Familienstreitigkeiten, Spannung und Beleidigungen

798 44 0
                                    

Missy verdrehte die Augen und warf Freyja einen Todesblick zu. Diese zwinkerte nur und stieg aus dem Portraitloch.  "Hi.", sagte die Rothaarige genervt zu ihrer Begleitung. 
"Hi.", sagte Andy, offensichtlich auch nicht gerade erfreut. "Ich muss zu Al. Ich seh dich später.", meinte Jenna da gedankenverloren und folgte Freyja. Im Gemeinschaftsraum wimmelte es nur so von nervös kichernden Pärchen und die Luft flimmerte vor Vorfreude. 
Irgendwo sah ich Celly mit ihrem Partner, Mercedes stand daneben und wartete lächelnd, und Missy neben mir sowie ihr Partner waren in angenervtes Schweigen verfallen (A/N: sagt man das so? Ich glaube nicht... xD)
Meinen Partner konnte ich nirgendwo entdecken.
Da kam auch schon ein kleines, mir nicht unbekanntes blondes Mädchen auf mich zu.
"Hey Stella! Das ist Marcel. Er hat mich eingeladen, sonst hätte ich gar nicht gehen können!"
"Äh, ja, ich bin Marcel, hi.", begrüßte der Junge mich.
Celly sah wirklich hübsch aus. Ihr Haar war kunstvoll gewellt und sie trug ein langes, blassrosanes Kleid, dessen Ärmel und Dekolleté mit kleinen Blüten besetzt waren. Marcel, ihr Partner, gegen den sie im Quidditch gewonnen hatte, trug ein weißes Hemd, ein schwarzes Jacket und eine dazu passende, schwarze Hose.
"Stella, hi.", antwortete ich.
"Und? Freut ihr euch auf den Ball?", fragte ich. Smalltalk gehörte wirklich nicht zu meinen Stärken.
"Ja, klar.", sagte Celly glücklich. "Es wird bestimmt toll werden." Und sie schenkte ihrem Partner ein entzückendes Lächeln, welcher nur zu Boden sah. 

"Verpiss dich, Grossman, oder ich bring dich dazu."

Eine weibliche, raue, und äußerst genervte Stimme brachte uns zum Aufschauen. "Och komm schon, bitte nicht die.", murmelte Anderson, was ihm einen verwirrten Blick von Celly einbrachte. "Du kennst July?" "Oberflächlich.", antwortete Anderson und vermied es, Celly anzusehen. Sie zuckte nur die Schultern und wandte sich der orangehaarigen Gryffindor zu. July trug ein schwarzes Cocktailkleid, das ihr ausgezeichnet stand. 

"Du sagst doch immer, dass Frauen Stil haben, und du kreuzt dann mit so nem Teil auf? Und außerdem, was willst du auf dem Ball? Du bist erst dreizehn, Williams." "Ganz ehrlich, wenn Dummheit blaue Flecken machen würde, wärst du ein Schlumpf, Grossman. Hast du nicht mitbekommen, dass es keine Kontrolle gibt und sich jeder reinschleichen kann, der Bock hat? Und zu dem mit den Frauen: Du hast es echt nicht verstanden. Frauen können tragen, was sie wollen, und du hast gar nichts zu melden. Ich würd dich ja schlagen, aber ich war heute schonmal nachsitzen und das war nicht angenehm." Mit diesen Worten rauschte sie ab.
Grossman schüttelte den Kopf und murmelte etwas, das nach "Zicke" klang, während er von einer Gruppe tuschelnder Mädchen missbilligend angestarrt wurde.

"Stella! Hi-", ertönte eine Stimme hinter mir, die mich zum umdrehen brachte. "Hi, James.", sagte ich lächelnd. Ich hatte in den letzten Tagen versucht, Ordnung in meine Gefühle für den Schwarzhaarigen Gryffindor zu brignen und war zu dem Schluss gekommen, dass ich diesen Abend abwarten musste. "Wow. Du siehst umwerfend aus.", sagte er perplex. Andere mochten denken, dass Freyja sofort ins Irrenhaus gehörte, wenn sie öffentlich über ihre Eventplanung ausrastete, aber ohne sie hätte ich James wohl nie so beeindrucken können, wie ich es augenscheinlich tat.
"Danke, du auch." James trag ein hellblaues Hemd, dessen erster Knopf geöffnet war - er konnte es nicht lassen -, dazu ein dunkelblaues Jacket und eine ebenfalls dunkelblaue Hose.
Ich warf einer Gruppe Mädchen in meinem Alter einen mehr oder weniger genervten Blick zu, weil sie nicht aufhörten, zu kichern, zu tuscheln und mir extrem feindselige Blicke zuzuwerfen.
James jedoch bot mir seinen Arm an, woraufhin ich mich bei ihm einharkte.
"Gehen wir?", fragte er lächelnd. "Klar.", antwortete ich ebenfalls lächelnd.

