Am Samstag ging ich mit meinen Brüdern shoppen, was echt witzig war. Meistens gingen wir nur zu viert, weil es für Freunde peinlich war mit uns. Wir gingen gerade durchs Einkaufszentrum, als ich ein paar Leute, die ich kannte, sah. Da waren Jack, seine beiden Freunde, deren Namen ich noch immer nicht kannte, Katherine und ein paar ihrer Freundinnen. Dann sah ich Chris. Er bemerkte mich als einziger von der Gruppe und wank mich zu sich rüber. "Leute, ich geh kurz zu Chris rüber, ja?" Sie nickten und ich gab ihnen kurz meine Tüten, die sie während ich mich mit ihm unterhielt, halten sollten. "Hi", begrüßte ich Chris lächelnd. "Hey, du siehst hübsch aus." Ich errötete gerade bestimmt und antwortete verlegen danke. "Steht das wegen heute Abend noch?" "Ja." "Zieh was schönes an, okay?" "Mach ich." Zum Abschied drückte er mir einen leichten Kuss auf die Wange und ich sah wahrscheinlich aus wie eine Tomate. Ich ging wieder zu Derek, Mark und Andrew, nahm meine Tüten und wir gingen zum Ausgang.
Zu Hause lockte ich mir sie Haare und schminkte mich dezent, aber das Outfit machte mir zu schaffen. "MARK!! Ich brauche Hilfe!", rief ich. "Was ist los?" "Was soll ich anziehen? Er meinte was schönes." "Also ein Kleid." "Okay." Er kramte in meinem Kleiderschrank herum, bis er ein rosanes kurzes Kleid hervorholte, dass bei der Taille einen dünnen, silbernen Gürtel hatte. Das hatte ich mal von Dad zum Geburtstag bekommen. Als ich an ihn dachte, wurden meine Augen verdächtig feucht, aber ich habe mir geschworen, keine weitere Träne an ihn zu verschwenden. "Ob mir das noch passt?" "Probier es mal." Er drehte sich weg und ich zog das Kleid, welches ich vorhin anprobiert hatte aus und das rosane an. Es passte mir perfekt. Mark hatte mein Zimmer verlassen und kam mit einem schwarzen Paar Pumps wieder. "In denen falle ich noch hin." "Zieh sie gefälligst an", meinte er in einem gespielten Befehlston. Ich zog sie an und ging ein paar Schritte mit ihnen, was mir erstaunlich gut gelang. Eine schwarze Cluch und fertig war mein Outfit. Nach einem letzten Blick in den Spiegel klingelte es schon an der Tür und Mum ließ ihn rein. Ich rannte runter, damit keiner meiner Brüder mit Chris eine peinliche Unterhaltung fühern konnte, stolperte bei der letzten Stufe und machte mich auf einen Sturz bereit. Ich landete aber nicht auf dem Boden, sondern wurde aufgefangen und richtete mich wieder auf. "Hi, du bist heute aber stürmisch." "Sorry, ich wollte peinliche Gespräche verhindern", sagte ich und lachte. "Du siehst übrigens toll aus." "Danke. Mark, ich gehe jetzt!" "Viel Spaß! Um 11 bist du wieder zu Hause, ja?" "Jaja." Wir gingen zum Auto. "Ich hoffe es stört dich nicht, wenn mein Bruder mitfährt? Er steigt ein paar Straßen weiter bei Freunden aus." "Klar, kein Problem." Chris hielt mir die Tür auf und ich roch einen bekannten Duft. Im Auto entpuppte sich Chris' "Bruder" als Jack. "Chris, das ist doch Jack?" "Ich habe vergessen dir zu sagen, dass er mein Bruder ist, oder?" "Äh, ja." "Sorry." "Schon okay. Hi, Jack." Er nickte mir zu und musterte mich. "Gut siehst du aus", sagte er und in seinen Augen spiegelten sich Emotionen wieder, wenn mich nicht alles täuschte. Seine Worte bedeuteten mir aus irgendeinem Grund mehr, als die von Chris es taten. "Danke..." Er lächelte mich an. Ja, Jack konnte sogar lächeln und zwar nicht dieses überall bekannte Badboy-Grinsen. Wir sahen uns gegenseitig in die Augen als Chris sich räusperte und Jack sowie ich schnell wegsahen. "Jack, du musst aussteigen." "Oh, ja klar." Er ging ohne ein weiteres Wort auf das Haus zu und Chris und ich fuhren schweigend weiter. Wir blieben vor einem Restaurant stehen und stiegen aus. Es sah ganz nett aus und Chris suchte nach meiner Hand, die ich ihm nicht zum Halten gab. Er sah mich verwirrt an, aber sagte nichts. Drinnen setzten wir uns an einen Tisch und bestellten. Peinliche Stille machte sich über und breit, als er endlich etwas fragte. "Woher kannst du eigentlich so gut singen?" Was besseres war ihm nicht eingefallen? Wirklich? "Naja, ich hab inmer beim Klavierspielen zu Hause gesungen, aber ich wusste nicht, dass ich so gut bin." Er erzahlte irgendwas, das mich richtig langweilte und ich war wirklich froh, als unser Essen kam. Wie können zwei Brüder so verschieden sein? Jack ist so geheimnissvoll, heiß und aufregend, aber Chris? Das genaue Gegenteil. Er war nicht heiß, aber süß, hatte gute Noten und wollte erfolgreich sein. Der perfekte Scheiegersohn halt. Er war uninteressant, aber nett. Nachdem wir gegessen hatten, tranken wir noch etwas und fuhren wieder nach Hause. Das war wohl das peinlichste Date aller Zeiten. Wir holten Jack wieder ab und als er einstieg, grinste er Chris an. Er bemerkte, dass wir uns anschweigten und ich ihn nicht ansah und sagte:"Chris, hast du es etwa schon wieder verbockt?" "Klappe Jack." Er grinste und ich verstand nicht, wieso er das so amüsant fand. Er ließ mich vor meinem Haus raus und ich verabschiedete mich von Chris, während ich intensiven Augenkontakt mit Jack hielt. Seine Augen hatten etwas geheimnisvolles. Das gefiel mir... Nein, ich durfte das nicht denken! "Äh, Lucy, ich würde ganz gern wieder Heim fahren, außer ihr wollt euch noch länger gegenseitig anstarren." Ich riss mich zusammen und ging ins Haus, wobei ich Derek, der in der Tür stand, einfach ignorierte. "Was war denn los?" "Es war einfach scheiße. Total langweilig, ohne jedes Gesprächsthema." "Scheiße, das ist unangenehm." Ich nickte, wünschte allen eine gute Nacht und ließ mich aufs Bett fallen.
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Bad boy
Teen FictionLucy und ihre Brüder ziehen mit ihrer Mutter in eine neue Stadt und lassen ihre Vergangenheit hinter sich. Ihre Brüder möchten Lucy um jeden Preis beschützen, auch vor Jungs. Doch Lucy hat ihren eigenen Kopf, was das betrifft.