Magnus
Ich schaute ihn immer noch ganz fassungslos an. Was hatte er mir da gerade erzählt? Und wie furchtbar muss das alles für ihn gewesen sein? Er gab sich genauso die Schuld an dem Tod einer geliebten Person, wie ich bei meiner Mutter.
Ohne weiter darüber nachzudenken schlang ich meine Arme um ihn und spürte, dass sein Körper leicht zitterte. Sofort drückte ich ihn noch fester an meine Brust und er vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge.
„Es tut mir leid...das muss schwer für dich gewesen sein, aber ich kann verstehen wie es ist, wenn man sich die Schuld daran gibt. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass meine Mutter noch leben würde, wenn ich nicht gewesen wäre." Sagte ich und streichelte ihm sanft über den Rücken. Mehr wollte ich im Moment nicht erzählen, denn es ging hier gerade nicht um mich und mein Leid oder meine Schuldgefühle, sondern es ging um Alexander und ich fühlte mich mehr als schlecht, dass ich ihm das Leben so schwer gemacht und ihn abgestempelt hatte, obwohl ich ihn und seine Geschichte gar nicht kannte. Langsam löste er sich von mir und schaute mich aus feuchten Augen an.
„Was ist denn damals passiert, Magnus?" Fragte er leise, aber ich schüttelte nur den Kopf.
„Darüber würde ich jetzt lieber nicht reden und ich habe auch ehrlich gesagt nicht den nötigen Pegel dafür." Zu meiner Überraschung legte sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen und automatisch musste auch ich lächeln.
„Ich würde sagen, dass wir vorerst einen kleinen Waffenstillstand einberufen. Möchtest du einen Drink?"
„Ja, den könnte ich jetzt gut vertragen." Sagte er und seufzte tief aus. „Richtige Entscheidung, Alexander. Dann mache ich uns zwei Hübschen mal einen Drink fertig." Sagte ich wieder etwas fröhlicher und nahm seine Hand in meine, um ihn in mein Zimmer zu ziehen. Immerhin war da meine Minibar und ich fand mein Zimmer deutlich gemütlicher als seins. Bei der Berührung fiel mir auf, dass er sehr schöne, weiche Hände hatte und ich spürte ein leichtes Kribbeln an den Stellen, wo wir uns berührten.
In meinem Zimmer angekommen, ließ ich seine Hand eher widerwillig los, denn auch wenn ich es nie zugeben würde, so gefiel mir das Gefühl seiner Haut an meiner.
„Was hättest du denn gerne?" Fragte ich also schnell, um die Stille zu umgehen und musterte ihn interessiert. Wieso musste er eigentlich so gut aussehen und genau meinem Typ entsprechen? Natürlich hatte ich vorhin etwas anderes zu ihm gesagt, aber dann hätte ich ja vor ihm zugeben müssen, dass ich auf ihn stand und er hätte etwas gegen mich in der Hand. Diese Macht würde ich nie wieder jemandem über mich geben. Mit diesem Jake oder wie der hieß war alles viel leichter, denn ihn hatte ich überhaupt nicht attraktiv gefunden.
„Magnus?" Fragte Alexander und fuchtelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht rum. „Entschuldige...also, was willst du trinken?" Fragte ich erneut und hoffte, dass ihm nicht aufgefallen ist, dass ich ihn angestarrt hatte. Sein Grinsen im Gesicht verriet mir allerdings, dass es ihm durchaus aufgefallen ist.
„Ich nehme einen Sex on the Beach, wenn du den hinbekommst." Sagte er mit rauer Stimme und ich bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper. Flirtete er etwa gerade mit mir oder versuchte er nur mich aus der Reserve zu locken? So oder so machte seine Anwesenheit mich gerade nervös und das gefiel mir ganz und gar nicht.
„Kommt sofort." Sagte ich fröhlich und drehte ihm schnell den Rücken zu. Ich suchte alle Flaschen raus, die ich für die Drinks brauchte und ließ fast ein Glas fallen als ich Alexanders heißen Atem in meinem Nacken spürte.
