Partysongs, Spezialgetränke und Plastikbecher

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Die Tanzfläche leerte sich. Ich sah nur noch Celly und ihren Partner und noch ein paar andere, deren Namen ich nicht zusammenbekam. Um die Bar hatte sich eine ziemliche Menschenmenge gebildet, der Rest war offenbar auf den Ländereien oder in den Schlafsälen.
"Komm, lass uns auch mal in die Bar, da muss was krasses abgehen.", sagte James gerade zu mir.
Ich nickte als Antwort nur. Der Abend war bisher traumhaft gewesen. Zwar hatte ich keinen Schimmer, wo Freyja war, aber wenn ich sie sah, würde ich mich für diesen Abend bedanken. Im Grunde war es zur Hälfte ihr Verdienst.
James zog mich von der Tanzfläche zu der ziemlich großen Bar, vor der sich eine noch größere Menschenmenge angesammelt hatte.
Hinter der Bar standen zwei Mädchen. Ich erkannte beim genaueren Hinsehen July Williams und Fatima aus meinem Quidditchteam. Fatima sah eher angepisst aus, als wäre das nicht wirklich ihr Terrain, aber July war wie in ihrem Element.
"Yo Guys, wer hatte 'nen Butterwiskey?"
Was war den bitteschön ein 'Butterwiskey'?
Ich drängte mich durch die Menge zu der rothaarigen Gryffindor.
"Hey.", begrüßte ich sie.
"Hey Babe. Stacie, richtig? Was willst du trinken? Am besten was starkes, damit du deinen hässlichen Partner gleich mal wieder vergisst."
Es gab bestimmt viele Menschen, die Julys Art mochten. Normalerweise zählte ich mich zu dieser Gruppe, aber gerade nervte sie mich mit ihrem unfreundlichen Gehabe.
"Was ist denn das alles?", fragte ich abweisend.
"Im Prizip sind das nur normale Getränke mit Vodka. Aber manchmal tu ich auch was anderes dazu, zum Beispiel Schnaps. Ich muss die Party ja ein bisschen interessanter machen." Sie zwinkerte vielsagend.
"Und im richtig guten Zeug ist sogar Whiskey. Ich bin eine kompetente Beraterin, frag mich was ich dir empfehle."
Ich seufzte. "Was empfielst du mir?"
"Keine Ahnung, ist alles geil. Aber wenn ich du wäre, würde ich Drachenatem nehmen. Das Zeug ist... ehrlich gesagt hab ich vergessen wie's heißt, ist irgendwas für notgeile Geldsäcke. Also Mercedes Beutegebiet." Sie kicherte.
"Jeder hasst sie. Voll die Schlampe, ey."
"Okay, mach mir einen von denen." July war, wie ich feststellte, eine sehr kompetente Beraterin.
"Geht klar, Schwester." July fing an, mit ihrem Zauberstab herumzuhantieren.
"Accio französisches Zeug! Ach komm schon, als ob ich mir die Scheißnamen merke. Fatima, wie heißt das?", ungefähr so lief das ab.
Ich zuckte zusammen, als sie eine Art Flammen mit ihrem Zauberstab in das Glas schoss. Es begannt, ungesund zu bruzeln, verfärbte sich aber nach einigen Sekunden von einem wässrigen Gelb zu Purpur.
"Bitte sehr. Nächster! Kommt schon, Bitches, wer will sich hier besaufen? Du dahinten bist ziemlich hässlich, vielleicht willst du diese Tatsache verdrängen?" Sie kicherte.
Mich beschlich der Verdacht, das July sich selbst bereits einige Drinks gemixt hatte. Vielleicht war sie auch einfach ein ziemliches Miststück.
Ich selbst trank den Drink in einem Zug. Es brannte höllisch in der Kehle. Wieso trank man überhaupt Alkohol, wenn es scheußlich schmeckt und man sich danach scheiße fühlt? Die meisten Hogwartsschüler schienen diese Meinung nicht zu teilen.
Die Atmosphäre im Saal wurde immer angespannter. Alle drängten sich um die viel zu kleine Bar.
"Was genau ist hier eigentlich los?!"
Oh nein. Das war's komplett. Meine große Schwester konnte jeder Party in weniger als einer Minute einen Dämpfer verpassen. Manchmal schaffte sie es sogar allein mit ihrer Anwesenheit.
"Was darfs sein, Süße?", fragte July.
July und Noelia waren zwei verschiedene Welten. Der Unterschied war noch markanter als der zwischen Diana und Noelia.
"Nichts! Wo ist der Barkeeper? Was machst du hier? Wer bist du überhaupt?", keifte sie. Um uns herum war es still geworden.
"Ich bin July. Der andere Barkeeper ist mit irgendeiner in einer Besenkammer verschwunden. Und ich bring diese Party zum laufen." Sie grinste.
"Kennen wir uns nicht aus irgendeinem Nachsitzen?", fragte meine Schwester von oben herab.
"Oh ja! Das war das mit den drei Schlampen, die dachten, sie könnten sich mit mir anlegen? Oder waren es die biphoben Wichser? Wahrscheinlich war es eh Grossman..."
Aus der Menge war Gekicher zu hören.
"Apropos, Grossman, das geht an dich: Wie viel hast du Martinez bezahlt, dass sie sich mit dir blicken lässt?" Das Lachen wurde lauter.
"Du weißt schon, dass das alles andere als legal ist? Du verabreicherst Minderjährigen hochprozentigen Alkohol!"
"Gern geschehen." Sie zwinkerte.
"Jetzt reicht es aber! Sofort weg von der Bar! Ich werde einen Lehrer informieren, umgehend!"
"Hey.", ertönte plötzlich eine männliche Stimme hinter Noelia.
"Nono, beruhig dich. Es ist eine Party. Die ist sowieso bald vorbei. Außerdem ist jeder hier für sich selbst verantwortlich. Versau es dich nicht jedem hier."
"Hör auf deinen Liebhaber, Babe.", war Julys Kommentar.  "Der erste Mann, der etwas hilfreiches zu irgendetwas beigetragen hat. Grüße gehen raus an dich, Bro."
Noelia atmete einmal tief durch. "Okay. Aber sagt nicht, ich hätte es nicht versucht." Mit einem wütenden Blick in Richtung July ging sie davon.
Was. War. DAS?! Noelia hätte sich doch niemals die Chance nehmen lassen, allen den Spaß zu verderben, nur weil so ein Heini ihr das erzählt.
Ich zuckte die Schultern. Darüber würde ich mir später Gedanken machen. Jetzt freute ich mich eigentlich nur, dass es weitergehen konnte. "Eine Runde Kürbisschnaps aufs Haus!", rief July. Jubelnd drängte sich gefühlt ganz Hogwarts an die Bar.

A Hogwarts Lovestory || Harry Potter FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt