Diesen Text habe ich vor einigen Monaten geschrieben, aber nicht veröffentlicht. An den Stellen, an denen man mit direkter Rede angesprochen wird, sind bestimmte Personen gemeint, zuerst standen da die Anfangsbuchstaben, die hab eich dann aber weg gemacht, weil ich nicht möchte, dass die Personen wegen mir Schukdgefühle haben... Es wir vermutlich eh nichts nützen, aber egal.
Ich habe kein Zuhause, dass heisst aber nicht, dass ich Obdachlos bin. Ich habe ein Dach über meinem Kopf und einen relativ sicheren Platz zum Schlafen, doch trotzdem habe ich kein Zuhause. Ich habe kein Zuhause, aber ich bin nicht Heimatlos, hier kenne ich die Leute, hier kenne ich die Umgebung, hier ist meine Heimat, doch hier ist nicht mein Zuhause.
Zuhause ist, wo man sich wohl fühlt, wo man sich zurückziehen kann. Zuhause ist, wo man ankommt und dieses ganz besondere da ist, doch zu Hause ist nicht, wo man angeschrien wird, wo man beleidigt wird, wo man psychisch immer weiter zerstört wird. Zuhause ist nicht, wo man kaputt gemacht wird, wo einem kein Glauben geschenkt wird, wo man schweigt, viel mehr, als normalerweise, Zuhause ist nicht, wo man sich verschließt, Zuhause ist nicht, wo man Angst hat, Zuhause ist nicht, wo man sich so stark fehl am Platz fühlt, wie nirgendwo anders.
Zuhause ist nicht einfach nur da, wo die Freunde sind, Zuhause ist nicht einfach nur da, wo man schläft, wo man isst, Zuhause ist nicht einfach nur da, wo man lebt, Zuhause ist anders.
Zuhause ist, wo man sich auskennt, Zuhause ist, wo man immer hin kann, Zuhause ist, wo man glücklich ist, einfach nur, weil man da ist, Zuhause ist, wo man, egal wie großen Mist man gebaut hat trotzdem noch hinkommen kann und man nicht verstoßen wird.
Zu einem Zuhause gehört mehr, als nur eine geliebte Person, zum Zuhause gehört mehr, als ein Bett, als ein Wohnsitz.
Zu Zuhause gehört ein Gefühl von Geborgenheit, ein Gefühl von Freiheit, zu Zuhause gehört ein (wieder-) ankommen, zu Zuhause gehören Erinnerungen, zu Zuhause gehört Freude, zu Zuhause gehört ein sicherer Ort,
kein Ort, an dem man nicht weiss, wann jemand seine Beherrschung verliert, kein Ort, an dem man nicht weiss, wie gefährlich das ist, dass als nächstes passiert. Zuhause ist kein Ort voller Angst und Hass, voller Verzweiflung und Missverständnis, voller unterdrückte Gefühle und voller Einsamkeit.Doch ich bin einsam, einsam, während ich diesen Text schreibe, den ich erst Monate später hochladen werde, einsam, mit meiner Meinung, mit meinen Gefühlen, denn niemand von euch, meinen Freunden weiss, wie es sich hier anfühlt.
Ich weiss, dass du dich wegen deinem Vater nicht immer zuhause fühlst, aber du hast eine Mutter, eine Mutter die dich liebt und dir beisteht, eine verdammt noch mal tolle Mutter und du hast eine Schwester, die dich mag, die dich braucht, die dich stützt. Du kennst beide Seiten, die Seite, ohne Zuhause, doch trotzdem hast du eins, denn es gibt zwar jemanden, der dein Zuhause zerstört, doch auch jemanden, der es zusammen hält.
Dein Zuhause ist erdrückend für dich, schwer für dich, du verstehst dich nicht mit deiner Mutter, mit deiner Schwester auch nicht so besonders gut, wie's mit deinem Vater ist weiss ich nicht, aber dennoch liebst du deine Schwester, was auf Gegenseitigkeit beruht.
