♢.17.♢

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~Jessica~
Doch plötzlich verzog er sein Gesicht und öffnete seine Augen erneut.
Sein Blick war eiskalt und er drückte mich von sich abrupt weg.

Ich, immernoch in meinem Schlafsack eingewickelt, ergriff die Chance und befreite mich schnell daraus und sprang aus dem Bett, gute paar Schritte vom ihm entfernt.
Ich beobachtete wie er sich auch aufsetzte, sich mit der Hand durch die Haare fuhr und laut ausatmete.

Ich wollte ihn gerade fragen was das sollte, als er mir zuvorkam:
"Vergiss das. Ich war noch nicht richtig wach."

Damit ging er an mir vorbei aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
So stand ich jetzt da, mit unbeantworteten Fragen und absoluter Verwirrtheit.
Konnte er sich mal entscheiden wie er drauf war oder wollte er immer von nett zu ungenießbar wechseln??
Er musste mich ja nicht gleich heiraten also echt.
Dann sollte er halt die ganze Zeit den Bösen spielen und mich in Ruhe lassen, war sowieso besser.

Ohne noch länger dumm rumzustehen verließ ich auch das Zimmer und ging runter in die Küche in der Hoffnung meine Eltern wären auch schon wach.
Als ich dort aber reinkam war noch niemand außer mir da.

Ich setzte mich an den Tisch und schaute mir nochmal meine Liste für die Renovierung an.
Wie viel Geld wir wohl zur Verfügung hatten?
Wir waren noch nie besonders reich, ich wusste nur das meine Eltern schon länger für ein Haus gespart hatten. Und wenn es so günstig war, müsste eigentlich noch relativ viel übrig sein.
Auf einmal kam mir ein Gedanke.
Ich renovierte ja gar nicht nur für mich sondern auch noch für dieses Arschloch. Das hieß zwei Betten, zwei Schränke und die Toilette mussten wir uns auch teilen, wenn er drauf bestehen würde.
Gestern war ich schon ganz schön kreativ als ich die Trennwand erklärt habe, aber was sollte ich denn bei zwei Betten sagen?

Vor lauter Überlegen merkte ich gar nicht das meine Eltern in die Küche kamen.
"Guten Morgen Schatz."

Ich hob den Kopf erschrocken. Ich glaube ich war einfach zu schreckhaft geworden.

"Ah Morgen."

"Über was zerbrichst du dir denn den Kopf?", wollte mein Vater wissen.

"Ach nichts besonderes", wich ich aus.
"Was ich euch fragen wollte, wie viel Geld haben wir eigentlich zur Verfügung?"

"Ach Jessica da waren wir doch gestern zu müde für um es fertig zu machen. Hast du das schon vergessen?"

"Stimmt hab ich. Ich mache mir halt viel Gedanken darüber haha...", wenn die wüssten.

"Na komm wir essen jetzt erstmal was, dann machen wir das fertig und sagen es dir."

Während dem ganzen Frühstück ging es um die alte Frau von gestern, dabei hätte ich noch was ganz anderes zu erzählen, aber ich glaubte es würde keinen Sinn machen es ihnen zu sagen.
Deswegen schwieg ich auch fast die ganze Zeit und aß mein Müsli beim Zuhören.

Gerade als ich wieder einen Löffel nahm kam dieser Aiden reinspaziert und ich verschluckte mich fast.

"Jessica alles in Ordnung? Warum erschreckst du dich denn so?"

Hinter ihnen nahm Aiden den Orangensaft von der Theke und trank aus dem Karton.
"Hey Mama Papa da hinter euch, seht ihr auch den O-Saft?"

Beide drehten sich fragend um, dort wo Aiden stand und die beiden bei meiner plötzlichen Frage mit aufgerissenen Augen ansah, doch die beiden drehten sich wieder zu mir um, unbeeindruckt.

"Da steht kein Orangensaft Jessica."

Ich schaute Aiden unglaubwürdig an, er mich auch.
Dann grinste er kurz und ging mit dem Saft aus der Tür wieder raus.

Die Küche hatte mehrere Eingänge und bei dem vorhin konnten sie ihn nicht sehen, bei dem jetzt aber schon.
Sollte das heißen nur ich konnte ihn sehen? Und auch die Gegenstände die er in die Hand nahm?
Den Bleistift gestern hatte ich ja auch gesehen.
Also die Gegenstände sah ich immer, nur Aiden nicht.
Und meine Eltern sahen gar nichts.

"Hey Jessica geht es dir gut? Was ist denn heute mit dir los?"

"Nichts, ich bin wahrscheinlich einfach noch müde."

"Aha."

AidenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt