Was ist mit mir?

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In eine Decke gekuschelt fand sich Joey auf dem Sofa wieder. Seine Freunde und seine Familie waren alle gemeinsam im selben Raum und redeten wild durcheinander. Er selbst schwieg und sah zum Fernseher. Langsam ebbten die lauten Geräusche ab und Joey stand auf. Er schaltete den Fernseher ein und setzte sich nah davor. Das Gerät zeigte die Kaiba-Villa von außen. Die hohen Tore waren geöffnet, davor standen viele Kamerawagen. Joey wusste, dass die eigentlich wegen ihm da waren, Seto die Reporter aber nicht rein lassen würde. Stattdessen zeigte das Bild sogar Seto, er war vor fünf Minuten raus gegangen. Er schien zu reden, war augenscheinlich sogar ziemlich wütend. "Was er wohl hat?", murmelte Joey und erschrak, als Mokuba sich neben ihn setzte. "Er wird gerade wirklich wütend. Bestimmt wollen die mit dir reden... Er will die abhalten. Seto hat dich echt gerne. Du bist ihm sehr viel wert und er will nicht, dass die Presse scheiße zu dir ist."

"Seto Kaiba verweigert uns den Eintritt und ein Gespräch mit Joseph Wheeler. Die Gerüchte, dass die beiden eine engere Beziehung zu einander führen als nur 'Freunde', werden immer wieder aufs Neue bestätigt", hörte Joey und schnaubte nur. "Als ob. Seto würde doch nicht auf mich stehen..." Mokuba ließ ein lautes Lachen ertönen. "Würde er das nicht, glaubst du, du wärst dann hier? Glaubst du Seto hätte sich so sehr um dich gekümmert? Bestimmt nicht! Glaub mir, der ist sowas von in dich verliebt!" Joey, der nun stark errötet war, sah verlegen zur Seite weg. "M-meinst du?", flüsterte er und erhielt ein Nicken als Antwort. "U-und jetzt?" Mokuba legte eine Hand an sein Kinn. "Hmm... liebst du Seto denn auch?" Zögerlich nickte Joey und sah in das Gesicht im Fernseher. Seto wandte sich gerade ab und kurz darauf hörte Joey die Tür zum Wohnzimmer. Alle waren still, hatten Setos Wut ebenso bemerkt. Doch dieser kam einfach zum Fernseher, schaltete diesen aus und kniete sich zu Joey runter, zog ihm einfach in die Arme und lächelte wieder. "Ich lasse die nicht zu dir Joey. Versprochen." Joey legte seine Arme um Seto und lächelte ebenso. "Dankeeee!" Im ganzen Raum war es weiterhin still.

Alle spürten, dass jetzt etwas passieren würde. Seto holte eine Schachtel aus seiner Jackentasche und hielt sie Joey hin. "Joey ich habe dich wirklich gerne. Für mich gehörst du zur Familie und ich habe auch mit Mokuba schon darüber gesprochen. Für ihn tust du dies auch. Du wohnst schon einige Monate bei uns und wir beide haben gemerkt, dass es dir hier sehr gefällt. Dir geht es hier gut und du fühlst dich wohl. Wenn ich ehrlich bin, will ich dich nicht gehen lassen. Dir geht es noch immer nicht gut und du sollst erst wieder ganz genesen." Joey unterbrach ihn verlegen einfach. "I-ich will nicht gehen... Ich will bei euch bleiben." Seto schmunzelte und drückte ihm die Schachtel in die Hand. "Mach sie auf Joey. Mach sie einfach auf bitte." Der Blonde lächelte und nickte schnell. Langsam nahm er den Deckel ab und erkannte... eine Duel-Monsters-Karte? An einem Band? Genau wie sie die Kaiba-Brüder trugen? Er verstand gar nichts mehr, bis Seto die Kette aus der Schachtel nahm und Joey einfach umhing. Er nahm dann die Karte in die Hand und drückte an dessen Seite herum. Die Karte, Joey erkannte erst jetzt, dass es eigentlich eine Art Medaillon war, öffnete sich und zeigte ein Bild von Mokuba und Seto. Beide lächelten breit in die Kamera und auch Joey musste lächeln. Beide Kaiba-Brüder öffneten ihre, und in beiden befand sich jeweils ein Bild vom anderen Bruder und auch eines von Joey. Diesem liefen Tränen über die Wange, als er den älteren Bruder umarmte. "Danke Seto!", rief er und klammerte sich fest an ihn. "Du gehörst jetzt zur Familie Joey", flüsterte Seto sanft in sein Ohr und sofort wünschte Joey sich, dass Seto ihn doch liebte.

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