„Was machst du da?" Fragte ich und versuchte mir nichts anmerken zu lassen. „Ich schaue dir nur ein bisschen über die Schulter." Hauchte er mir ins Ohr und ich kniff meine Augen zusammen. Er musste sofort damit aufhören, denn mein Blut verließ langsam meinen ganzen Körper und sammelte sich eher in der unteren Region an.
„Soooo, fertig!" Sagte ich etwas zu laut und drehte mich mit den Drinks zu ihm um. Das stellte sich allerdings schnell als Fehler heraus, denn wie er mich ansah und immer noch so nah bei mir stand, raubte mir fast den Atem.
Ich ließ meinen Blick sinken und reichte ihm sein Getränk. Sofort setzte er es an seine Lippen und stöhnte zufrieden auf. Ohne es verhindern zu können, kamen mir bei diesem Geräusch ganz andere Bilder in den Sinn und ich trank fast die Hälfte meines Drinks auf einmal.
„Kann ich dich etwas fragen, Magnus?"
„Das hast du zwar gerade schon durch diese Frage, aber natürlich. Was liegt dir auf dem Herzen, Alexander?" Witzelte ich und schaute ihn wieder an, da ich der Meinung war, dass ich meine Fassung halbwegs wiedererlangt hatte.
Er nahm mir meinen Drink aus der Hand und stellte diesen und seinen eigenen auf die Kommode, die hinter mir stand. Dabei kam er mit seinem Gesicht ganz nah an meins und mein Herzschlag beschleunigte sich.
„Wieso hast du mich vorhin geküsst?" Fragte er erneut und ich sah wie seine Augen bei meinen Lippen hängen blieben. „Das habe ich dir doch schon beantwortet..." versuchte ich es wieder. „Und jetzt die Wahrheit?"
Ich fragte mich wann mich das letzte Mal jemand so nervös gemacht hat und versuchte meine Atmung wieder in den Griff zu bekommen. „Alexander, das ist die Wahrheit. Wieso sollte ich dich denn sonst küssen, wenn du gar nicht mein Typ bist? Das würde doch gar keinen Sinn machen." Mit viel Mühe hielt ich seinem Blick stand, aber seine Augen waren so eindringlich, dass ich wieder wegschaute.
„Du bist wirklich ein sehr schlechter Lügner, Magnus." Sagte er und kam mit seinem Gesicht noch näher. Nur noch wenige Zentimeter trennten unsere Lippen voneinander und ich musste schwer schlucken.
„Alexander..." meine Stimme war fast nur ein Flüstern. „Ssssh" machte er und kurz darauf spürte ich seine weichen, vollen Lippen auf meinen und wie von selbst fielen meine Augen zu. Ein leiser Seufzer verließ meine Kehle und das schien ihn zu bestärken, denn sein Druck verstärkte sich und wenn ich auch nur einen Funken Willenskraft in mir hatte, ihn zurückzuweisen, dann war dieser in dem Moment erloschen. Stattdessen erwiderte ich den Kuss und merkte immer mehr, wie sich die Wärme in meinem Körper ausbreitete.
Meine Hände wanderten zu seinem Nacken und ich vergrub meine Finger in seinen Haaren. Nun war es Alexander, der zufrieden seufzte und der Kuss wurde immer hitziger. Irgendwann hielt ich es nicht länger aus und fuhr mit meiner Zungenspitze über seine Lippen, sodass er seinen Mund öffnete und ich ihn endlich schmecken konnte. Er zog mich an der Hüfte zu sich ran und ließ seine Hände aber an dieser liegen.
Was auch immer hier gerade passierte. Ich wollte nicht, dass es wieder aufhört.
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In love with my bodyguard?!
Romansa-Malec Story- Alec soll als Bodyguard für Magnus arbeiten, dessen Vater das Ganze erst in die Wege geleitet hat. Magnus selbst ist so gar nicht begeistert von der Idee und hat jedem Vorgänger von Alec das Leben schwer gemacht. Kann Alec sich dennoch...