Teiggerwarnung:Tod, Selbstverletzung, Suizid.
Sommer-Herbst 2015:
Ich sah geschockt auf die Leiche meines Vaters vor mir.
Mein Vater, ohne Brille, mit friedlich geschlossenen Augen, die Hände gefaltet, in denen eine rosa Rose steckte.
Ich war erstarrt. Mein Vater war Tod. MEIN Vater! Einer der liebsten Menschen, die ich kannte war gestorben. Einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben hatte mich verlassen!Herbst 2016-2017:
Ich sah meinen Vater, doch er war wie in Nebel gehüllt. Ich sah ihn ohne ihn wahrzunehmen.
Im Hintergrund waren Bilder, wie mit einem Beemer in die Luft geworfen. Bilder von ihm und mir. Doch Etwas war Anders. Seine Gesichtszüge waren verschwommen, nicht wahrnehmbar, verschwundeb? Die verschiedenen Szenen änderten sich, schoben sich zusammen, verschmolzen und bildeten Worte, Sätze, Zitate.
Der graue, nebelartige Schleier wurde immer dichter und verschlang meine Erinnerung immer weiter, bis er meinen Vater komplett verschluckt hatte. Der Schleier war das Vergessen und hatte mir meinen Vater genommen.Winter 2019-Jetzt:
Ich starrte auf die Person, die vor mir war. Ich wollte schreien, doch konnte es nicht. Vor mir saß ein Mädchen, das ich sofort erkannte. Eine meiner besten Freundinnen. Sie saß da, die Haare vor dem Gesicht hängend und schluchzte. Sie raufte sich die zerzausten Haare, was ihr einen so verzweifelten Ausdruck verlieh, dass ich am liebsten zu ihr gegangen wäre, doch meine Füße bewegten sich kein Stück. Sie weinte und ich wusste, dass sie sich selbst und ihr Leben gerade hasste und nun nahm sie eine Rasierklinge, schob den Ärmel ihres langärmligen T-shirts hoch und setzte an. Kurz danach drang Blut aus der Wunde, die sich zu den anderen, die von anderen Tagen auf ihrem Arm zu sehen waren gesellte. In dem Moment, in dem ich das Blut sah, spürte ich meinen zuvor gelähmten Körper wieder und schrie ihren Namen. Doch kein Laut kam über meine Lippen. Ich wollte zu ihr rennen, ihr die Rasierklinge aus der Hand schlagen, sie umarmen und nie wieder loslassen, doch ich konnte nicht. Ich konnte ihr nicht helfen, ihre Tränen nicht wegwischen weil mich eine unsichtbare Barriere zurückhielt.
Nach einiger Zeit voll zerstörender Sorge und dem Wissen, nichts für sie tun zu können, verblasste das Bild meiner Freundin und verschwand schließlich. Stattdessen kam nun eine andere Freundin zum Vorschein. Schwach und leblos hing sie an einem Strick der sich um ihren Hals gelegt hatte. Sie hatte Suizid begangen.
Ich hatte von ihren Depressionen gewusst. Ich hatte aber nie geahnt, dass sie so etwas tun würde. Es war meine Schuld, weil ich nichts gemacht hatte. Ich trug die Schuld an ihrem Tod! Ganz allein ich!,, Riddikulus!" rief jemand hinter mir. Kurz darauf schob sich ein brauner Haarschopf vor mich um mich vor meinem Irrwicht abzuschirmen. Nun fühlte ich meinen Zauberstab, der von meinem Angstschweiß ganz rutschig geworden war, schwer in meiner Hand.
Zum 3. Mal hatte mich mein bester Freund vor dem Anblick meiner größten Ängste bewahrt. Ich hatte es bis jetzt nie geschafft sie ins lächerliche zu ziehen.
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Oneshots/Texte
Short StoryHier sind kleine Texte zu finden, mal nur kurze Gedankensprünge, mal Oneshots. Außerdem die Teile der ,,30 Days write challange" von @InspirationThoughts, die ich noch gut finde. Viel Spaß in meiner Ansammlung kreativer und emotionaler Ausbrüche.