Part 19

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„Luna, darf ich dir meine Freundin vorstellen? Das ist Jose", sagte er. Diese ‚Luna' musterte mich von oben bis unten und sagte dann nur kurz „Hi".

„Ich weiß, dass ich aussehe wie der letzte Penner", sagte ich auf ihren angewiderten Blick.

„kann ich heute bei dir schlafen?", fragte ich Ardy.

„ja klar kannst du", sagte er.

„Gut, ich bin erschöpft und müde, ich möchte mich gerne hinlegen, könnt ihr bitte euer Gespräch ins Wohnzimmer verlegen?", fragte ich freundlich.

„oh ja natürlich, sollen wir sonst noch etwas für dich tun? Dir einen Tee bringen oder eine Wärmflasche?", fragte Luna sarkastisch und fies.

„Einen Gefallen könntest du mir wirklich tun, ich weiß zwar nicht wer du bist, aber HALT DIE KLAPPE!", sagte ich bevor die beiden das Zimmer verließen. Ardy hatte dazu kein Wort gesagt, kein einziges! Ich war auch ehrlich gesagt zu müde um weiter darüber nachzudenken und fiel ins Bett und schlief direkt ein. Ich schlief den nächsten Tag bis 16 Uhr durch, so erschöpft war ich noch nie von einer Chemotherapie gewesen. Als ich aufstand, drehte sich alles, also setzte ich mich schnell wieder aufs Bett. Auf meinen Händen drückten sich die blauen Adern durch. Ich muss doch aussehen wie ein Monster! Dachte ich mir und stieg ganz langsam und behutsam aus dem Bett und trottete zum Bad. Verschlossen, na klar! Ich ging also weiter zur Küche. Ich schmierte mir ein Brot, doch als ich hineinbeißen wollte, konnte ich nicht. Mein Hunger war wie vom Winde verweht. Taddl trottete mit einer Mütze auf dem Kopf, die er sich bis zu der Stelle wo sich mal seine Augenbrauen befanden, gezogen hatte, in die Küche. In diesem Moment merkte ich, dass ich ja auch keine Haare mehr hatte.

„'Morgen', Schlafmütze", murmelte er und griff in einen Wandschrank.

„Morgen", kratzte es aus meinem Hals.

„Wie fühlst du dich?", fragte Taddl mich.

„Kaputt und ausgelaugt, und wie geht's dir so?", fragte ich

„Ein wenig müde, obwohl ich 13 Stunden geschlafen hab'",

„Ich denke, das kommt noch von der Chemotherapie. Ich hab bis jetzt durchgeschlafen und fühle mich wie Scheiße", sagte ich.

„Hey Jose". Ardy betrat gut gelaunt das Zimmer, doch blieb mitten im Raum stehen uns starrte mich an.

„Guck' mich bitte nicht so an. Mir ist bewusst, dass mir keine Glatze steht", sagte ich daraufhin.

„Taddl zeig mal, wie siehst du aus ohne Haare?", sagte er spaßig und versuchte ihm die Mütze vom Kopf zu reißen.

„Ardy lass das! Ich muss da erst selbst mit klar kommen", sagte er lauter.

„Okay, okay Brudi. Ist ja schon gut".

„Du siehst nicht gut aus, du bist richtig blass", sagte Taddl mit einmal zu mir.

„Ich fühle mich auch nicht...", sagte ich und plötzlich schwankte alles und meine Wahrnehmungen wurden gestört. Das nahm ein Ende als sich alles um mich herum schwärzte.

Catch me if you can - Krebs du kriegst mich nicht! [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt