Ruhig las er sich seine Zettelchen durch. Auf allen standen aufmunternde Worte und er konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Es war wirklich süß von seinen Klassenkameraden, ihm so etwas zu schreiben, für ihn zu beten. Er fühlte sich gut, bedeutungsvoll. "Gefällt dir das Joey?" Er sah zum Älteren. "Hm was? Die Zettel? Ja! Es ist so schön zu sehen, wie sehr die anderen für mein Wohlergehen gebetet und es gehofft haben. Es ist... süß, weißt du? Aber gleichzeitig fühle ich mich auch schlecht. Ich habe allen nur Sorgen gemacht... Ich habe sie alle dazu gebracht zu weinen, Trauer zu empfinden, Schmerz, vielleicht auch Hass. Nicht nur bei Yugi, Tristan, Duke und Tea... oder meiner Schwester... Verstehst du, was ich meine Kaiba?" Joey konnte sehen, wie der Ältere ungläubig den Kopf schüttelte. "Ich verstehe, was du meinst, aber das musst du nicht so negativ sehen. Das zeigt nur, dass du nicht gehasst wirst. Mich würde zum Beispiel kaum jemand vermissen. Mokuba könnte in einigen Jahren meinen Platz ganz einfach einnehmen, ich habe so oder so nur noch ihn und keine wirklichen Freunde." Schnell schüttelte Joey den Kopf und rückte sogar etwas näher zum CEO. "Das ist nicht wahr. Ich empfinde dich als meinen Freund. Ohne dich wäre ich tot gewesen Kaiba. Also bitte! Wenn uns das nicht zu Freunden macht, dann weiß ich aber auch nicht mehr!" Ein tiefes, fröhliches Lachen ertönte. "Ich habe es ja verstanden Joey. Wir zwei sind Freunde." "Ich würde dich vermissen Kaiba..." Er meinte es ernst. Er liebte den Älteren noch immer. Er hatte Angst. Angst vor dessen Reaktion. Deswegen schwieg er. Sagte nichts zu seinen Gefühlen. Und er würde es auch unterlassen. "Hey Joey... Würdest du gerne deine Familie wieder sehen?" "Meine Familie?" "Natürlich Joey. Deine kleine Schwester, die sich bestimmt auch die Augen ausgeheult hat. Deine Mutter, die immer und immer wieder Briefe an Fernsehsender schrieb, hier überall Plakate von dir aufhing. Sie hat dich auch vermisst... Sehr sogar." Joey schüttelte den Kopf. "Sie hat mich immer gehasst Kaiba."
"Und sie wird es auch immer tun!"
Frustriert biss er sich auf die Unterlippe. Die Stimme meldete sich nur noch sehr selten, die Zeit mit Kaiba hatte sie fast komplett verstummen lassen. "Das kam dir vielleicht nur so vor... Joey du hast deinen Vater nicht mehr. Du kannst dich nicht nur auf mich verlassen verstehst du? Du brauchst deine Familie, deine Eltern. Aber du hast ja nur deine Mutter." "Warum kann ich mich nicht einfach auf dich verlassen?" Ein leises Seufzen war zu hören. "Gib ihr bitte einfach eine Chance..." Kaiba klang beinahe schon flehend, also nickte Joey nur, fummelte aber an seinen Zetteln herum. "Ich kann bei dir bleiben wenn du möchtest." "Gerne!"
Joey fasste sich ein Herz, rückte noch weiter ran, lehnte seinen Kopf einfach an Kaibas Brust. "Was wird das?" Joey antwortete nicht, blieb aber in der Position liegen. "Na gut, dann bleib ruhig so. Mich stört es so nicht..." Joey nickte nur und lächelte ein wenig, las sich weiter die Zettelchen durch. Doch er spürte, dass er müde wurde und die Zettel fallen ließ. Müde schlossen sich seine Augen, ein letzter Zettel verblieb in seiner Hand. Die Schrift war eindeutig dem CEO zuzuweisen.
"Ich liebe dich Joey. Bitte komm endlich zu mir zurück."
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Puppy
FanfictionJoseph "Joey" Wheeler und Seto Kaiba sind nicht gerade das, was man Freunde nennt, dennoch haben sie sich darauf geeinigt, mit einander eine Affäre zu haben. Doch das genügt Joey nicht, er sagt aber nichts. Als er dann für mehrere Wochen verschwinde...