A Hogwarts Lovestory || Harry Potter FF

Therapien, Abreise und Tabletten

Ich wachte auf und fühlte mich, als hätte mir jemand mit einer Abrissbirne den Schädel eingeschlagen.
"Wo bin ich und was ist passiert?", murmelte ich.
"Sie ist aufgewacht.", flüsterte eine Stimme, die ich als Jennas identifizierte.
"Guten Morgen!", schrie Freyja in voller Lautstärke und ziemlich amüsiert.
"Halt die Schnauze, Freyja.", flüsterte ich heiser. Sie beugte sich daraufhin über mich.
"Eher nicht! Und, hast du gut geschlafen?" Sie redete immer noch viel zu laut.
Ich grummelte nur. "Macht doch mal das Licht aus!", Freyja kicherte. "Es ist nicht mal an!"
"Dann macht, dass es aufhört hell zu sein." Freyja schüttelte den Kopf.
Jetzt meldete sich auch Jenna mal zu Wort.
"Ich hab Tabletten. Trink was, das geht schon wieder weg." Sie sprach leise und das war wie ein Segen für meinen Kopf.
"Wir sollten heiraten.", murmelte ich in mein Kissen und nahm die Tablette sowie das Glas dankbar an.
"Also, gestern Abend warst du ziemlich besoffen und hast mit James rumgemacht. Es ist Jenna zu verdanken, dass nicht mehr passiert ist. Außerdem hast du zusammen mit zwei betrunkenen Mädchen, deren Namen ich vergessen habe, auf dem Tisch getanzt und hast bei Wahrheit oder Pflicht dein Kleid ausgezogen. Ich finde, ich sollte ab jetzt bei jeder Party nüchtern bleiben, das ist witzig. Keine Sorge, es wird sich außer mir niemand mehr daran erinnert, alle waren so voll wie du. Außer Jenna. Das hoffe ich jedenfalls für dich. Und jetzt raus aus den Federn und packen! Wir fahren morgen früh nach Hause." Freyja zog die Gardinen weiter zur Seite, als das ich hätte weiterleben können.
"Mach das weg!", schrie ich.
"Nope.", antwortete Freyja gelassen.
Jenna presste missbilligend die Lippen zusammen.
"Wie wärs, wenn du mal Missy suchen gehst?", fragte sie Freyja und schob diese demonatrativ Richtung Ausgang.
"Ach ja, weißt du, wer noch besoffener war als du? Missy. Die liegt jetzt bestimmt in irgendeiner ranzigen Besenkammer mit zehn anderen Typen." Freyja lachte.
Ich sah sie entgeistert an.
"Und du hast sie machen lassen?"
Sie zuckte die Schultern. "Konnte sie nicht abhalten. Ich hab's versucht, dann hat sie mich geküsst und dann ist sie verschwunden und ich hab sie nicht mehr gesehen."
Mit diesen Worten verschwand Freyja entgegen meiner Erwartungen wirklich aus dem Raum.

Jenna erwies sich als Geschenk des Himmels. Nachdem sie ihren Koffer perfekt gepackt hatte, packte sie auch meine und danach Missys Sachen zusammen.
Sie war dabei unhörbar und ließ mich schlafen. Wenn ich aufwachte, brachte sie mir Wasser, und die drei Male, die ich mich übergeben musste, hielt sie meine Haare aus dem Gesicht. Freyja blieb den ganzen Tag weg, was mir ermöglichte, zu schlafen. Bis am Nachmittag Kathy in den Schlafsaal platzte. Sie sah leicht disorientiert aus.
"Wer hat dich denn reingelassen?", fragte ich.
"Junes. Und das wollte ich dir auch erzählen.", murmelte sie müde. "Ich hab übrigens gestern auch gesoffen, ich hab mich scheiße allein gefühlt und Alkohol ist gut dagegen. Also, meine unfähige, nervige kleine Schwester hat es geschafft, vollkommen überzuschnappen. Sie hatte gestern wohl sowas wie eine Panikattake und sitzt jetzt im Krankenflügel fest. Die wollten sie zuerst in Therapie stecken, weil sie wohl Kratzer an ihren Pulsadern gefunden hatten, aber Celly hat sie wieder alle unter Kontrolle, also wird sie bald entlassen. Trotzdem muss sie über Weihnachten ins Weisenhaus und da ab und an mit Therapeuten sprechen. Das heißt, ich komme mit. " Kathy setzte sich auf meine Bettkante.
"Junes kann sich gleich mit therapieren lassen, sie hat den fünfzehnten mentalen Zusammenbruch. July und ich sind uns sicher, dass das nicht gesund ist. Junes ist gerade bei ihr auf derem Schlafsaal und heult. Wahrscheinlich. Sie heult nämlich den ganzen Tag schon. Mercedes und die anderen Franzosen sind übrigens abgereist. Heute Mittag. Endlich. Jetzt können wir "Mercedes" von der "Gründe für June's mentale Instabilität"-Liste streichen.", erzählte Kathy.
"Tu mir einen Gefallen und hör auf zu reden.", murmelte ich müde.

Am nächsten Morgen fühlte ich mich um einiges besser. Ich schaffte es sogar, aufstehen.
"Tag der Abreise!", sagte Freyja in normaler Lautstärke.
Irgendwann war wohl Missy wiedergekommen, aber sie schlief noch.
Ich nickte.
"Geht's dir besser?", fragte sie, immernoch mit einer leichten Spur Spott in ihrer Stimme. Ich nickte nur.
"Jenna ist echt nett. Sie hat gepackt."
"Ich weiß.", sagte ich und stand auf, um mich fertig zu machen.
Der Badezimmerspiegel verriet mir, dass ich aussah wie ein Zombie aus einem schlechten Horrorfilm.
Meine Haare waren schweißverklebt, meine Haut war blass und ich hatte noch Reste von verschmiertem Make-Up um meinen Augen. Zuerst ging ich mich duschen. Es dauerte etwas, meine Haare zu entwirren, aber ich schaffte es. Danach putzte ich mir gefühlte zehn Minuten meine Zähne, um den furchtbaren Mundgeruch loszuwerden. Als letztes bürstete ich meine Haare noch einmal und band sie dann zu einem Zopf zusammen, bevor ich mir eine lockere Hose und einen gelben Strickpullover anzog.
Ich wusste nicht wirklich, was ich tun sollte. Freyja und ich hatten uns gerade nicht wirklich etwas zu sagen und Jenna und Missy schliefen noch, also setzte ich mich einfach nutzlos auf mein Bett.

"Morgen Leute.", sagte Missy müde und ging direkt ins Bad. Allmählich wurde die Zeit knapp, deshalb begann ichdamit, Jenna aufzuwecken. Ich fing gar nicht erst an, zu versuchen, Jenna sanft wachzurütteln, sondern murmelte "Aguamenti." Ein kalter Strahl Wasser aus meinem Zauberstab weckte meine beste Freundin.
Sie prustete und schreckte auf. Als sie sah, das es nur ich war, warf sie mir einen Todesblick zu und setzte sich beleidigt auf.

Jenna machte sich fertig, und dank ihrer Vorsorge waren wir eine der ersten, die in den Gemeinschaftsraum gingen. Ich war immer noch relativ müde und schaffte es glücklicherweise, jeglichen Gesprächen zu entgehen.
Am Mittag saß ich dann endlich im Hogwartsexpress in einem Abteil mit Kathy, Jenna, Freyja und Missy und freute mich sogar halbwegs auf zuhause.