♢.38.♢

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Meine Eltern waren unten noch dabei alte Tapete abzukratzen und ganz ehrlich, das würde ich gerade eigentlich auch noch machen wäre der muffige unsichtbare Mitbewohner nicht gewesen.

Als die beiden mich sahen und die ganze Tapete, die da so ordentlich gestapelt war plus die Fliesen, die ich ebenfalls gerade dabei war schön geordnet auf einen Stapel zu legen, kamen sie zu mir. Die Verwunderung in ihrem Gesicht war nicht zu übersehen.

"Hey Mäuschen, wie hast du das denn in der Zeit geschafft?"

Ich hätte mich in dem Moment am liebsten geohrfeigt, das war doch echt verdächtig dafür das ich ja "alleine" war.
"Äh also keine Ahnung. Es lief gut und es ging alles sehr leicht ab",
log ich eher schlecht.

"Aha das muss ja echt einfach gelaufen sein. Hattest du überhaupt eine Leiter um an obere Fliesen zu kommen?"

Shit.
"Naja es ging halt wirklich seehr leicht ab. Viel sogar teilweise von selbst ab."
Bitte glaubt mir einfach, ich konnte echt nicht lügen.

Meine Eltern schauten mich zweifelnd an und mein Vater nahm die Tapetenstücke genauer unter die Lupe.
"Naja ist jetzt erstmal egal. Hauptsache du hast alles gut selbst geschafft Jessica. Kannst stolz auf dich sein, muss ja echt einfach gewesen sein. Heißt das dann, dass du neue Tapete brauchst?"

Ich atmete erleichtert auf, zum Glück glaubten sie mir fürs erste.
"Ja genau. Eigentlich bräuchte ich alles was ich aufgeschrieben habe so schnell es geht."

"Oh okay wie du meinst. Wir haben dir ja erlaubt es selbst zu renovieren, aber achte auf das Geld, immerhin schläfst du sonst auf dem Boden."

Auch wenn meine Eltern bei dieser Angelegenheit echt offen waren und mir vertrauten, war ich mir sicher das sie das ernst gemeint hatten. Wenn ich das nicht hinbekomme muss ich mit Sicherheit auf dem Boden schlafen, aber ich war zuversichtlich, dass ich es hinbekommen würde.

"Dann Jessica komm mit wir fahren dann mal in den Baumarkt und besorgen dir was du brauchst", sagte mein Vater und ich nickte.
Ich holte noch schnell meine Liste und setzte mich ins Auto und wartete auf ihn, da er meinte noch kurz meiner Mutter zu helfen und dann zu kommen.

Ich schnallte mich an, ich hatte mich natürlich nach vorne gesetzt, und wartete.

Als er dann endlich auch aus dem Haus kam uns sich auf den Fahrersitz setzte und den Motor startete machten wir uns auf den Weg. Er schaute aus Gewohnheit nochmal in den Rückspiegel und runzelte die Stirn.
"Jessica hast du auf der Fahrt hier hin Orangensaft getrunken?"

Ich verneinte verwundert und drehte mich um, damit ich sehen konnte was er meinte und ich bekam mal wieder einen halben Herzinfarkt.

Da saß Aiden mit einem Orangensaftkarton in seinem Schoß und wartete darauf, das wir losfuhren.
"Kann dein Vater auch fahren oder macht der nur so?",
fragte der monton und schaute ungeduldig auf das Lenkrad.

Ich warf ihm ein spöttisches Lächeln zu und drehte mich wieder um.
"War wahrscheinlich doch ich, ich kann mich nicht erinnern. Fahren wir?"

Den ganzen Weg lang war es still, ich hörte nur das unregelmäßige Schlucken von dem Idioten da hinten.
'Ich hoffe dir schmeckte dein Saft auch gut',dachte ich genervt während ich versuchte mich auf andere Sachen zu konzentrieren.

Letztendlich kamen wir dann auch an dem Baumarkt an und stiegen aus.
Wenigstens sah der nicht aus wie der McDonalds zuletzt. Fühlte sich zum Glück nicht so fremd an.

Mein Vater und ich, gefolgt von Aiden, betraten das Gebäude und wir teilten uns auf um uns später wieder zu treffen. Ich ging auf die Suche für mein Zeug und mein Vater besorgte ebenfalls Dinge für das untere Stockwerk.

Immernoch dicht gefolgt von Aiden bog ich genervt in die Wandfarben-Abteilung ein.

AidenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt