~Aiden~
Die kühle Flüssigkeit rannte meinen Hals herunter und meine Sicht wurde plötzlich verschwommen.Vor mir breitete sich der Geruch von Eisen und das Bild von einer schrecklichen Schlacht aus.
Der Himmel war grau von Schusswolken und Schwerter schnitten die Luft in Stücke und die Krieger dazwischen gleich mit.
Mit einem Mal wurde der Nebel zur Seite gewirbelt und ein junger Mann ganz in schwarz trat hervor, mit seinem gekräuselten Grinsen und den dunklen Augen zog er jeden in seinen Bann.
Noch mehr Blut, noch mehr Schreie und noch mehr Leid, aber er lächelte weiterhin. Er schnippte mit seinem Finger und Tausende fielen tot um.Auf einmal wurde ich von der Schlacht weggezogen und sah jetzt den gleichen Mann, nur viel magerer und mit zerrissenen Klamotten, kein Vergleich zu seiner Pracht gerade eben.
Er schrie die Menschen vor sich an bis ein gleißendes Licht den Marktplatz erfüllte und er plötzlich nicht mehr zu sehen war. Aber jetzt lächelten und jubelten die Menschen.Wie aus dem Nichts starrte mich der ärmliche Mann plötzlich selbst an und sagte nur in seiner bedrohlichen Stimme: "Ich bin Aiden, ich bin du. Der Herr der Dunkelheit, den den alle fürchteten, der der den Tod verkörpert. Aber jetzt haben mich diese erbärmlichen Menschen eingesperrt worauf ich ewige Rache schwöre, es ist nur eine Frage der Zeit bis ich wieder befreit werde."
Er grinste wieder mit diesem unbeschreiblichen Ausdruck und sagte noch:
"Ist diese Zeit nicht jetzt?"~Jessica~
Sobald Aiden das Fläschchen getrunken hatte, sank er in sich zusammen und ich konnte ihn gerade noch so festhalten.
Was er wohl gerade erlebte und was der Inhalt des Briefes zu bedeuten hatte? Am besten ich würde ihn fragen sobald er aufwachte.Plötzlich konnte ich erkennen wie sich auf Aidens Arm eine schwarze Zeichnung bildete, eine Art Tattoo, in irgendwelchen Runen die ich nicht lesen konnte. Aidens Gesicht verzog sich gequält.
Oh nein hatte er Schmerzen??
Ich berührte seinen Arm und meine Güte war der heiß an der Tattoo- Stelle, hätte ich noch länger da dran gefasst, hätte ich mich vielleicht sogar verbrannt.
Ich glaubte es war aber auch keine gute Idee ihn zu wecken, nicht das ich ihn aus etwas Wichtigen herauszog und ihn störte. Aber es machte mir schon Sorgen zu sehen, wie sich seine Augenbrauen vor Schmerz immer mehr zusammen zogen.Auf einmal öffneten sich seine Augen ruckartig und starrten an die Decke über ihm.
Möbel schoben sich von uns beiden mit voller Wucht weg und knallten an die Raumwände, was mich ungewollt kurz aufschreien ließ.
Schnell ließ ich Aiden loß und rutschte auf dem Bett weiter weg von ihm."Was war das?", fragte ich ihn entgeistert, aber er schaute mich nur erschöpft und ausdruckslos an.
"Aiden war das. Ich war das", sagte er abwertend bevor er aufstand und den Raum ohne noch was zu sagen verließ.
Alles klar, das war gerade komisch und hatte mir irgendwie auch Angst gemacht.
Warum hat er in der dritten Person geredet? Als ob ich nicht wüsste das er Aiden ist.Zu viel für mich, das alles. Das ist jetzt der dritte Tag in dieser Stadt und ich hatte schon mehr erlebt als mein ganzes Leben zuvor.
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Aiden
FantasyVor einer langen Zeit, als Magie noch ein Bestandteil des Lebens war, kam es zu einem schrecklichen Krieg zwischen Menschen und denen, die Magie besaßen. Dabei starben mehr Menschen als überlebten und aus Hass auf die, wie sie sie nannten, Dämonen...