♢.14.♢

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~Aiden~
Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und schaute sie immer noch lächelnd an als sie wieder wütend wurde.
Schon witzig, das sie dachte das machte mir was aus.
Ich mein hallo? Ich war unsterblich, umbringen würde sie mich eh nicht können.

"Hey hast du mir wenigstens zugehört oder hast du mich einfach nur ausgelacht?!"

"Nur gelacht."
Hey ich war ehrlich. Kein Grund sich aufzuregen oder?

"Boah okay hör zu. Stell dir mal vor meine Eltern kommen rein und sehen dich da irgendwo rumliegen während sie dann auch noch durch ne Tür müssen um zu mir zu kommen. Macht einfach keinen Sinn."

"Ja und wie willst du die Wand ansonsten erklären? Ich meine wenn du es nicht schaffst das Zimmer zu teilen kannst du auch gleich gehen. Just sayin'."

"Ja weiß ich doch auch nicht?? Seh ich so aus als könnte ich irgendwas von all dem erklären??"

"Nee nicht wirklich."

"Na also. Ich könnte höchstens sagen die Wand trennt meinen "Schlafplatz" von meinem Schulkram und Lernzeug."

Ich zuckte mit den Achseln.
"Meinetwegen, aber denk daran wer hier das sagen hat. Boss nicht so herum."

~Jessica~
Sein letzter Satz hörte sich ganz schön ernst gemeint an und ich musste schlucken.
Er war schon groß und irgendwie düster, diese Aura von vorhin war jetzt wieder viel stärker.
Mal wieder erstaunlich das ich noch lebte, vielleicht war hier in der Nähe auch ein Schutzengel den ich einfach nicht sehen konnte?
Anders konnte ich mir nicht erklären warum ich noch lebte.

Hatte ich überhaupt herum-"gebosst"? Also ich fand nicht.
Aber wenn er mich so ansah, gab ich es einfach am besten zu, eigentlich nichts anderes wenn ich an meine Mutter dachte.

"Eh ja tut mir leid."
Ich meinte das sowas von gar nicht ernst, aber ich sollte mein Leben heute vielleicht lieber nicht noch einmal aufs Spiel setzen.

Bevor zwischen uns eine unangenehme Stille entstehen konnte hörte ich wie mein Vater mich runter rief.
Ich schaute Aiden noch kurz an und fragte ihn tatsächlich:
"Soll ich die Tür auflassen?"

Ich hätte mich dafür ohrfeigen können, wie dumm konnte man nur sein.

Er schaute mich leicht fragend an und sagte nur:
"Zu natürlich, wer lässt die denn bitte auf?"

Diese Unterhaltung, pures Fremdschämen.
Ich schloss die Tür dann auch wie mir "befohlen" und ging schnell die Treppe runter.

Unten in der alten Küche hatten meine Eltern eine Menge einzelne Blätter auf dem Tisch und größeren Kartons ausgebreitet.
Beide hatten einen Taschenrechner in der Hand und gingen anscheinend die beschriebenen Blätter durch.

"Hey Schatz hast du schon deine Sachen aufgeschrieben die du zur Renovierung brauchst?", fragte mich meine Mutter ohne hochzuschauen.

"Ah nein noch nicht. Aber ich weiß schon alles."

"Dann komm. Da hinten auf der Theke liegen noch Blätter. Nimm dir noch nen Stift dazu und schreib mal alles auf, dann schauen wir nach unserem Budget."

Ich setzte mich ausgerüstet auf einen der Stühle und fing an aufzulisten.
Von einer neuen Toilette bis zu dieser Trennwand schrieb ich jedes ach so kleine Teil auf und gab sie meinen Eltern nach einer knappen halben Stunde.

Sie sahen drüber und blieben auch genau an der Trennwand hängen, leider.
"Jess für was brauchst du eine Trennwand in deinem Schlafzimmer? Du schläfst doch alleine. Und wie hoch sollte sie überhaupt werden?"

"Also... die extra Wand ist da, damit ich mein Zimmer in "Schlafen" und "Schule" aufteilen kann. Ihr wisst ja ich bin eher der unordentliche Typ."

"Eher?", mein Vater sah mich zweifelnd an.

"Ich bin unordentlich okay? Ist das in Ordnung für euch? Also das mit der Wand."

"Hm an sich haben wir nichts dagegen, ich glaube die sind auch nicht zu teuer. Da kommt dann aber keine Tür rein, höchstens ein Vorhang oder so."

Keine Tür? Ich hoffe Aiden kann mir verzeihen, aber immerhin ist eine Trennwand möglich.

AidenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt