht! [Abgeschlossen]
FanficWie man Love Struggle mit zwei Jungs, dem besten Freund, eine verheimlichte Krankheit und die Leidenschaft zu Tanzen gleichzeitig unter den Hut bekommt, kannst du hier lesen