Du kannst kochen?

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Seto sah erstaunt zum Jüngeren. Er hatte nicht erwartet, dass er nach der Aussage noch mal mit Jack reden wollte. "Bist du dir sicher Hündchen? Wirst du noch einmal mit Jack reden?" Ein wenig nervös spielte der Blonde mit seinen Fingern. "Ich denke schon. Ich will, dass der Kerl aus meiner Umgebung verschwindet. Ich will, dass er bestraft wird. Ich will... ich will vernünftig leben können Kaiba." Seto nickte und fasste sich ein Herz. "Nenn mich bei meinem Vornamen Joey." Ein Paar haselnussbrauner Augen traf auf seine eisblauen. Sie funkelten wieder ein wenig und lösten ein starkes Kribbeln in Seto aus. "Ich soll dich Seto nennen?" Seto nickte schnell. "Ja das sollst du. Du bist mein Freund, wie du selbst sagtest, und für mich gehörst du auch zu meiner Familie." Auf die Lippen seiner Liebe schlich sich ein Lächeln. "Du auch zu meiner Seto. Meine Schwester meinte früher immer zu mir, ich soll mich doch einfach mit dir anfreunden, aber... das war damals nicht so einfach." Seto seufzte leise. "Ich weiß Joey, ich war dumm. Ich habe einfach nicht gesehen... Es tut mir leid und ich hoffe, dass wir zwei das ändern können." Aus ihm sprach ehrliche Hoffnung und Sorge. Er wollte es wieder gut machen und Joey brauchte seine Hilfe. "Haben wir doch. Wir sind schon Freunde. Wir sind Familie." Seto lächelte. "Lass uns was essen gehen Hündchen. Lass uns einen Film zusammen schauen. Was sagst du?" Joey nickte sofort und stand auf. Seine Wunden waren zum Großteil alle verheilt und Seto fand, dass die Narben ihn noch schöner machten. Sie zeigten, dass er stark war und überlebt hatte, dass er seine Hoffnung in Seto gesteckt und ihn angerufen hatte. Auf der anderen Seite zeigten sie aber auch das Leid, dem er ausgesetzt gewesen war. "Können wir... hmmmmmm...." Eine Weile war es still. "Lass uns... ehm... Mir fällt kein Film ein..." Seto schmunzelte. "Das macht nichts. Such dir gleich einfach einen aus. Was möchtest du essen Joey?" Wieder überlegte der Junge etwas. "Sandwiches!" "Was so einfaches möchtest du?" Ein breites Lächeln erschien auf dem Gesicht des Blonden. "Jaaa! Reny und ich haben das immer gerne gegessen!" Seto musste wieder schmunzeln. "Ist ja gut. Aber ich weiß nicht, wie die gemacht werden müssen. Mein Koch glaub ich auch nicht." "Das macht nichts! Ich mach die gerne und du hilfst mir!" Ein tiefes Lachen folgte. "Na gut. Dann gehen wir die Dinge einkaufen, die wir brauchen okay?" Joey nickte langsam. "Aber du musst meine Hand halten!" "Natürlich muss und werde ich das tun Joey. Na komm. Hol deine Jacke und wir gehen." Schnell wurde das erledigt, beide zogen ihre Schuhe an und gingen gemeinsam Hand in Hand los.

Der Supermarkt war nicht weit entfernt und Joey zog Seto direkt mit. Der CEO wurde verwundert angesehen und ignorierte das fiese Getuschel einfach. "Langsam langsam Joey. Was brauchen wir?" Der Junge hörte allerdings schon nicht mehr auf ihn, zog den Älteren hinter sich her und legte immer wieder Dinge in den Korb, den Seto trug. In einem zügigen Tempo waren sie bereits wieder draußen, trugen ihre Einkäufe in einer Stofftasche. So wanderten sie wieder zurück und in die Küche, wo Joey seine Hand los ließ und die Schränke durchsuchte. Seto könnte nur zusehen, verstand nichts davon, was Joey überhaupt tat. "Hier Seto! Das musst du in Scheiben schneiden und dann auf den Salat legen!" Sofort kam Seto dem nach und arbeitete gewissenhaft. Scheibe für Scheibe fand ihren Platz und er beobachtete, wie Joey noch warmen Bacon und Ei auf die Tomaten legte. Er schnitt das Sandwich durch und räumte schnell auf. Er drückte dem Älteren einem Teller in die Hand und strahlte.
"Fiiiiiiiilm!" "Ja wir schauen ja schon einen Film Joey." Schmunzelnd ging Seto ins Wohnzimmer und öffnete auf dem Fernseher Netflix. Ursprünglich war es für Mokuba gedacht, aber er wusste, dass Joey auch gerne das Angebot nutzte, wenn ihm danach war. "Hmmm... lass uns doch lieber No game no life gucken Seto!" Schnell nickte er und suchte danach, startete dann den Anime und fing an zu essen. Er bemerkte, dass Joey nicht aß, sondern schon nach einigen Sekunden voll von dem Anime gefesselt und schaute verträumt. Seto fragte sich, ob er sich auch wohl wünschte, in eine Fantasiewelt entkommen zu können, in der es Menschen wie Hajime, dem Lehrer, nicht gab. Schnell hatte er sein, wirklich köstliches Sandwich, aufgegessen, während Joeys noch immer unangebissen war. "Hey Joey. Du solltest essen", versuchte er also, den Jüngeren zu animieren. "Ja ich esse sofort." Der Blonde machte seine Worte kurze Zeit später wahr und aß. Noch immer war er versunken in die Figuren und die Handlung, bemerkte so aber nicht, dass er sein Gesicht mit der Remoulade einschmierte. Schmunzelnd wischte Seto seinem Crush die Sauce aus dem Gesicht und erhielt dafür einen Kuss auf die Wange. Er errötete stark, doch Joey war schon wieder zum Fernseher gedreht und gegen Setos Schulter gelehnt. Zögernd legte der CEO seinen Arm um den Mitschüler und zog ihn etwas zu sich. "Ich mag dich sehr Seto", kam es geflüstert und Seto nickte. "Ich mag dich auch sehr Joey", antwortete er und küsste den Jüngeren sanft auf den Kopf. Die Aktion blieb unkommentiert und Joey lag entspannt an seine Schulter gelehnt, sah so in den Fernseher. Er liebte diese Situation und genoss Joeys Vertrauen in ihn. Liebe wallte in Seto auf und er zog Joey sanft und langsam auf seinen Schoß. Joey hingegen kicherte bloß leise und schmiegte sich an die Brust des CEO. "So ist es gemütlich", flüsterte der Blonde und sah zu Seto hoch. Der fing den Blick auf und schenkte Joey ein Lächeln. "Finde ich auch. Darf ich meine Arme um dich legen?" "Mach einfach Seto." Langsam kam Seto dem nach und legte beide Arme um seinen Crush sowie seinen Kopf auf dessen Schulter um besser zum Fernseher sehen zu können. Er war irgendwie müde. Er hatte bis spät in die Nacht noch gearbeitet und das ganze mit Joey hatte ihm nicht geholfen, sich ausruhen zu können. Irgendwann schloss er seine Augen und öffnete sie auch nicht mehr, ließ sich dabei mit Joey im Arm zur Seite fallen. Er hörte leises Kichern und spürte noch, wie sich Joey an ihn kuschelte und eine Decke über seine Schultern wanderte, bevor er ganz einschlief.

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