Kapitel 17

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Feuerpfote stand auf. Flohpfote musste sich erst wieder fangen. „Wir werden immer bei ihm bleiben dann wird Tigerkralle ihm nichts antun." miaute sie entschlossen. Feuerpfote stimmte ihr zu. „Flohpfote, Training, Jetzt!" hörte sie Sturmwind von draußen rufen. „In Ordnung, bis später." verabschiedete sich die schwarze Katze. Feuerpfote hielt sie noch kurz auf. „Können wir deiner Schwester davon erzählen?" fragte er. Flohpfote sah auf das leere Nest von Buntpfote. Und dachte daran wie ihre Schwester Tigerkralle bewunderte. „Lieber nicht, keine sonderlich verlässliche Katze." Dann lief sie aus dem Bau.

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Buntpfote saß neben Tigerkralle. Ungeduldig peitschte der große Kater mit dem Schwanz hin und her. „Kommen die heute noch?" fragte Buntpfote ungeduldig. Tigerkralle stand knurrend auf und lief zum Schülerbau. Nach einer Weile kamen Graupfote, Feuerpfote und Rabenpfote nach draußen. Buntpfote trottete langsam zu ihnen. „Graupfote du kannst dich meinem Training anschließen." sagte er streng. „Glaubst du, du bist dem gewachsen, Rabenpfote? Schließlich hast du dir ein paar böse Brennnesselverletzungen zugezogen, während wir anderen mit den Ratten gekämpft haben." zog Tigerkralle seinen Schüler auf. Buntpfote konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Rabenpfote sah zu Boden. „Mir geht's gut" gab er kleinlaut zurück. „Dann lasst uns nun gehen, wir haben sowieso schon genug Zeit verplempert, dank euch beiden." knurrte Tigerkralle und sah zu Graupfote und Rabenpfote. Buntpfote stolzierte dicht hinter Tigerkralle aus dem Lager.

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Flohpfote saß ihrem Mentor gegenüber. ,,Da nun bereits die Ehre hattest zu den Hochfelsen zu reisen. Zeige ich dir nun den Donnerweg." meinte er und lief los. Die schwarze Kätzin folgte ihm. „Ich kenne den Donnerweg, wir mussten ihn überqueren, laute stinkende Ungeheuer poltern darüber. Aber sie bleiben seltsamerweise nur auf den Donnerwegen." begann die kleine Kätzin zu erzählen. Sturmwind brachte sie mit einem Schwanzschnippen zum Schweigen. „Du weißt ja schon eine Menge darüber." gab er mit zusammengebissenen Zähnen zurück.

Wenig später erreichten sie den Donnerweg. Von weitem hörten sie lautes Jaulen und Kampfgeschrei. „Warte hier, dass kommt vom SchattenClan Territorium." befahl Sturmwind. Er sah den Donnerweg entlang und als kein Monster in Sicht war rannte er hinüber. Plötzlich hörte Flohpfote deutlich Rabenpfotes Stimme. Im nächsten Moment schoss er aus dem Wald auf der anderen Seite des Donnerweges. Ohne sich umzusehen rannte der schwarze Kater auf den Donnerweg, gefolgt von dem SchattenClan Schüler Distelpfote. Der Boden fing an zu vibrieren und aus der Ferne näherte sich ein Ungeheuer. Rabenpfote und sein Angreifer hatten es nicht bemerkt. Ohne nachzudenken rannte Flohpfote auf den Donnerweg, während das Ungeheuer immer näherkam. Rabenpfote schien dem Ungeheuer direkt in die Fänge zu laufen, aber im letzten Moment wurde er von Flohpfote weggestoßen. Distelpfote konnte nicht mehr anhalten und das Ungeheuer erfasste den grauen SchattenClan Kater.

Flohpfotes Herz schlug so schnell, dass sie dachte es springt ihr aus der Brust. Rabenpfote sah sie erleichtert an. „Bin ich froh dich zu sehen. Danke." sagte er erleichtert. Sturmwind kam auf die zwei Schüler zu gerannt. „Was in SternenClans Namen ist passiert? Rabenpfote wieso warst du auf dem SchattenClan Territorium?" fragte Sturmwind fordernd. „Tigerkralle meinte, meine Aufgabe sei es auf dem SchattenClan Territorium zu jagen." miaute er immer noch ein wenig benommen, knapp dem Tod entkommen zu sein. Sturmwind sah ihn zweifelnd an. Aber Flohpfote war mehr als besorgt. Sturmwind sah den toten SchattenClan Schüler auf dem Donnerweg. „Los lasst uns zurück ins Lager." meinte er. Rabenpfote stand mit wackligen Beinen auf und nahm wieder seine Beute in den Mund. Flohpfote konnte nicht anders als einen letzten Blick auf Distelpfote zu werfen. Er war zerfetzt, nur an seinem grauen Pelz konnte man ihn noch erkennen. Die Katzen waren bereits weit weg von der SchattenClan Grenze, dennoch schallte von weitem ein klägliches Trauergeheul. Flohpfote stockte und reckte die Nase in die Luft. Sie erkannte den Duft. Es war die kleine graugescheckte Katze, die sie bei der Jagdprüfung getroffen hatte. Flohpfote versuchte das aufkommende schlechte Gewissen abzuschütteln und ging weiter.

Es war fast Mondhoch als die drei das Lager erreichten. Feuerpfote schien bereits auf Rabenpfote gewartet zu haben. Sturmwind ging sofort zu Tigerkralle. Rabenpfote ließ seine Beute vor Feuerpfote fallen. „Genug für uns drei." miaute er stolz. „Und es sollte besonders gut schmecken. Es stammt nämlich vom SchattenClan-Territorium." Feuerpfote sah erschrocken zu Flohpfote, die nur zustimmend nickte. „Du hast auf dem SchattenClan-Territorium gejagt?" wiederholte der rote Kater. „Das war meine Aufgabe." erklärte der Schüler. Feuerpfote sah entsetzt zu Flohpfote. „Tigerkralle hat dich zum Jagen auf ein feindliches Gelände geschickt? Das müssen wir Blaustern sagen. Das war zu gefährlich." rief er unterdrückt. „Außerdem ist das gegen das Gesetz der Krieger." tadelte Flohpfote. Rabenpfotes Blick wirkte plötzlich gehetzt und voller Angst, mehr als er fast von einem Ungeheuer verschlungen wurde. „Halt einfach deinen Mund, okey?" zischte er. „Ich habe überlebt. Ich habe sogar Beute gemacht. Das ist alles." Flohpfote schüttelte sich. „Wenn ich nicht gewesen wäre, wärst du von einem Ungeheuer erfasst worden." merkte die schwarze Kätzin an. „Siehst du, du hast diesmal überlebt." fauchte Feuerpfote. „Psst. Tigerkralle schaut her. Iss einfach deinen Anteil und sei still." flüsterte Rabenpfote.

Nachdem alle drei etwas gegessen hatten und Graupfote etwas übriggelassen hatten, war Rabenpfote schlafen gegangen. „Wir müssen es ihm sagen." miaute Flohpfote leise. Feuerpfote nickte stumm. „Er wäre heute fast umgekommen, er ist in großer Gefahr." fuhr die schwarze Kätzin besorgt fort. „Wir werden einen Weg finden, ich hatte vor mit Blaustern zu sprechen." erzählte Feuerpfote leise, sein Blick wanderte immer wieder zu Tigerkralle, der neben Weißpelz saß. „Sie wird uns nicht glauben, wenn wir ohne Beweise auftauchen." Flohpfote gähnte. „Na gut, ich gehe jetzt schlafen." Langsam trottete sie in den Schülerbau und ließ sich neben Rabenpfote nieder. Dieser schmiegte sich näher an die schwarze Kätzin. Wahrscheinlich war ihm kalt, durch den Blattfall in dem die Nächte immer kühler wurden, dachte Flohpfote, bevor sie einschlief.

Warrior Cats - EiskaltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt