Celly PoV
Ich stehe hinter einer angelehnten Tür. Ich sollte hier nicht sein, und das weiß ich. Mum hat mich gewarnt. Aber meine Neugier überwiegt wieder einmal. Weder ich noch Kathy haben Dad je erlebt, wenn er betrunken war. Mum sagt, er sei gefährlich. Aber Dad ist meistens den ganzen Tag weg. Ich wollte ihn nur einmal sehen. Nur einmal erleben, wie er ist. Wenigstens an meinem Geburtstag. "Du trinkst zu viel. Denk mal an deine Tochter.", sagt Mum genervt. Dad sieht wütend aus, aber Mum redet weiter. "Das ist so verantwortungslos. Du bist ein mieser Vater." Damit ist sie zu weit gegangen. Mum provoziert gern, Dad lässt sich leicht provozieren. "Du wagst es...", murmelt er. "Aber..." "Halt dein Maul!", ruft er. Er dreht sich zur Küchenkommode. Er öffnet sie. Ein metallisches Klirren. Mum kreischt auf, als sie sieht, was er in der Hand hält. Ich bin wie erstarrt. Nicht fähig, mich zu bewegen oder auch nur zu blinzeln. Die Klinge des Messers blitzt in dem schummerigen Licht der Küche auf. Kurz bevor Dad sie meiner Mutter ins Herz rammt. Alles verschwimmt vor meinen Augen. Dann renne ich. Ich kann keinen klaren Gedanken fassen. Es ist, als würden meine Beine selbstständig agieren. Irgendwann breche ich zusammen. "Celly? Alles gut?", dringt eine Stimme in meine Gedanken. Diese Stimme passt nicht zu dem Horrorszenario, dass ich jede Nacht aufs Neue durchlebe.
June. Ich blinzelte ein paar Male, um sicherzugehen, das ich mich nicht immer noch in meinem Traum befand, aber meine beste Freundin war tatsächlich in meinem Schlafsaal. Normalerweise waren wir zu viert.
Riley, Noelle, Gemma und ich. Die drei waren in Ordnung, aber ein jedes Mädchen würde lieber mit seiner besten Freundin in einem Zimmer sein, nehme ich an.
"Du hast verschlafen. Alles in Ordnung? Du sahst aus, als hättest du einen schlechten Traum.", sagte sie und entfernte sich von meinem Bett, um sich auf den Sessel im Zimmer zu setzen.
"Nein, alles klar." Im Allgemeinen fiel es mir schwer, über meine Gefühle zu reden. Da war es schon einfacher, lächelnd abzuwinken.
"Gut." June lächelte erleichtert. "Heute kommt Beauxbatons. Deshalb haben wir die erste Stunde frei. Aber ich weiß nicht, ob du die Ankunft verpassen willst."
"Auf keinen Fall!", sagte ich vergnügt. Natürlich. Die französische Elite-Zaubererakademie. Mum war auch in Hogwarts, zur Zeit des trimagischen Tuniers, und sie hat immer Geschichten darüber erzählt. Von Beauxbatons war sie beeindruckt. Sie wollte immer dort aufgenommen werden. Sie hat sogar versucht, Französisch zu lernen. Aber sie war ziemlich mies darin. Deshalb hat sie auch Dad bewundert. Er war nämlich auf Beauxbatons. Aber er war nunmal nicht der passende Typ dafür und ist deshalb nach Hogwarts gewechselt.
Natürlich konnte ich Dad nicht ausstehen, aber er war immerhin noch mein Vater. Ich wusste nicht, was mit ihm passiert war.
Ich begann, mich umzuziehen.
"Ähm...", machte June verlegen. "Entschuldige. Soll ich gehen?"
"Alles okay."
Ich hatte mitbekommen, dass Junes Eltern ziemlich gläubig waren. Deshalb war June etwas... Na ja, ich denke, prüde ist zu fies gesagt. Aber mir fiel kein anderer Ausdruck ein. Als ich fertig war, gingen wir ohne Umschweife auf die Ländereien. Ich brauchte kein Frühstück und June hatte vermutlich schon eins.
Die Kutsche war atemberaubend. Sie war riesig, himmelblau und wurde von zahlreichen geflügelten Pferden getragen.
"Wow.", hauchte Riley neben mir ehrfürchtig. Ich hatte keine Ahnung, wieso sie neben mir stand, aber ich will mich nicht beklagen. Als die Kutsche landete, stieg als erstes eine etwas in die Jahre gekommene Dame aus. Okay, eine Dame, die ungefähr fünf Meter maß.

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A Hogwarts Lovestory || Harry Potter FF
FanfictionStella's Prinzipien sind einfach: keine Ordnung, keine Ahnung, kein James Sirius Potter. Ob man die etwas verändern kann, wenn ein gewisser Gryffindor einem den Kopf verdreht? !slow updates! 15.4.2019: #1 in newgeneration 9.4.2019: #1 in jamessiri...