Ich machte Sandwiches und Kaffee für Chris und mich und wir setzten uns gemeinsam an den Esstisch. "Lucy, ich weiß, dass zwischen Jack und dir mehr ist, als nur Freundschaft. Seit er dich kennt hat er kein einziges Mädchen mehr mit nach Hause genommen. Bei Mums Haus macht er das aus Prinzip nie, um sie nicht zu enttäuschen, aber früher, wenn er bei Dad war, hat er andauernd irgendwelche Schlampen mitgehabt." "Na und? Vielleicht ist er zur Vernunft gekommen. Können wir über was anderes reden, bitte?" "Klar. Worüber willst du reden?" "Weiß nicht, vielleicht genießen wir einfach die Stille?" Er nickte. "Hey, wir gehen zu Freunden, bis dann", sagte Andrew und dann verschwanden meine drei Brüder. "Da waren's nur noch zwei", sagte Chris. "Sehen wir uns einen Film an?" Ich nickte und wir bereiteten alles vor. "Decken, Kissen, Popcorn?" "Check!", antwortete ich und wir warfen uns auf die Couch. Wir hatten uns für "Die Tribute von Panem" entschieden, ich saß in einer Decke eingewickelt da und mein Kopf lag auf Chris' Schulter. "Stört dich mein Kopf?", fragte ich, um sicherzugehen. "Nein, kannst ihn ruhig liegen lassen", sagte Chris und grinste mich an.
Ich wurde durch einen lauten Knall geweckt. Chris war anscheinend auch eingeschlafen. Das Licht wurde angeschaltet und Jack stand dort mit ein paar Freunden. Konnte der Typ nicht bescheid sagen? "Chris, ist das deine Freundin?", fragte irgendeine Schlampe aus der Gruppe und sah verachtend an mir herab. "Nein", sagte er neutral und sie lachte los. Scheiße, ich wusste garnicht, dass eine Stimme so nerven kann. Ich stand auf, räumte das Zeug weg und Chris half mir dabei. Mein Handy vibrierte. Ich sah darauf und bemerkte, dass ich zwei verpasste Anrufe von Dean hatte, im Moment rief er wieder an. "Hi, Dean", meldete ich mich. "Hey, hast du Lust, mit mir und Angela in die Therme zu gehen?" "Klar, weißt du wo Jack wohnt?" "Ja. Soll ich dich dort abholen ?" "Ja, hol mich in fünfzehn Minuten, ich weiß nämlich nicht, wo die Therme ist." "Okay bis gleich." Ich ging nach dem Telefonat raus aus dem Wohnzimmer und spürte, wie Jacks Blick mir folgte. Ich zog mir meinen weißen Bikini an und meine normalen Sachen drüber. Ich richtete mir meine Haare und packte mir in meinen Rucksack ein Handtuch und eine Wasserflasche ein. Es folgte meine Unterwäsche, dann machte ich mich auf den Weg nach unten. Chris saß mit Jacks Freunden beisammen und ich verabschiedete mich von Chris mit einer kurzen Umarmung, wobei ich meinen Hintern extra in Jacks Richtung streckte.
Dann ging ich raus, Deans Auto stand bereits da. Ich stieg auf der Beifahrerseite ein und begrüßte ihn. "Wo ist Angela?" "Eigentlich wollte sie sich ja vor dem Eingang mit uns treffen, aber sie steckt mit ihren Eltern im Stau, sie kommt wahrscheinlich nach." Ich nickte nur und sah geradeaus. Wir stiegen nach etwa fünfzehn Minuten aus und gingen zum Eingang und standen in der kurzen Schlange vor der Kasse. "Zwei Karten für drei Stunden, bitte." "Wie alt seid ihr?" "Sie ist 17, ich bin 18", antwortete Dean. "18 Euro." Ich wollte gerade mein Geld herausnehmen, aber Dean übergab ihr schon das Geld. "Du musst nicht für mich zahlen", sagte ich. Er sah mich mit seinen dunkelbraunen Augen an und grinste. "Ich wollte aber."
Wir gingen zu den Spinden, taten unsere Sachen, die wir anhatten, hinein und gingen mit unseren Rucksäcken zu den Liegestühlen. Als wir zwei nebeneinander und nah am Beckenrand gefunden hatten, liefen wir zum Becken und sprangen in das Wasser. Wir schwammen um die Wette, wobei ich verlor, drückten uns immer wieder gegenseitig in das Wasser und ich stellte fest, dass wir echt gute Freunde werden könnten. Wir gingen zu den Sprungbrettern und kletterten hinauf. In dem Moment, in dem ich heruntersprang, sah ich in die kalten Augen von Liam, die mich schon so oft angelogen hatten.
Jacks Sicht:
Wieso verhielt ich mich gegenüber Lucy immer so beschissen, obwohl ich sie doch nicht verletzen will? Ob sie sehr wütend ist? Aber eigentlich müsste doch ich wütend sein, weil sie mir nicht glaubte und mit Liam rumgemacht hatte wie sonst was. Angela und ich konnten unseren Plan wegen ihrer Knutschrei auch vergessen, jetzt war es zu spät. Du bist doch nur eifersüchtig, weil du nicht das Gleiche wie Liam abziehen kannst. Ach lass mich einfach. Wow, jetzt führe ich schon Selbstgespräche. Ich saß mit meinen Freunden und mit Chris da, wir tranken Bier und rauchten, obwohl mein Vater das nicht will. Und doch waren meine Gedanken nur bei ihr...
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Bad boy
Teen FictionLucy und ihre Brüder ziehen mit ihrer Mutter in eine neue Stadt und lassen ihre Vergangenheit hinter sich. Ihre Brüder möchten Lucy um jeden Preis beschützen, auch vor Jungs. Doch Lucy hat ihren eigenen Kopf, was das betrifft.