Warum lachte er jetzt? Seto verstand es nicht, aber schlimm fand er es nicht. Im Grunde war es süß, dass der Jüngere wieder lachen konnte. Er sah dabei so aus wie früher. Heiter und glücklich. Doch er trug noch immer die Verbände, dick und noch immer war der Rotschimmer des Blutes zu sehen. Er machte sich noch immer Sorgen um seinen ehemaligen Erzfeind, immerhin liebte er ihn. Es tat gut, Joey so glücklich zu sehen, so unglaublich fröhlich. Seto konnte nicht anders, als zu lächeln. Sein Hündchen lachte wegen ihm, auch wenn er es nicht wirklich verstand. Lachte er, weil er ihn geküsst hatte? Wenn Seto ehrlich war war das der beste Kuss seines gesamten Lebens gewesen, dabei war es noch nicht mal ein richtiger Kuss! Er lauschte weiterhin stumm dem lauten Lachen, das er so sehr genoss. Es klang in seinen Ohren wie der Himmel auf Erden. Doch langsam verebbte das lachen, ein leises und zufriedenes "Haah..." war zu hören. Weiterhin stumm betrachtete Seto den Jüngeren, hatte er doch dennoch Trauer und Schmerz in dessen Augen erkannt. Er war glücklich und besorgt gleichermaßen. Auf der einen Seite hatte er den schmerzerfüllten und traurigen Joey, der mit Verbänden am ganzen Körper vor ihm saß. Auf der anderen Seite hatte er den Joey von gerade eben, der wieder dieses Funkeln von früher in den Augen hatte und ihn fröhlich an lachte. Seufzend betrachtete Seto den Jüngeren nun, der ihn nun an lächelte. "Tut mir leid, aber ich hätte echt nie damit gerechnet, dass du das tust!" "Echt nicht?" "Nein, das hast du doch früher auch nie Kaiba." Da musste Seto ihm zustimmen. Er wollte ihn nie küssen. Heute war das anders. "Dinge ändern sich Joey." "Du nennst mich beim Vornamen." "Ich kann dich auch wieder nennen wie früher, aber das möchte ich nicht Joey. Bitte iss noch etwas, dann können wir uns um deine Wunden und den Schmutz an dir kümmern. In der Zeit wird das Bett neu bezogen und du kannst dann wieder in Ruhe schlafen." Zum gefühlt hundertsten Mal beobachtete Seto, wie der junge Mann vor ihm seinen Kopf schnell zu einem Kopfschütteln bewegte. "Nein! Ich will nicht alleine sein. Bitte Kaiba. Ich will nicht mehr alleine sein! Ich war so lange allein! Bitte bleib du wenigstens bei mir!" Leise seufzte der CEO. "Ich muss arbeiten Joey. Wenn du nichts dagegen hast, mir beim Telefonieren und Tippen zu zu hören, dann kann ich bei dir bleiben." Erneut schlich sich ein leichtes Lächeln auf die schmalen Lippen des Blonden. "Danke. Lass uns dann bitte sofort die Wunden machen." "Erst wird gegessen. Sonst gehe ich und lasse dich alleine." Er wusste genau, dass das ziemlich unfair war, aber was sollte er sonst machen? Zufrieden beobachtete er, wie sein Hündchen anfing zu essen, dabei immer wieder ängstlich zu ihm sah. Doch immer, wenn der Blonde zu bemerken schien, dass er selbst nur sanft lächelte und ihm nicht näher kam, schien er wieder beruhigt und aß weiter. Als es dann Zeit für die Wunden war, half Seto dem Jungen aus dem Bett, worauf dieser stark zitterte. "Alles klar?" Joey nickte bloß und so gingen sie in den Nebenraum, wo Nico schon wartete und den beiden half, nicht ohne Schmerzens- und Panikschreie seitens Joey. Dennoch hielt er tapfer durch und Seto war sichtlich stolz und zufrieden, begleitete Joey zurück zum Zimmer und verfrachtete ihn dort ins Bett. Dann holte er seinen Laptop und redete mit einigen Geschäftspartnern, während er Joey beobachtete, welcher langsam beruhigt einschlief. Vielleicht hatte es etwas gebracht, ihn so zu zwingen, damit das Eis zwischen ihnen wieder gebrochen war. Er würde den armen Mann nicht mehr alleine lassen. Das schwor er sich in diesem Moment. Er würde an seiner Seite bleiben. So lange, wie Joey ihn brauchte.
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Puppy
FanfictionJoseph "Joey" Wheeler und Seto Kaiba sind nicht gerade das, was man Freunde nennt, dennoch haben sie sich darauf geeinigt, mit einander eine Affäre zu haben. Doch das genügt Joey nicht, er sagt aber nichts. Als er dann für mehrere Wochen verschwinde...