Kapitel 18

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Hallo Leute :D Also erstmal wollte ich mich für über 18k Reads bedanken und mich entschuldigen, weil ich seit Ewigkeiten nichts geschrieben habe. Ich hatte voll die Schreibblockade.. Viel Spaß beim Lesen :D

Jacks Sicht:

Lucy hatte sich seit dem letzten Mal verändert. Wenn man sie nicht gut kannte, merkte man das nicht, aber an ihren Augen war etwas anders. Sie waren irgendwie traurig. Wir legten uns auf mein Bett, so gut das zu zweit ging. Ich sah mir die CD genauer an. Sie bestand aus den bekanntesten Songs von Nirvana. "Sollen wir reinhören? Ich hab meinen Laptop mit." Ich nickte und sie packte aus dem schwarz-weißen Rucksack ihren Laptop aus. Mein Arm war eingeschlafen, weil ich ihn ihr um die Taille gelegt habe und sie auf ihm liegt. Wir sangen einzelne Parts der Songs mit und ich genoss es, ihre Nähe zu spüren.

"Du bist betrunken gefahren", warf sie mir vor. "Ich weiß..." "Wieso? Du hättest sterben können. Wieso hast du dir kein Taxi gerufen?!", sagte sie nun etwas lauter. "Ich will jetzt wirklich nicht darüber reden", entgegnete ich in einem schärferen Ton als beabsichtigt. Ihre Augen weiteten sich, aber sie nickte und ich seufzte. Ich konnte ihr doch jetzt nicht erzählen, dass ich mich irgendwie wegen ihr betrunken hatte, wegen ihr eine Schlägerei mit Liam hatte und anschließend zu ihr fahren wollte. Sie würde sich nur die Schuld geben, obwohl sie für nichts die Schuld trägt. Ich bin selbst dafür verantwortlich. Wieso habe ich mich auch auf Liams Niveau heruntergelassen?

"Ich singe beim Konzert im Juni ein Duett mit Chris", sagte sie, nachdem wir eine Weile so nebeneinander gelegen hatten. Ich wollte gerade etwas erwidern, aber die Tür ging auf und ein Arzt, meine Mutter, mein Vater und Lucys Mutter kamen herein. Als Lucy ihre Mutter entdeckte, wandte sie sich etwas... verwirrt ab. Ich sah sie fragend an, aber sie ignorierte meinen Blick. Sie begrüßten mich alle und meine Mutter hatte Tränen in den Augen.

"Mein Gott, ich hab mir solche Sorgen gemacht, aber niemand hat mir früher Bescheid gegeben. Ich habe erst vor zwei Tagen erfahren, dass du einen Unfall hattest und bin gleich von Boston wieder hergeflogen. Wie geht es dir, Jack?" Wieso hatte ihr niemand etwas gesagt? Wahrscheinlich glaubte mein Vater, dass sie es nicht verkraften könne. Sie umarmte mich und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Lucy war währenddessen aufgestanden und ging sich einen Kaffee holen. Niemand fragte, was passiert war, alle konnten es sich denken. Und obwohl sie ja das Recht dazu hatten, sich ihren Teil zu denken verletzt es mich schon, dass sie sofort davon ausgingen, zu wissen, was genau geschehen war.

"Hast du um diese Uhrzeit normalerweise nicht Schule, Lucy?", fragte ihre Mutter vorwurfsvoll. "Normalerweise, ja. Wenn ein guter Freund aus dem Koma erwacht, kümmert mich das sonderlich wenig." Ihre Mutter nickte nur, aber man merkte, dass es ihr gar nicht passte, dass ihre Tochter schwänzte.

Bald durfte ich nach Hause und dann würde ich eine Party schmeißen, immerhin mussten wir diese ja nachholen. Der ganze Alkohol, den Lucy und ich beim Shoppen gekauft hatten, stand noch in der Abstellkammer und wartete darauf, getrunken zu werden. Vielleicht dieses Wochenende schon? Die anderen waren alle gegangen, aber dafür waren Lucys Brüder gekommen. Was ich ja sehr seltsam fand und mich misstrauisch benahm. Sie fragten mich wie es mir ginge, das typische Zeug halt. "Was wollt ihr wirklich hier?", platzte es aus mir heraus. "Sichergehen, dass du wirklich wieder hier bist, dich besuchen, weil sich das so gehört und weil unsere Schwester mit dir befreundet bist", antwortete Mark. "Und unsere Mutter hat uns... dazu motiviert", fügte Andrew hinzu und ich musste grinsen. "Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass wir dich nicht mögen und Lucy von dir fernhalten wollen." "Natürlich."