Ich weiss nicht, ob du dein Haus momentan Zuhause nennen kannst, aber ich hoffe, dass du es bald wieder tun kannst, denn du hast es verdient!Du hast zwei Eltern, zwei tolle Eltern, natürlich gibt es manchmal Streit, doch du könntest dich ihnen anvertrauen, wenn du willst. Du kannst dich zurückziehen, in dein Zimmer, oder in die Natur. Bei dir ist vielleicht nicht Alles perfekt, aber es geht.
Und bei mir? Mutter: Nicht existent, die Frau, die ich jahrelang so bezeichnet habe, verdient diesen Titel nicht.
Bruder: Unausstehlich und ohne jegliches Verständnis, ich,, übertreibe doch nur" und,, soll mich doch nicht so haben". Wie schön, dass du mich bei dem Weg aus meiner Depression so gut unterstützt!! Echt hilfreich! Du bist ja nicht der Grund, warum ich heute heulend auf dem Bett lag und mit meinem Fingernägel meine Pulsschlagader nachgefahren bin.
Vater: Tot, du hättest mit vllt. geholfen, hättest vermutlich das richtige getan, bei meinen Problemen nicht einfach weggeschaut, wärst mit mir zum Arzt gegangen, doch das hast du nie getan, denn du bist tot. Mit dir hätte ich noch ein Zuhause, doch in meinem Haus bist du nicht, ich könnte zu dir kommen, dich müsste dafür Alle Anderen verlassen. Vielleicht bist du jetzt im wirklichen Zuhause. Vielleicht.Dieses Zuhause macht mich krank, es schafft mich immer, immer weiter zu brechen, mir immer weiter meine Leidenschaft, meine Lebensenergie zu nehmen. Ich kann hier nicht mehr bleiben! Es macht mich so verdammt krank! Es geht einfach nicht, ich kann als total zersplittert Person nicht in einem gebrochenen,, Zuhause" leben, ich kann ihnen nicht in die Augen gucken, ich kann ihnen nur aus dem Weg gehen, an dem Ort, an dem ich mich eig. Vor Allem verstecken möchte, doch wie soll ich mich in meinem Versteck verstecken? Mich in etw., dass mir eig. Schutz geben sollte schutzlos fühlen?
Siehst du jetzt, warum ich es,, nicht einfach noch einmal versuchen kann", nicht,, einfach noch einmal freundlich meine Meinung verdeutlichen kann"? Verstehst du jetzt, warum ich hier nie meine Meinung sagen kann, weil ich erdrückt werde, erdrückt von Erinnerungen, die meinem Todesurteil ähnlich kamen. Verstehst du jetzt, warum ich das hier nicht Zuhause nennen kann? Verstehst du jetzt, dass ich kein Zuhause habe, denn zu euch könnte ich nicht einfach. Wie lange könnte ich wirklich bei euch bleiben? Wann gäbe es Streit, zu viel Streit? Wann wäre ich einfach die, die zu viel ist? Wann würde ich wiedereinmal mit jemandem kollidieren? Wie lange hätte ich dieses Haus, was dein Zuhause ist, was mein Zuhause werden soll, es aber nicht wird? Wie lange werde ich in diesem Haus sein, bevor ich wieder gehen muss, bevor ich es Zuhause nennen kann?
Zuhause ist mehr als ein einzelnes Wort, mehr als ein einzelner Ort. Zuhause ist vielfältig, viel mehr, als ich in Worte fassen kann, etwas, auf den ersten Schein, so bedeutungsloses, was einem jedoch so viel Sicherheit gibt. Zuhause ist mehr.
Mehr, als ich habe.
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Oneshots/Texte
Short StoryHier sind kleine Texte zu finden, mal nur kurze Gedankensprünge, mal Oneshots. Außerdem die Teile der ,,30 Days write challange" von @InspirationThoughts, die ich noch gut finde. Viel Spaß in meiner Ansammlung kreativer und emotionaler Ausbrüche.