Am nächsten Morgen wachte ich langsam, bevor der Wecker klingelte, auf und als ich die Augen aufmachte, lag ich nicht auf meinem Kissen. Es war Jacks Brust, die sich unter meinem Kopf befand. Ich streckte meinen Kopf so, dass ich in Jacks Gesicht schauen konnte. Ich musterte ihn, als er plötzlich grinste. "Gefällt dir was du siehst?" "Du warst die ganze Zeit wach? Du Idiot. Wieso liegst du überhaupt in meinem Bett?!" "Du hast nachts geschrien, ich hab dich beruhigt und als ich gehen wollte, hast du gesagt, ich soll bleiben." Der Wecker klingelte, das war wohl das Zeichen, dass wir aufstehen sollten. "Danke. Das mit den Albträumen tut mir Leid, passiert aber leider öfter mal. Und ich muss mich jetzt umziehen, geh bitte raus." Er nickte und stand auf. Ich bemerkte, dass er nur in Boxershorts mit mir in einem Bett geschlafen hatte. Er verließ schleppend langsam mein Zimmer. Ich suchte mir etwas unauffälliges aus meinem Schrank und zog es an. Es wurde eine schwarze Röhrenjeans, eine weiße Bluse und eine schwarze Jacke darüber. Ich wusch mir mein Gesicht, putzte meine Zähne und schminkte mich dezent.
Plötzlich kam Hannah ungeschminkt ins Bad und ich zog scharf die Luft ein. Sie hatte Augenringe, rote Flecken im Gesicht und ihre Haare standen von allen Seiten ab. Ihr Blick deutete mir, aus dem Bad zu gehen und das tat ich auch. Nicht einmal ein "Morgen" brachte diese unechte Barbie über ihre Lippen. Ich ging also runter ins Wohnzimmer, aber es war keiner außer Jack da. Und verdammt, sah der heiß aus in dem weißen Hemd. Ich sah ihn an, bis er sagte:"Ich weiß, dass ich gut aussehe, du musterst mich schon zum zweiten Mal in einer halben Stunde." Da tauchte auch sein Grinsen wieder auf. "Du bist ein arroganter Arsch", sagte ich und verdrehte die Augen. Er drehte sich einfach um und zog seine schwarze Jacke an, da fiel mir auf, dass wir beide im Partnerlook angezogen waren. Jack ignorierte mich und ich zog mir meine Schuhe an. Plötzlich kam Barbie herunter, in einer "Schuluniform". Sie hatte tatsächlich den Rock kürzen lassen und die ersten paar Knöpfe bei ihrer Bluse offen gelassen, so dass man sehr viel sah. Zu viel, meiner Meinung nach. Sie ging, natürlich mit dem Hintern wackelnd, auf Jack zu und sagte:"Good morning. You're looking hot, babe." Er grinste nur und wusste anscheinend selbst nicht, wo er hinstarren sollte, als sie auch noch ihre Hand auf seine Brust legte. Ich verdrehte meine Augen noch einmal und holte mir in der Küche eine Scheibe Brot mit sowas wie Nutella. "Oh my gosh, how can you eat that? That's so unhealthy", sagte plötzlich Barbie, die sich auf ihr Brot Diätbutter schmierte. "Oh my gosh, why can't you just let me eat anything I want?", äffte ich sie nach. Sie ignorierte mich, genau so wie Jack. Ich wartete einfach auf die beiden und als Hannah fertig war, ging sie zur Haustür. Sie stieg in ihr Auto, Jack stieg bei der Beifahrerseite ein und gerade als ich die Hintertür öffnen