Zufrieden saß Joey einige Tage später wieder im Bett und starrte den Fernseher an.
"Diese Worte und das Video stammen vom jungen Mann selbst. Er wünscht dazu, dass sein Freund nicht mehr so dargestellt wird und schwört, wie im Video darauf, dass sein Freund nichts damit zu tun hat. Zudem sagte er nichts zu den Vorkommnissen, was ihm geschehen ist, wer ihn fest hielt und wie er entkam. Die Polizei hüllte sich weiter in Schweigen."
Die hatten wohl akzeptiert, dass er selbst nicht wollte, dass Seto... Nein Kaiba... Etwas geschehen sollte, wenn er sich jemals wieder in der Öffentlichkeit zeigen sollte. Doch manchmal fragte er sich, warum Kaiba auch vormittags bei ihm blieb... Es war doch Schule oder nicht? Er verstand es zwar nicht, aber er war ihm dankbar. In seiner und Mokubas Nähe fühlte er sich sicher und beschützt. Der Arzt, Nico, war ihm noch immer nicht geheuer und er schrie noch immer sehr oft, wenn jemand ihn berührte.
"Du siehst zufrieden aus Joey." Sein Kopf schreckte zur Seite und er beruhigte sein ängstlich schlagendes Herz. "H-hey Kaiba..." Wieder erschien dieses seltsame Lächeln auf dem Gesicht des Älteren. "Willst du mit zum Essen kommen? Ich muss auch mit dir reden." "Ich hab keinen Hunger, aber na gut." Schnell setzte er sich auf und setzte seine Füße auf dem Boden ab. "Also Joey. Ich werde jetzt einen Arm um dich legen und mit dir in das Esszimmer gehen." Nickend bestätigte Joey die Erlaubnis zur Berührung, zuckte aber dennoch sehr stark zusammen. Er hatte trotz allem sehr große Angst. Nicht direkt vor Kaiba, aber dennoch. Angst. Das Gefühl bestimmte sein Leben. Er wusste er würde es eines Tages verarbeiten, aber das brauchte sehr viel Zeit.
Gemeinsam mit dem CEO setzte er sich an den riesigen Tisch, nahm sich aus Anstand etwas zu essen und grüßte Mokuba. Dieser verschwand allerdings schnell wieder, da er die Nacht bei einem Freund verbringen würde. Kaiba hingegen blieb, aß langsam und vornehm, also so wie immer. Joey hingegen stocherte nur lustlos in seinem Essen herum, starrte an die weißen Wände, die so weit von einander entfernt waren. Manchmal schienen ihn diese Wände erdrücken wollen, das waren die Momente, in denen er am liebsten verschwinden wollte. Verschwinden und nie wieder...
"Joey?" Automatisch drehte er seinen Kopf zum Älteren, einige Strähnen fielen ihm dabei ins Gesicht und er wischte sie weg. Vielleicht sollte er bald seine Haare einfach mit einer Schere bearbeiten. Sie waren ihm viel zu lang. "Ich sagte ich müsse mit dir reden." Joey nickte. "Das sagtest du Kaiba. Was hast du denn? Soll ich... gehen?" Alleine der Gedanke brachte ihm zum Zittern. "Nein das nicht. Nur enden die Ferien in einigen Tagen. Ich muss auf jeden Fall wieder hin gehen. Nun muss ich aber wissen, ob du auch gehen kannst. Theoretisch gilt für doch weiterhin die Schulpflicht, aber die Lehrer würden eine Ausnahme machen. Dann müsstest du jedoch alleine hier sein, Mokuba muss schließlich auch zur Schule." "Lass mich nicht alleine...", war alles, was Joey heraus bekam. Er hatte Angst. Zur Schule? Wo ihn jederzeit jemand etwas tun konnte? Wo er schutzlos war? "Ich habe jeden Unterricht mit dir Joey und ich kann auch in den Pausen bei dir bleiben. Außerdem... Du willst doch auch, dass sich dein Zustand bessert und du mit deinen Freunden wieder etwas unternehmen kannst ohne Angst oder?" Zögerlich nickte Joey. "Ja schon... Ich hab doch aber Angst..." "Das musst du nicht. Ich kann auch deine Hand halten wenn du möchtest." Ein zierlicher Rotschimmer breitete sich auf den Wangen des Jüngeren aus. "A-aber dein Ruf... D-damals wolltest du nie, dass... m-man uns zusammen sieht..." "Damals ist damals und heute ist heute. Wenn man uns zusammen sieht wird man sich sicherlich denken können, dass ich besagter Freund bin, der dir half. Na und? Wen juckt's? Mich auf jeden Fall nicht. Also was sagst Du?" "Wir... könnten es versuchen... Aber wenn es nicht klappt zwingst du mich nicht?" "Nein Joey. Versprochen." "Danke..." Beiden Männern war der Appetit nun endgültig vergangen und so half Kaiba dem Blonden zurück ins Zimmer. Joey zitterte noch immer etwas, als er bereits im Bett lag und seufzte. Es würde ihn viele Nerven kosten, zur Schule zu gehen. Aber er wollte Kaiba stolz machen und ihm so wenig wie möglich auf der Tasche liegen. Wieder seufzend schlief er dann ein.
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Puppy
FanfictionJoseph "Joey" Wheeler und Seto Kaiba sind nicht gerade das, was man Freunde nennt, dennoch haben sie sich darauf geeinigt, mit einander eine Affäre zu haben. Doch das genügt Joey nicht, er sagt aber nichts. Als er dann für mehrere Wochen verschwinde...