Lucys Sicht:

Als ich nach Hause gegangen war, machte ich erstmal Hausaufgaben und aß Schokobananen. Nervennahrung und so. Nachdem ich die Spanisch Vokabeln wiederholte, die Mathe Hausaufgaben machte und für den Biologie Test am Freitag ein Exzerpt verfasste, legte ich mich auf unsere Couch und las "Das Parfum". Irgendwie war es ungewohnt, so alleine in meinem echten zu Hause zu sein. Meine Brüder waren bei Jack, meine Mutter wahrscheinlich bei Luke.

Vielleicht könnten Angela, Dean und ich wieder gemeinsam etwas unternehmen, ich hab die beiden ja echt vernachlässigt in letzter Zeit. "Angela?" "Bist das wirklich du, Lucy? Ich hab ja vollkommen vergessen, wie es sich anfühlt, wenn sich jemand, der mir wichtig ist, sich mal wieder meldet." "Hör zu, ich verstehe ja, dass ihr angepisst seid, weil ich euch von mir gestoßen habe, aber es tut mir wirklich Leid, aber ich kann ja auch nichts dafür." "Jack ist aufgewacht, hab ich gehört. Kein Wunder, dass es dir besser geht." "Ich hab' jetzt echt keine Lust auf so ne Reaktion." "Wundert es dich? Du hast mir ja nichts mehr aus deinem Leben erzählt." Und dann legte ich auf. Ich weiß, das war nicht sehr erwachsen, aber jetzt musste ich schon wieder an das, was passiert ist denken und das wollte ich nicht. 

Also rief ich Chris an. "Heeey, wie geht's dir?" Sein gut gelaunter Ton brachte mich sofort zum grinsen. "Besser, dir?" "Fantastisch, um ehrlich zu sein. Alle sind glücklich, weil Jack aufgewacht ist. Brauchst du was, oder hast du aus Langeweile angerufen?" "Ich wollte eigentlich fragen, ob du zu Starbucks willst, aber wahrscheinlich verbringst du deinen Tag mit Jack, oder?" "Ich war bis jetzt bei ihm, ich verlasse gerade das Krankenhaus. In zehn Minuten bin ich bei dir." Er legte auf und ich sprintete in mein Zimmer, um mich umzuziehen. Nachdem ich mich umgezogen und mein Haare gekämmt hatte, klingelte es schon an meiner Haustür. Ich schnappte mir meine Tasche und Jacke, zog meine Schuhe an und öffnete die Tür. Es hatte zu schneien begonnen und um einige Grad kälter als vor ein paar Stunden. Chris' Haare waren bereits voller Schneeflocken und seine Nase gerötet. Ich setzte eine Haube auf und wir gingen los. 

"Was möchtest du trinken? Ich spendier dir was, du kannst dich schon setzen." "Danke, voll nett von dir. Einen mittleren Vanilla Latte." Er nickte und stellte sich an. Ich nahm derweil mein Handy au der Tasche und schaute mir meine Nachrichten an. Jack hatte geschrieben, dass er morgen nach Hause dürfe. Dean fragte, wie es mir ging und mein Ex Jonathan meinte, er wäre in der Stadt und wollte mich sehen. Was will denn der schon wieder?! Ich wollte den echt nie wieder sehen...

Nachdem wir den Kaffee ausgetrunken hatten, gingen wir noch eine Runde spazieren, trotz starken Schneefalls. Ich versuchte einmal, Chris mit einem Schneeball abzuschießen, aber es war Neuschnee, der war zu weich. Wir gingen durch den Park und als Chris fast ausrutschte und ich ihn auslachte, knallte ich volle Kanne in jemanden. Als ich dem Fremden ins Gesicht sah, um mich zu entschuldigen, erschrak ich und wich einen Schritt zurück. Jonathan stand vor mir und ich war wirklich nicht froh darüber...

Bad boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt