Puppy

Hat meine Meinung etwas gebracht?

Ein Klingeln ertönte und der Ältere im Raum erhob sich. Joey blieb alleine zurück. Er hatte versucht seine Gedanken zu Papier zu bringen, doch es hatte nichts gebracht. Er wollte nicht darüber reden müssen, was geschehen war. Eines Tages würde er jedoch müssen, das war ihm klar. doch noch nicht jetzt und schon mal gar nicht mit Seto. Dieser tat schon zu viel für ihn. Niemand hatte sich je so um ihn gekümmert wie sein Mitschüler. Nicht mal seine Eltern, was eigentlich sogar ziemlich traurig war. Seine Mum hatte ihn nie betrachtet und sein Dad... Naja der hatte ihn ja als Boxsack missbraucht.

Kaiba betrat den Raum, doch er war, wie erwartet, nicht alleine. Ein kleinerer Mann war bei ihm, Kamera um den Hals und fettes Grinsen im Gesicht. Er hatte neongrünes Haar, zu 100% gefärbt, trug lässige Kleidung und schleppte zwei Koffer. Schnell schien alles auf gebaut.
"Hi ich bin Loy Tucker, der Reporter. Ich geb dir besser nicht die Hand, was?" Schnell schüttelte Joey den Kopf und setzte sich gerade hin. "Also. Ich stelle dir ein paar Fragen und die beantwortest du. Sieh ab und zu in die Kamera und das wars. Einverstanden?" "Ja Mister Tucker." "Ach nenn mich ruhig Loy." Ein Nicken war zu sehen und Loy startete die Kamera.

"Wie ist Ihr Name?"
"Joseph Wheeler, von meinen Freunden auch Joey genannt."
"Sie haben sicher von den Gerüchten gehört, die Sie und Ihren Freund betreffen..."
"Ja. Das habe ich, als ich ahnungslos etwas fern sah. Wie kommen die denn bitte darauf, dass er was damit zu tun hat? Niemals würde er mir das antun!"
"Na na, bleiben Sie ruhig. Also. Sie wollen Stellung zu diesem Thema beziehen?" Joey nickte und sah in die Kamera.
"Der Mann, bei dem ich nun bin, beschützt mich und hilft mir. Er holte mich von dem Ort weg, von dem aus ich ihn kontaktieren werde. Er ließ mich verarzten. Er gab mir Halt und Wärme. Er gab mir frische Kleidung, ein warmes Bett und essen. Ablenkung und Frieden. Zumindest soweit es ihm möglich ist. Er würde mir niemals so etwas antun. Er ist ein viel zu guter Mensch, auch wenn er es nicht zugeben will. Ich weiß, dass es nicht leicht für ihn ist mit mir hier, aber er gibt sich Mühe. Ich schätze ihn sehr. Nicht nur für das. Ich weiß nicht, wer mir das angetan hat..." Er drehte sich ein paar Mal im Kreis, sodass seine Verbände zu sehen waren und setzte sich dann wieder. "Aber ich weiß, dass er nichts damit zu tun hat. Das würde er nie. Also verbitte ich mir diese Vorwürfe!"
"Na also das war doch mal eine Aussage. Ich hörte Sie sprachen mit der Polizei?"
"Das ist korrekt. Ich... konnte ihnen aber nicht helfen..."
"Nein? Sie wissen doch wohl noch, was geschehen ist oder wie Ihr Peiniger aussah?" Joeys schwaches Kopfschütteln und seine leise geflüstert Antwort sprachen Bände.
"Nein..."
"Was haben Sie erlebt?"
"Ich will nicht darüber reden..."
"Nun gut, dennoch vielen Dank für Ihre Zeit und eine gute Besserung. Möge Ihr Peiniger gefunden und seiner Strafe zugeführt werden."
"Danke Mister Tucker."

Loy schaltete die Kamera ab und lächelte wieder. "Sie haben mein Mitgefühl. Wenigstens haben Sie jetzt erst mal Ruhe." Seufzend nickte Joey. "Ich würde gerne ins Bett..." "Jaja geh ruhig. Ich bringe Loy hinaus und du gibst dich fein aus." "Danke Kaiba..." "Immer wieder gerne Joey." Daraufhin war Joey mit seinen Gedanken wieder einmal alleine.