"Lucy, steh auf, heute ist unser erster Schultag!", riss mich Derek aus meinen Träumen. "Fünf Minuten noch", murmelte ich in mein Kissen. "Muss ich etwa wieder den Eimer holen?" Ich sprang sofort aus dem Bett, ein bisschen zu schnell vielleicht, denn mir wurde schwindlig und ich musste mich an meinem Bücherregal festhalten, um nicht umzufallen. Ich umarmte meinen Bruder, der anschließend mein Zimmer verließ und zog mir eine helle skinny Jeans, ein schwarzes Top und eine ebenfalls schwarze Lederjacke an. Meine langen braunen Haare, die ich ab der Hälfte blond färben lassen hatte, band ich mir zu einem seitlichen Zopf. Im Bad putzte ich mir meine Zähne und wusch mir mein Gesicht. Ein wenig Make-Up und Wimperntusche noch, dann war ich fertig. Ich nahm mein Handy und Kopfhörer, packte meine Tasche und machte mich auf den Weg nach unten. Ich wünschte allen einen guten Morgen und trank meinen Kakao. Derek, Mark und Andrew sahen wie immer toll aus. Sie waren an unserer alten Schule beliebt und wurden vin den Mädchen umschwärmt, während ich mich eher zurückhielt. Andrew und ich waren zweieiige Zwillinge und er würde in die Parallelklasse kommen, aber wenigstens hatten wir ein paar Kurse gemeinsam, während Derek eine Klasse über uns war und Mark heute seinen ersten Tag an der Uni hatte. Ja, unsere Eltern wollten anscheinend, dass wir alle ähnlich alt waren. "Lucy, wir sollten los." Ich nickte, schnappte mir einen Apfel und eine Wasserflasche, zog mir schwarze Ballerinas an und ging mit meinen Brüdern zum Auto. Mark fuhr mit seinem eigenen, da er in die andere Richtung mussten, aber Derek und Andrew fuhren mit mir. "Ich fahre", sagte Derek, wobei das selbstverständlich war,da weder ich noch Andrew volljährig waren, und stieg ein. Ich setzte mich auf die Rückbank und wir fuhren los. Nach etwa zehn Minuten waren wir angekommen, parkten neben einem anderen Auto und stiegen aus. Der Schulhof war vollkommen leer, anscheinend hatte der Unterricht schon begonnen. Wir gingen schnellen Schrittes zur Direktion und stellten uns vor. Die Direktorin erklärte uns, wo unsere Klassen waren und drückte uns Stundenpläne in die Hand. Anscheinend hatte ich jetzt Mathe, würg. Aber wenigstens war ich mit Andrew im Kurs. Wir suchten also den Raum und klopften an. "Herein!", rief eine Stimme und ich ließ Andrew die Tür aufmachen, da ich nicht als erste rein wollte. "Guten Morgen, das ist Lucy und ich bin Andrew, wir sind die neuen Schüler", erkläte Andrew höflich. Einige Mädchen starrten ihn an, oder zwunkerten ihm zu, während sie mir hasserfüllte Blicke zuwarfen. Nicht schon wieder solche Tussen. "Guten Morgen, möchtet ihr der Klasse noch etwas erzählen?", wir schüttelten den Kopf und der Lehrer sprach weiter. "Nein? In Ordnung. Lucy, setz dich neben Dean und Andrew, du kannst neben Harry Platz nehmen." Wir nickten und ein süßer Junge wank mir zu. Das war wohl Dean. Ich setzte mich zu ihm und stellte mich nochmal vor. Der Lehrer sprach über Sachen, die ich sowieso nur dank Marks Nachhilfe verstand und ich unterhielt mich so leise wie möglich mit Dean. "Also, noch mal kurz zusammengefasst, leg dich nicht mit Katherine und ihren Freundinnen an. Achja, und schon garnicht mit Jack. Bad boy der Schule, gab es sowas bei euch auch?" "Ja, der Typ hieß Lucas." Dean nickte und wir konzentrierten uns wieder auf den Unterricht.
