Wie hatte Joey es nur so weit gebracht? Seufzend erhob er sich vom Bett und griff nach seinen Sachen. Kaiba, seine heimliche Liebe, schlief tief und fest neben ihm. Er rieb sich kurz über die Arme, bevor er sich wieder anzog. Ein kurzer Ruck ging durch den Körper seines Erzfeindes. Jeder Sex mit ihm war unglaublich gut, wie eine Droge wirkte dies jedes Mal auf ihn, doch nachdem es vorbei war traf ihn immer wieder die Ernüchterung. Angezogen sah er auf den Mann, den Klassenkameraden und CEO, herab und küsste ihn sanft auf die Wange. Er wusste, dass er es beenden musste, aber gleichzeitig wusste er, dass er das nicht konnte. Dafür gefiel ihm das Ganze zu gut.
"Hey Kaiba. Warum so gereizt?", grinste er den Älteren an. "Untervögelt?" Ein wütendes Knurren war zu hören. "Selbst wenn es so wäre, was ginge dich das an Köter?" Für eine kurze Zeit war Joey verletzt, bis er sich wieder fing und den Kaiba trotzig ansah. "Ich bin kein Hund." "Stimmt, du kannst ja nicht hören. Du bist nur ein räudiger Straßenköter, der zu nichts nutze ist." Nun ehrlich betrübt sah Joey zu dem Älteren hoch. "Woher willst du das wissen, wenn du mich überhaupt nicht kennst?" "Ich habe überhaupt keinen Grund dazu, einen Köter wie dich kennen zu lernen." Wieder einmal war Joey verletzt. "Und wenn... Wenn ich dir nützlich wäre?" "Wie willst du mir nützlich sein? Du kannst doch nichts." "Man merkt richtig, wie untervögelt du bist Kaiba..." Kurz waren beide still. "Das wäre die einzige Kategorie in der du mir behilflich sein könntest Wheeler, wenn du nicht allzu schlecht bist. Traust du dich?" Ein wildes Nicken fogte.
Kaiba ging es immer nur darum, dass Joey zu ihm kam, wenn er ihn anrief, sonst schrieben sie nicht mit einander und doch war Joey sehr froh, wenn der Braunhaarige ihn zu sich bestellte. Er war ihm wohl gut genug, denn Kaiba rief ihn alle paar Tage an um mit ihm schlafen zu können. Heute war einer dieser Tage und bevor sie überhaupt angefangen hatten wusste Joey, dass er heute nicht lange bleiben würde, Kaiba schien erschöpft zu sein. Und wirklich, nach der zweiten Runde war Kaiba auf ihm eingeschlafen. Joey hatte ihn von sich herunter gerollt und ihn zu gedeckt. Bevor er ging strich er dem Älteren noch durchs Haar und flüsterte ein leises "Ich liebe dich."
Müde verließ der Junge die riesige Villa seines Klassenkameraden. Er blieb nie über Nacht, er wusste Kaiba würde das nicht wollen. Gähnend strich er sich durch die Haare und lief weiter, hörte die Schritte hinter sich nicht. Niemand schien auf der Straße zu sein und so machte er sich auf den Weg in sein eigenes Viertel, welches heruntergekommen und dreckig war. Dunkel war es ebenso, aber da sein Vater das meiste Geld versoff oder verspielte konnten sie sich keine bessere Wohnung leisten. Vollkommen in Gedanken versunken bemerkte er die immer lauter werdenden Schritte nicht, bis er die Präsenz hinter sich spürte. Langsam drehte er sich um, sah eine breitschultrige Person mit Skimaske, die ein langes Metallrohr in der Hand hielt. Ein Schrei entfloh seiner Kehle, als das Rohr ihn am Kopf traf und er zusammen brach.
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Puppy
FanfictionJoseph "Joey" Wheeler und Seto Kaiba sind nicht gerade das, was man Freunde nennt, dennoch haben sie sich darauf geeinigt, mit einander eine Affäre zu haben. Doch das genügt Joey nicht, er sagt aber nichts. Als er dann für mehrere Wochen verschwinde...