wollte, verriegelte diese Schlampe die Tür und fuhr los. Sie ließen mich einfach hier in einer Garage stehen. In London, wo ich mich nicht auskannte und niemanden kannte. Ich wusste ja nicht mal, wo die nächste Ubahn Station war. Verdammt! Ich stand also hilflos da und versuchte einen Ausweg zu finden, aber da mir nichts einfiel und ich nicht mal eine Karte hatte, ging ich einfach mal in die Richtung, in die Hannah gefahren war. Ich bemerkte, wie neben mir ein Auto langsamer fuhr und drehte mich zur Seite. Durch das offene Fenster konnte ich einen Typen sehen, der die selbe Schuluniform wie Hannah trug, aber selbstverständlich eine Hose. Er sagte:"You are one of the pupils from Germany, am I right?" "Yes, I am Lucy. Why do you know that?" "We've seen a picture of all of you." "Oh, yes I forgot." "Do you want to get in or do you want to be late?" Ich öffnete die Tür, stieg ein und bedankte mich. Sogar er war heiß. Wieso waren alle Typen um mich so heiß? Vor einem großen, weißen Gebäude hielten wir an und stiegen aus. Wir gingen gemeinsam durch den Schulhof, wobei ich natürlich von allen Seiten angestarrt wurde. "Lucy, hier sind wir!", brüllte natürlich Angela und ich blieb stehen. "Thank you", bedankte ich mich bei ihm. "No problem", sagte er und mir fiel auf, dass ich nicht mal seinen Namen kannte. "What's your name?", fragte ich ihn daher. "I'm Liam." Ich nickte, schenkte ihm ein Lächeln und ging zu Angela und Dean. "Hey", begrüßte ich sie. "Wer war denn der Typ? Und wieso bist du mit ihm hergefahren?", fragte Dean aufgeregt. "Das war Liam. Stellt euch vor, meine überaus freundliche Gastschwester und Jack haben mich einfach in der Garage stehen lassen und sind gefahren. Ich bin also zu Fuß los und dann hat Liam mir angeboten mitzufahren." Wir bemerkten, dass die Schüler langsam reingingen, also sah ich mich nach anderen Leuten aus unserer Schule um, konnte aber niemanden entdecken. Wir folgten ihnen also und wussten aber immer noch nicht, wohin wir mussten. "Sollten wir zum Sekretariat?", fragte ich. Die beiden nickten und wir fanden es auch schnell. Wir erklärten ihr unsere Situation und sie meinte, es würden zwei Schüler hier sein, um uns zu unseren Klassenräumen zu bringen. Sie ging also und wir standen alleine mit zwei Engländer da, da sagte einer der beiden Schüler:"Hello, I am Nick and this is John." Wir nickten und folgten ihnen. John brachte Angela und Dean in eine Klasse und mich zwei Türen weiter weg. Na toll. Er ging also mit mir rein und da lagen schon alle Blicke auf mir. "Hi, I am Luciana, but call me Lucy", stellte ich mich vor und da sah ich schon einige Leute aus meiner Klasse. Jack war auch dabei, aber ih weichte seinen Blicken gekonnt aus. "Lucy, there's a free chair next to Liam." Ich nickte und ging auf den grinsenden Liam zu. Die Mädchen warfen mir neidische Blicke zu und ich ließ mich einfach auf den Sessel fallen. Die hassten mich jetzt schon, das konnte man spüren.
Nach der Stunde, fragte mich Liam, ob er meine Nummer haben könne. Ich wollte mich eigentlich nicht auf ihn einlassen, weil er ein Macho ist, aber Jack, Katherine und Hannah standen einige Meter entfernt und sahen uns an. Ich zwang mich also zu einem Lächeln und sagte sie ihm, während er sie eintippte. Er grinste und ich schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
Nach der Schule, nahm Liam mich wieder mit, wofür ich ihm sehr dankbar war, weil Hannah kurz davor mit Jack weggefahren war. Als er vor dem Haus hielt, sagte er:"Luciana, I like you." "Call me Lucy." "I prefer Luciana. And now I'll get out of the car and open the door for you." Ich warf ihm einen verwirrten Blick zu, weil er mich darüber informierte, aber anscheinend wollte er einfach, dass ich bis dahin sitzen bleibe. Ich bedankte mich, er zog mich in eine flüchtige Umarmung und ich fragte mich echt, was mit ihm los war. Jack war in der Haustür gestanden und hatte alles mitbeobachtet. "Hallo, Lucy." Ich nickte ihm zu und drückte mich an ihm vorbei. "Wer ist der Typ?" "Was geht dich das an?" "Er könnte irgendein Stalker sein." "Natürlich, jeder Typ, der so freundlich ist, mich nach Hause zu fahren ist ein Stalker. Bist du meine Mutter?" Ich lief die Treppe hoch in mein Zimmer und schmiss mich erstmal aufs Bett. Was war eigentlich mit ihm los? Zuerst fuhren er und Hannah einfach weg und dann ließen sie mich am Schulhof stehen und jetzt so eine Eifersuchtsattacke, obwohl ihm alles was.mit mir zu tun hat, eigentlich egal sein konnte. Manchmal benahm er sich wirklich seltsam. Ich zog mir meine Hose aus, um mir eine Jogginghose anzuziehen, aber natürlich musste mir das Kleingeld herausfallen und ich bückte mich, um es aufzuheben. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ein grinsender Jack stand im Zimmer. Er ging ohne ein Wort zu sagen einfach in sein Zimmer. Was war nur los mit ihm? Nachdem ich meine Jogginghose angezogen hatte, ging ich runter, um mir etwas zum Essen zu holen. Ich machte mir Cornflakes und aß sie schnell im Wohnzimmer. Plötzlich klingelte es an der Tür, da es nicht schien, als ob Jack oder Hannah aufmachen würden, öffnete ich sie, mit den Cornflakes in der Hand. "Hi", begrüßte mich Liam. "What are you doing here?", fragte ich ihn verwundert. Er fragte, ob ich Lust hätte spazieren zu gehen. Ich nickte, erklärte ihm aber, dass ich mich umziehen müsse. Er setzte sich also ins Wohnzimmer und ih ging rauf. In meinem Zimmer zog ich mir eine Legging und einen dunkelblauen Pullover an, kämmte meine Haare durch und schnappte mir mein Handy. Ich machte mich wieder auf den Weg nach unten und zog mir meine Schuhe an. "I am ready", sagte ich in der Wohnzimmertür, als ich sah, dass Jack mit verschränkten Armen vor Liam stand. "Was willst du?", fragte ich ihn. "Du gehst mit dem Typen weg?", stellte Jack fest. "Spazieren, ja." "Du kennst ihn doch kaum." "Na und? Wenigstens lässt er mich nicht irgendwo stehen und fährt mich zur Schule." Er sagte nichts mehr und Liam stand auf, als ich ihm deutete zu gehen. "Geh nicht." "Nerv' nicht und kümmer dich um Hannah, die hat's echt nötig." "Ich hab eine Freundin, falls du es noch nicht gemerkt hast." "Was?" "Katherine." "Achso, dann tut sie mir Leid, wenn du die ganze Zeit von anderen Frauen angeflirtet wirst." Mit diesen Worten kehrte ich ihm den Rücken zu und ging. Liam und ich redeten viel, während wir durch die Straßen Londons gingen. "You are so special, Luciana." "Äh, thank you." Er brachte mich wieder nach Hause und ich ging gleich in mein Zimmer. Liam war irgendwie total süß und gut aussehend, aber ich empfand nichts für ihn. Ich ging duschen und danach bereitete meine Gastmutter das Abendessen zu, ich half ihr beim Tisch decken. Ich aß etwas davon, obwohl ich keinen Hunger hatte und ging anschließend rauf in mein Zimmer, hörte mit meinen Kopfhörern Musik und las ein Buch. Irgendwann wurden meine Augen schwer und ich schlief ein.
DU LIEST GERADE
Bad boy
Teen FictionLucy und ihre Brüder ziehen mit ihrer Mutter in eine neue Stadt und lassen ihre Vergangenheit hinter sich. Ihre Brüder möchten Lucy um jeden Preis beschützen, auch vor Jungs. Doch Lucy hat ihren eigenen Kopf, was das betrifft.