Warrior Cats - Eiskalt

Kapitel 13

Löwenherz und Nebelschweif saßen Blaustern gegenüber. „Ich halte es für keine gute Idee, dass du zum Mondstein gehst." versuchte Löwenherz ihr es auszureden. „Du wirst mich davon nicht abbringen." miaute sie entschlossen. „Ihr beide nicht." fügte sie mit Nachdruck hinzu und sah Nebelschweif eindringlich an. Diese zuckte resigniert mit den Ohren. „Dann werde ich dich begleiten." schlug Löwenherz vor. Blaustern schüttelte den Kopf. „Nein, du bleibst hier, für den Fall, dass der SchattenClan meine Abwesenheit nutzt um anzugreifen." Löwenherz senkte respektvoll den Kopf. „Ich werde Tigerkralle mitnehmen und ein paar Schüler, darunter deine Jungen." fügte die Anführerin hinzu und sah die weiße Kätzin an. Löwenherz wollte gerade etwas entgegnen, als die weiße Kätzin in ins Wort fiel. „Ich finde das eine hervorragende Idee." Sie fing an Löwenherz mit aus dem Bau zu drängen. „Da wir das nun besprochen haben, muss ich nun los und noch etwas klären." Nebelschweif stieß Löwenherz aus dem Bau.

Draußen fuhr der Kater zu ihr herum. „Was sollte das eben?" fragte er gereizt. Die weiße Kätzin trat näher zu ihm. „Wenn der SchattenClan uns angreift ist sie weit, weit weg davon. Außerdem wird Tigerkralle sie beschützen und die Schüler sind ebenfalls in Sicherheit." flüsterte sie Löwenherz ihren Plan zu. Die Augen des Katers fingen an zu leuchten als wäre ihm ein Licht aufgegangen. „Du könntest tatsächlich Recht haben." entgegnete er leise. Nebelschweif schnippte energisch mit dem Schwanz. „Ich habe Recht." betonte Nebelschweif und wand sich ab.

Flohpfote sah ihre Mutter auf sie zu kommen und wollte gerade in den Heilerbau flüchten. „Halt, stehen bleiben." rief Nebelschweif. Flohpfote blieb stehen und drehte sich zu ihr. „Hey, wie kann ich dir weiterhelfen? Schöne Nacht findest du nicht auch?" miaute Flohpfote nervös, unter dem strengen Blick ihrer Mutter. „Das wird Konsequenzen haben, dass du mitgegangen bist." fing Nebelschweif ruhig an. „Und deswegen wirst du, nachdem du Blaustern zum Mondfelsen begleitet hast, das Lager für einen Mond lang nicht mehr verlassen." machte sie deutlich. Flohpfote nickte abwesend, sie freute sich viel zu sehr mit Blaustern auf Reise zugehen. „Hast du mich verstanden?" fragte die weiße Kätzin mit Nachdruck. Flohpfote nickte eilig und rannte zu den anderen Schülern.

„Wisst ihr was?" wollte Flohpfote die Neuigkeit im Schülerbau verbreiten. „Lass mich raten du darfst auch mit zum Mondstein?" entgegnete Graupfote. Flohpfote sah zwischen Feuerpfote und Graupfote verwirrt her. „Ihr auch?" fragte die schwarze Katze laut. „Shhht, Rabenpfote schläft." zischte Feuerpfote und kam näher zu Flohpfote. „Ich habe gesehen wie Tigerkralle ihn fast in der Luft zerrissen hätte." flüsterte Feuerpfote. Die schwarze Kätzin sah ihn ungläubig an. „Weil wir gerade beim Thema zerfetzen sind. Habt ihr Nebelschweif gesehen wie sie Dunkelstreif zum Schweigen gebracht hat. Irre." miaute Graupfote beeindruckt. Flohpfote verdrehte die Augen. „Dunkelstreif wäre fast im Boden versunken." bemerkte Feuerpfote. „Aber wieso hat er sie Verräterin genannt?" fragte der rote Kater Flohpfote. Sie seufzte auf. „Sie hat einen Gefährten aus dem WindClan." Feuerpfote sah sie erstaunt an. „Ich hielt sie immer für beherrscht. Aber das erklärt weshalb Blaustern und sie gestritten hatten." miaute er verblüfft. „Kurz bevor du angekommen bist, ist das alles ans Licht gekommen und dann ist der WindClan verschwunden." erzählte Flohpfote weiter. „Ich hätte ihr das nie zugetraut und was sagt dein Vater dazu, sie muss ihn ja hintergangen haben?" fragte Feuerpfote. Graupfote räusperte sich, doch der rote Kater verstand die Anmerkung seines Freundes nicht. „Der Kater aus dem WindClan ist mein Vater." sprach Flohpfote. Feuerpfote fiel die Kinnlade herunter. „Ich habe früher auch gedacht sie wäre eine Verräterin, aber das hat sich geändert. Nun bin ich stolz, dass er mein Vater ist. Lass uns schlafen." miaute Flohpfote. Feuerpfote und Graupfote redeten noch eine ganze Weile, bevor auch sie einschliefen.

Es war kurz vor Sonnenaufgang, Nebelschweif saß mit Blaustern vor ihrem Bau. „Es war schön dich gestern auf meiner Seite zu wissen." miaute die graue Kätzin. Nebelschweif zuckte erfreut mit den Schnurrhaaren. „Du solltest dich nicht daran gewöhnen, das war eine Ausnahme." gab Nebelschweif ruhig zurück. Blaustern seufzte. „Vermutlich. Ich mach mich jetzt auf den Weg." Die Anführerin lief zu den Schülern die ihre Reisekräuter verschlungen. „Gute Reise." sagte die weiße Kätzin leise. Buntpfote und Flohpfote gingen zu Nebelschweif. „Ich bin so Aufgeregt." miaute Flohpfote. „Das ist eine wichtige Sache in der Ausbildung zum Mondstein zu reisen, also stellt keinen Unsinn an und vertragt euch." mahnte Nebelschweif die beiden. Die beiden liefen zu Blaustern und Tigerkralle. Dann brachen sie auf und verschwanden durch den Ginstertunnel.

Nebelschweif wartete noch einen Augenblick, ehe sie auf den Ginstertunnel zu lief. Auf einmal tauchte Löwenherz mit Weißpelz und Bernsteinkralle von einer Patrouille auf. Ertappt sah sie die drei an. „Geht schon mal vor." schickte Löwenherz die beiden Krieger fort. Nebelschweif peitschte nervös den Schwanz. „Du wolltest doch nicht etwa das Lager verlassen?" fragte der Kater rhetorisch. „Du kennst mich zu gut." seufzte sie. Löwenherz nickte wissend. „Auch wenn du zu ihm gehst, wirst du nichts an der Lage ändern können, dass der WindClan vertrieben wurde." versuchte der Stellvertreter ihr auszureden das Lager zu verlassen. „Ich weiß, aber ich muss wissen ob er lebt oder dass es ihm gut geht." klang Nebelschweif schon fast verzweifelt. Löwenherz seufzte. „Blaustern wird davon nichts erfahren." Dann gab er mit seiner Schwanzspitze das Zeichen das sie gehen soll. Voller Freude schmiegte sie sich an ihn. „Sehe ich genauso. Ich werde vor Mondhoch wieder hier sein." miaute sie leise und lief los.