Nachdem ich mich wirklich tapfer gegen meine Mutter durchsetzen, ich meine einen Kompromiss finden konnte alias nachgab, saß ich nun endlich in einer weißen Bluse und einem schönen, aber auch seeehr unbequemen Rock auf der Hinterbank.
Wow, fünf Stunden Fahrspaß und ich fühlte mich super! *Ironie, natürlich*Sobald das Auto startete wollte ich auch schon aussteigen. Ich hatte es mir anders überlegt, was brachte mir ein cooles neues Haus wenn ich hier aufgewachsen war.
Manchmal ließ ich mich halt von Dingen blenden und wurde schwach, aber ich war jetzt fest entschlossen zu fliehen.
Meine Mutter unterbrach meine Gedanken."Hey Mäuschen willst du diese Kekse? Du weißt wir mögen die nicht, die schmecken so verbrannt."
Okay gut, ich blieb zum Schluss doch im Auto. Verdammte Oreos.
Die ganze Fahrt lang hörte ich Musik und schaute aus dem Fenster.
Man konnte das langweilig werden; die Kekse waren auch schon leer. Wenn das so weiter gehen sollte, würde ich wahrscheinlich noch sterben bevor wir überhaupt ankamen.
Dazu kam auch noch mein Hintern, der vom ganzen Sitzen übelst wehtat und ich deshalb ständig auf der selben Stelle herum rutschte, was meine Mutter sichtlich nervte."Also wirklich Jessica, kannst du denn nicht ein einziges Mal ruhig sitzen bleiben?"
"Ähm nein? Wie lange sind wir jetzt eigentlich schon unterwegs? Wahrscheinlich ne Ewigkeit"
"Schatz, seit einer Stunde. Dein Zeitgefühl ist wirklich nicht das beste."
Ich schaute ungläubig auf mein Handydisplay und tatsächlich waren wir knapp eine Stunde gefahren.
Am liebsten hätte ich laut los geschrien, was ich dann auch tat.
Ja ich weiß ich war eine kleine Dramaqueen, aber war ja nicht so als hätte ich lange "geschrien". Es war mehr ein kurzer Aufruf der Verzweiflung, mehr nicht.
Trotzdem sollte man mein Talent für dramatische Situationen nicht unterschätzen. Eher ungewollt fiel ich gerne mal hin und legte mich dabei künstlerich ab.
Vielleicht, aber hoffentlich würde es in Zukunft nicht passieren. Super, jetzt passierte es höchstwahrscheinlich, wo ich es gesagt hatte.Naja, zurück zu den restlichen vier Stunden Autofahrt.
Ehrlich gesagt gab es da nicht viel zu sagen, ich war immerhin auf einmal eingeschlafen und habe die restliche Fahrt verpennt.
Aber geschnarcht habe ich nicht, laut meinen Eltern. Hatte ich noch nie, ich war eher der "sprechende" Schläfer, im Gegensatz zu meinen Eltern welche beide leidenschaftliche Schnarcher waren.Auf jeden Fall weckte mich ein plötzliches Bremsen von unserem Auto und ich riss die Augen auf. Vor uns lief eine alte Frau mit ihrem Gehstock über die Straße.
"Was denkt sich die denn bitte?! So plötzlich über die Straße, wie aus dem nichts! Hätte ich nicht rechtzeitig reagiert, wäre sie nicht mehr",
regte sich mein Vater auf.Ich starrte die Frau an, so wie sie da ganz gemächlich die Straße überquerte und uns anscheinend erst gar nicht richtig wahrgenommen hatte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit war sie auf der anderen Straßenseite angekommen und ging in Richtung eines großen Gebäudes.
Diese riesige Villa schmückte einen großen, schwarzen Zaun aus Metall.
Neben den anderen Villen stach sie nicht besonders heraus, aber sie hatte trotzdem eine ungewöhnliche Ausstrahlung.Plötzlich schrien meine Eltern auf und stiegen aus dem Auto, zur Frau rennend.
Oh anscheinend war das unser neues Haus aber was hatte das mit der Aufregung auf sich?Ich kniff die Augen zusammen und erkannte wie mein Vater der Frau brennende Streichhölzer aus der Hand riss.
Wollte sie die etwa auf unser Grundstück schmeißen??
Bei dem vertrockneten Gras hätte das hervorragend gebrannt.Was zum Teufel, jetzt mal ehrlich, begrüßte man so neue Nachbarn?
Ich hatte jetzt schon keine Lust mehr.
DU LIEST GERADE
Aiden
FantasíaVor einer langen Zeit, als Magie noch ein Bestandteil des Lebens war, kam es zu einem schrecklichen Krieg zwischen Menschen und denen, die Magie besaßen. Dabei starben mehr Menschen als überlebten und aus Hass auf die, wie sie sie nannten, Dämonen...