Als es zur ersten Pause klingelte, lächelte ich Dean nochmal zu, packte meine Sachen und ging zu Andrew. "Hey." "Hey, Schwesterchen. Hat der Typ dich belästigt?" Typisch Andrew. "Nein, er ist ganz nett." Er nickte und ich suchte den nächsten Raum, in dem ich Kunst hatte. Nach vier Stunden Unterricht, in denen ich entweder neben Dean oder Angela saß, ging ich langsam in die Cafeteria. Ich hielt Ausschau nach Derek und Andrew, konnte sie aber nirgends entdecken. "BOOH!", hörte ich hinter mir jemanden rufen und schrie. "Derek du Vollidiot, ich hab mih fast zu Tode erschreckt. Rr aber hielt sich den Bauch vor Lachen und endlich kam Andrew auch zu uns. Während Andrew und Derek sich etwas zu Essen holten, setzte ich mich an einen freien Tisch und holte mein Handy raus. Ich berichtete meiner Besten Freundin Rachel von meinem Schultag, während mein Essen abkühlte. "Hey, Kleine! Du musst dir leider einen anderen Platz suchen, das ist unser Tisch." Vor mir standen drei unglaublich heiße Typen, die auch noch gefährlich aussahen. "Wieso, stehen eure Namen hier irgendwo?" Die dunkelblauen Augen von dem Typen, der vorher gesprochen hatte, weiteten sich. "Hör mal zu, ich würde mich an deiner St-" Er wurde von mir zurückgezogen und plötzlich waren alle still. "Hör du zu, ja?! Rede noch einmal so mit ihr, dann kannst du was erleben", Andrew und Derek standen vor dem Typen und verteidigten mich. Plötzlich begann er zu lachen und ganz unerwartet, verpasste er meinem Bruder einen Schlag ins Gesicht. "Andrew!" Ich rannte zu ihm und sah nach ob alles in Ordnung war. Meine Brüder waren schon öfter mal in Schlägereien verwickelt, aber ich hasse es, wenn sie sich prügeln und richtig was abbekommen. Ich umarmte ihn fest, nahm meinen ganzen Mut zusammen und schrie:"Sag mal hast du sie noch alle?! Man kann ja nichts mehr normal klären, nein man muss ja gleich jemandem ins Gesicht schlagen!" Ich nahm meine Tasche, mein Essen und deutete Andrew und Derek mir zu folgen. Ich stand vor dem Tisch, wo Dean und Angela saßen und fragte leicht gereizt:"Dürfen wir uns dazusetzen?" Sie nickten sprachlos und ich begann ihne ein weiteres Wort zu essen. Ich warf noch einen Blick zu den Jungs von vorhin. Die drei standen vollkommen perplex da und setzten sich langsam hin. Nach weiteren drei Stunden, hatte ich aus. Aber Derek hatte noch eine Stunde, weshalb wir an Dereks Auto gelehnt warteten. Einige Schüler starrten uns noch immer an und tuschelten, was mir aber im Moment ziehmlich egal war. "Danke", bedankte ich mich bei meinem Bruder. "Wofür denn?" "Dafür, dass du dich in der Cafeteria für mich schlagen lässt." "Immer wieder gern", sagte er und lachte. "Du warst aber auch nicht schlecht." Ich musste auch lachen, aber als ich sah, wer auf uns zukam, verstummte dieses sofort. "Derek soll sich beeilen", murmelte ich und wie gerufen kam er raus und rannte auf uns zu. "Hey, Schwesterchen. Seit wann so mutig?" Ich zuckte mit den Schultern und stieg eilig in den Wagen.
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Bad boy
Teen FictionLucy und ihre Brüder ziehen mit ihrer Mutter in eine neue Stadt und lassen ihre Vergangenheit hinter sich. Ihre Brüder möchten Lucy um jeden Preis beschützen, auch vor Jungs. Doch Lucy hat ihren eigenen Kopf, was das betrifft.