Die Stimmung in der großen Halle war überwältigend. Vorfreudige Paare tuschelten, Mädchen sahen erfürchtig zu ihren Dates auf und Jungen, die keine abbekommen hatten, standen in einer Ecke und ließen sich über das weibliche Geschlecht aus.
"Lass dass bloß nicht die Williams hören, Bro.", hörte ich einen von ihnen panisch flüstern. Ich konnte mir nur schwer ein Kichern verkneifen.
Man spürte, dass es gleich losging. Menschen aus den Gemeinschaftsräumen strömten in die große Halle und überall war aufgeregtes Geflüster zu hören.
Paare unterhielten sich mit anderen Paaren. James und ich wussten nicht so recht, worüber wirsprechen sollten. Nachdem wir über Quidditch disskutiert hatten, herrschte nun eine mehr oder weniger unangenehme Stille zwischen uns. Wie gerufen standen Jenna und Albus auf der Matte.
"Hey Stella.", lächelte Jenna mit vor Freude unter dem vielen Makeup leicht geröteten Wangen. Die Gesichter der beiden Brüder verdunkelten sich, als sie den jeweils anderen sahen.
Es war allgemein bekannt, dass sich James und Albus Potter öfters wegen Kleinigkeiten bekriegten und Lily Potter dabei häufig zwischen die Fronten geriet.
"Hast du June irgendwo gesehen?", fragte ich Jenna, um ein unvergänglichen Gespräch zu beginnen.
"June? Wer war das nochmal?", fragte Jenna verwirrt. Albus lachte kurz auf.
"Albus, Albus. Man lacht sein Date nicht aus. Aber von dir kann man sowieso nicht erwarten, dass du dich wie ein Gentleman benimmst.", sagte James in scharfem Ton.
"Also, du kennst Celly, und June ist ihre beste Freundin. Die Rothaarige.", antwortete ich schnell, mit dem Gefühl, dass es zu spät war.
"Wenigstens bin ich keine männliche Schlampe, Bruderherz. Und außerdem hab ich sie nicht ausgelacht. Wenn man befreundet ist, zieht man sich gegenseitig auf."
Oh Gott. Jenna zog scharf die Luft ein. Allmählich schien sogar sie zu verstehen.
"Ach ja, wie in June und July, ich erinnere mich. Irgendwie ist mein Gedächtnis schlecht und gut zur gleichen Zeit." Sie kicherte nervös.
"Was verstehst du schon von Freundschaft? Deine besten Freunde sind Todesser.", erwiderte James giftig.
"So, das reicht jetzt, James.", wies ich ihn an.
"Hör auf deinen neuen One-Night-Stand, James.", giftete Albus zurück.
"Albus, Stop. Lass Stella in Ruhe.", sagte Jenna, hilflos der Streiterei der Brüder ausgeliefert.
"Du hast Recht, Jenna. Lass uns zu Zara und Scorp gehen, die im übrigen keine Todesser sind, sondern ihre Eltern.", sagte Albus kalt, bevor er ging.
Die Stille, die daraufhin folgte, war unangenehmer als die vorherige. Ich konnte von Glück reden, dass sie von McGonagall unterbrochen wurde, die mit dem Löffel gegen ihr Glas hämmerte.
"Lasst das Fest-", -sie legte eine für sie ungewöhnliche Kunstpause ein-, "beginnen."
Auf den Tafeln in der großen Halle erschien Essen im Überfluss. Begeistert setzten die Schülermassen sich und begannen, gierig zu essen.
Ich landete gegenüber eines wunderschönen und mir nicht unbekannten Mädchens.
Ihr kanariengelbes Kleid war trägerlos und kurz und hob sich von ihrer dunkelen Haus und Haaren ab, was ihr irgendwie das Aussehen eines Supermodels verlieh.
Der Junge an ihrer Seite war mit ebenfalls bekannt. Es handelte sich um einen Philippe, der bei James im Schlafsaal untergebracht war.
"Ey, Phillipe!", begrüßte James ihn auch sogleich. Die beiden begannen, über Shaw und Faith abzulästern, die zusammen erschienen waren.
Ich und Mercedes luden uns getrennt Essen auf die Teller, bis die Französin etwas sagte.
"Hast du Celly gesehen?", fragte sie.
"Ja, eben im Gemeinschaftsraum." Sie nickte.
"War Williams dabei?"
"Welche? July hab ich gesehen, aber sie war nicht in Begleitung von Celly, aber June hab ich noch nicht gesehen."
Mercedes nickte wieder. "Ich meinte June. Ist wahrscheinlich auf dem Zimmer. Wer würde sie- Vergiss, was ich gesagt hab." Mercedes biss sich auf die Lippe, offenbar erstaunt über ihre eigene Gemeinheit.
Wer würde sie schon einladen? Das hatte Mercedes sagen wollen.
Ich für meinen Teil wusste mit June auch nichts anzufangen, aber ich konnte mir durchaus vorstellen, dass sie eins dieser Mädchen war, das eine total fürsorgliche Freundin für ihren Freund war und später einmal eine dieser typischen Hausfrauen werden würde. Und außerdem war sie durchaus hübsch, wusste sich nur nicht so gut in Szene zu setzen wie ihre Zwillingsschwester.
Den Rest des Essens verbrachten ich und die Französin mit peinlichem Schweigen.

A Hogwarts Lovestory || Harry Potter FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt