♢.19.♢

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~Jessica~
Ich kannte Aiden jetzt seit knapp zwei Tagen und ich konnte mit Sicherheit sagen, das wir in dieser kurzen Zeit schon längst keine Fremden mehr waren. Klar wusste ich nicht alles über ihn und er nicht über mich, aber was ich in dieser Zeitspanne erlebte hatte, war extrem.
Und gerade war es schon wieder passiert.
Falls die Frage aufkam, warum ich gerade so ruhig war, konnte ich nur sagen, das ich ganze 30 Minuten dafür gebraucht hatte.
Ich meine, euch hatte jemand bestimmt auch mal verführerisch ins Ohr geflüstert nachdem ihr erstmal "abgewiesen" worden seid.
War ja auch total normal oder?

Deswegen regte ich mich jetzt auch gar nicht weiter auf, ich hatte nämlich besseres zu tun.
Also ich hoffte ich würde nicht ausrasten, aber da konnte ich nichts versprechen. Ich saß nur im Moment halt mit meinen Eltern im gleichen Raum und die beiden dachten ja sowieso schon das ich sie heute nicht mehr alle hatte.
Besser gesagt zwang ich mich dazu nicht auszuflippen.
Noch besser gesagt war ich kurz davor.
Aber ich versuchte mein Bestes. Ehrlich. Oder nicht.

"Mama ich will euch nicht nerven aber wisst ihr jetzt schon wie viel Geld ich überhaupt benutzen kann?"

"Ja Schatz wissen wir. Aber wir haben überlegt das vielleicht doch zu übernehmen, immerhin kannst du bestimmte Sachen ja gar nicht."

"Möbel bringen doch die Möbelpacker hoch."

"Ja klar das würden wir aber auch machen können. Aber solche Sachen wie Streichen und Boden verlegen oder allein schon das Vermessen ist grundlegend."

Aidens Stimme kam von einem Raum in unserer Nähe:
"Ich kann das alles, hab ich von früheren Leuten hier mitgelernt."

"Ähm Mama Papa ich glaube ich will das wirklich alleine machen. Wir haben es doch so abgemacht."

"Und was ist mit diesen Arbeiten?"

"Ich könnte euch ja zuschauen oder halt dem Fliesenleger oder so. Ich lerne doch echt schnell oder nicht?"

Meine Eltern schauten sich zweifelnd an. Schließlich meinte mein Vater ich solle dann erstmal das tun was ich für richtig hielt, aber sobald die ersten Fliesen, Tapeten etc fertig waren würden sie sich das anschauen und entscheiden ob ich so weitermachen darf oder nicht.

Ich atmete auf, ich hoffte ich konnte Aiden da vertrauen.
"Und wie steht's mit dem Betrag?"

"Also du hast in etwa XY€ (stellt euch was vor, was höheres natürlich xD) zur Verfügung."

Ich staunte nicht schlecht. Kein Vermögen aber ganz schön großzügig. Also gespart hatten sie mit Sicherheit. Immerhin war das Erdgeschoss, wo meine Eltern auch schliefen und sonst alles andere viel größer als bei mir da oben, was heißen musste, das sie noch viel mehr Geld dafür hatten.
Nicht das ich jetzt auf noch mehr scharf war, ich war echt zufrieden.

Ich musste da nur nochmal mit Aiden drüber reden; eigentlich alles mit ihm besprechen.
Lust hatte ich nicht, aber es musste sein.

Ich schnappte mir meine Liste und machte mich auf um ihn zu suchen. Er musste ja irgendwo in der Nähe sein, ich hatte ihn vorhin ganz klar und deutlich gehört.

Ich öffnete die erste mögliche Tür und tatsächlich, da saß er auf einem uralten Sofa und versuchte den letzten Tropfen aus dem Saftkarton zu bekommen, sichtbar verzweifelt.
Oh man...

AidenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt