Kapitel 14

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Der Weg stellte sich als schwieriger heraus als gedacht, denn nach fast jeder Fuchslänge musste sie sich ducken. Heute schienen besonders viele SchattenClan Krieger jagen zu gehen. Nebelschweif lief bis zum Baumgeviert. Der Geruch des WindClans war fast verflogen, als würde ihr Dasein immer mehr verblassen. Den gesamten Tag lief Nebelschweif die alte Grenze des WindClan Territoriums ab. Ihre Pfoten taten weh als sie wieder durch den Ginstertunnel auf die Lichtung trat. Ohne auf weiteres zu achten lief die weiße Kätzin in Blausterns Bau.

Löwenherz saß bei Frostfell und die beiden sahen ihr besorgt nach. „Ich rede mit ihr." miaute Löwenherz und stand auf. „Das ist wirklich nett von dir Liebster, aber ich denke vielleicht sollte ich mit ihr reden." meinte sie behutsam. Löwenherz sah sie schräg an. „Meinst du ich kann kein Aufbauendes Gespräch führen?" fragte er. Frostfell schmiegte sich an ihn. „Nein, aber vielleicht findest du nicht die richtigen Worte." gab Frostfell zurück und ging zu Blausterns Bau.

Nebelschweif lag erschöpft in der Mitte des Baus. „Wie war dein Ausflug? Konntest du den WindClan aufspüren?" fragte Frostfell vorsichtig. Nebelschweif sah kein einziges Mal auf und ihre Augen glitzerten vor Trauer. „Lass mich bitte alleine." verlangte die weiße Kätzin. Frostfell nickte und ging wieder nach draußen. Nebelschweif sah nach oben. „Bitte gebt mir ein Zeichen, das er noch lebt." flehte die Kätzin zum SternenClan. Sehnsüchtig sah sie nach oben, doch es kam kein Zeichen. Sie schloss die Augen und ließ den Kopf sinken, irgendwann schlief sie ein.

~

Die weiße Kätzin befand sich in einer Senke auf einem Plateau. Es war ein Lager, das WindClan Lager. Auf einer Erhebung saß Braunstern, er sprach zu den anderen Katzen die vor ihm saßen. Nebelschweif saß zwischen ihnen, doch sie konnte nicht verstehen was er sagt. „Ein Sturm zieht auf." sagte plötzlich eine schneeweiße Katze mit grauen Ohrspitzen. „Schneepelz, was hat das zu bedeuten?" fragte Nebelschweif verwirrt. Schneepelz lächelte sie zufrieden an. „Du wolltest ein Zeichen." sprach sie ruhig. Alles löste sich wieder auf und Nebelschweif schreckte aus dem Schlaf. Streifenpelz lebt.

Erst einen Herzschlag später bemerkte die weiße Kätzin Löwenherz. „Ich bin mir nicht sicher ob das erlaubt ist." miaute der Kater leise. „Ich mir auch nicht." seufzte Nebelschweif und stand auf. Der Kater zuckte belustigt mit den Schnurrhaaren, was der Kriegerin nicht entging. Sie sah ihn finster an. „Was belustigt dich?" Löwenherz sah sie zufrieden an. „Mir ist nur der Gedanke gekommen, dass wenn Blaustern hier ist, ihr immer auf Abstand seid. Als ob du glauben würdest niemand würde herausfinden ..." Nebelschweif schnitt ihm das Wort ab. „Ich weiß nicht was du meinst. Gehe ich denn nicht bei jeden auf Abstand?" Löwenherz schnippte genervt mit der Schwanzspitze. „Aber bei ihr besonders, dabei werden die Geschichten über euch Leben. Seit Schneepelz vor so vielen Monden gestorben ist, hattet ihr nicht mehr geredet. Erst seit du die Jungen bekommen hattest." miaute er eindringlich. „Worauf willst du hinaus?" fragte Nebelschweif. „Ich weiß, dass sie dich in dieser Zeit vermisst hat und immer darauf achtet, dass du wieder kommt, wenn du das Lager verlässt. Ich will darauf hinaus, dass ihr wieder an einem Strang zieht." Nebelschweif fühlte wie sich ihr Magen umdrehte, bei dem Gedanken, dass sie Blaustern im Stich gelassen hatte. „Diesmal hast du wohl Recht." gab die weiße Kätzin leise zurück. Löwenherz nickte zustimmend. „Ich habe von Schneepelz geträumt." fing die Kriegerin an zu erzählen. Löwenherz sah sie interessiert an. „Erzähl mir davon." verlangte er. „Sie hat gesagt, dass ein Sturm aufzieht." erzählte sie und lief Richtung Ausgang. „Danke für deine Ehrlichkeit." verabschiedete die weiße Kätzin sich und trat aus dem Anführerbau.

~

Es war kurz nach Sonnenhoch. Die weiße Kätzin legte sich an den Rand der Lichtung und putzte sich. Frostfell und Goldblüte sahen sie von der Kinderstube aus und liefen zu ihr. „Und geht es dir besser nach der Nacht?" fragte Frostfell vorsichtig. Nebelschweif nickte. „Ja, ich weiß das Streifenpelz lebt." verkündete sie glücklich. Goldblüte und Frostfell sahen sich erleichtert an. „Das freut uns für dich." gab Frostfell zurück. Goldblüte setzte sich neben Nebelschweif. „Das bedeutet das der WindClan überlebt hat und irgendwo da draußen ist." miaute Goldblüte aufmunternd. Die beiden weißen Kätzinnen stimmten ihr nickend zu. Die drei Kätzinnen saßen zusammen und gaben sich die Zunge, sodass der Nachmittag voranschritt.

Plötzlich, wie aus dem Nichts durchbrachen fremde Katzen das Brombeergestrüpp. Ohne zu zögern sprangen die drei Kätzinnen auf. „Los verteidigt die Kinderstube!" rief Nebelschweif den beiden hastig zu. Frostfell und Goldblüte rannten sofort los und kämpften mit Buntgesicht gegen einen riesigen grauen Kater. Nebelschweif rannte zum Ältestenbau. „Versteckt euch." befahl sie. Kleinohr, Kurzschweif und Einauge sahen sie ungläubig an. „Wir werden kämpfen." miaute Tupfenschweif entschlossen. Plötzlich wurde sie von einem braunen Kater umgerissen. Die Krallen des Angreifers bohrten sich in ihr Pelz. Mit einer schnellen Drehung entwand sie sich dem braunen Kater. „Narbengesicht!" fauchte Nebelschweif. In seinen Augen funkelte Mordlust. „Wie lange musste ich auf diesen Moment warten." knurrte er und sprang mit ausgefahrenen Krallen auf sie.

Warrior Cats - EiskaltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt