Kapitel 19

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"Kannst du ich mich nicht einfach mal machen lassen", fing er an zu lachen, wirkte aber dabei trotzdem noch sehr liebevoll. Daraufhin beugte er sich zur Seite und holte unter der Couch etwas hervor. Und tatsächlich. Es war ein kleines Tütchen, dessen Inhalt aus weißem Pulver bestand. Ganz klar, es war Kokain. Das beantwortete meine "Was hat sich verändert?" -Frage ziemlich präzise.



Ich konnte es einfach nicht fassen. Die ersten Fragen, die mir in den Kopf sausten waren "Seit wann?" und, ob sie das schon länger als zwei Wochen machten und mich bis jetzt nur auf härtere Drogen vorbereiten wollten. "Entspann dich, Elli. Wir wollen das nur einmal ausprobieren", versuchte mich Alex zu beruhigen. Seine Aussage beantwortete beide meiner Fragen. In diesem Moment ging mir alles viel zu schnell. Finn schüttete den Inhalt auf eine freie Fläche des Tisches und teilte ihn durch sechs. "Alle gleichzeitig okay?", sagte Elias aufgeregt. Ich war sehr überfordert, ich wusste nicht wie und vor allem ob. Aber alles geschah wie von selber, wir beugten uns über den kleinen Tisch vor Finns Couch und hielten unsere Nasen mit einem Papierröllchen über die Droge. "Los, auf uns!", rief Liam und ich zog das Zeug in meine Nase. Und ich fing an zu grinsen. Sofort ging es mir wieder gut, sogar richtig gut. Ich sah sofort zu den anderen um ihre Reaktionen zu sehen. Liam, Elias und Finn strahlten genau wie ich über beide Ohren. Lea und Alex sahen so aus, als würden sie überhaupt nichts von dem Kokain merken. "Spürt ihr nichts?", fragte ich die beiden und musste lauthals anfangen zu lachen. Was war das denn jetzt bitte? Die beiden sahen mich nur Stirnrunzelnd an und schüttelten den Kopf was mir sagte, dass sie wirklich nichts merkten. Das konnte ich nicht gerade behaupten, meine Laune wurde von Sekunde zu Sekunde besser. Diese Sekunden fühlten sich allerdings an wie Minuten und um mich rum bewegte sich kurzzeitig alles in Zeitlupe. Und plötzlich hatte ich auf einmal den Drang irgendetwas verrücktes zu tun. Ich drehte die eh schon laute Musik noch mehr auf und wollte einfach nur tanzen, konnte mich aber vor den anderen zurückhalten.

Finn aber sah, dass ich total aufgedreht war und winkte mich zu ihm. Er sagte mir, dass wir aus seiner Küche neue Getränke holen sollten, ich wusste allerdings, dass er eigentlich etwas anderes sagen wollte. Also gingen wir, ohne die anderen zu beachten, aus der Garage raus und in Richtung seines Hauses. Schon auf dem weg dorthin merkte ich, dass Finn mir immer näher kam und seine Hand ständig auf meinem Po lag. Daraufhin musste ich erneut lachen. "Was ist so lustig?", wollte er wissen und musste auch schmunzeln. Ich antwortete nur mit "Nichts". Das reichte ihm aber anscheinend nicht, denn auf einmal wurde ich im Brautstil von ihm hochgenommen und fing an zu kreischen. Jetzt war er derjenige, der sich an der Situation erfreute. So trug er mich also in sein Haus und schließlich in die Küche, wo er mich auf der Ablagefläche neben dem Herd wieder runterließ. Ich wollte voller Motivation schon wieder aufspringen aber er hielt mich auf, indem er anfing mich zu küssen. "Ich will jetzt irgendetwas abgefahrenes machen, Baby", flüsterte ich Finn ins Ohr. Er sah mir in die Augen und grinste. Oh nein, eigentlich war das jetzt nicht darauf bezogen. Er überzeugte mich allerdings von seiner Idee, als er begann, meinen Hals zu küssen. Ich spürte seinen warmen Atem auf meiner Haut und ich bekam Gänsehaut am ganzen Körper. Ich umschloss seinen Hals mit meinen Armen und zog ihn zu mir heran um ihn intensiver küssen zu können. Er schmeckte nach Rauch, Wein und Finn, diese Kombination machte mich verrückt. Seine Hände wanderten wieder zu meinem Hinterteil und zogen mich zu ihm. Ich umklammerte sein Becken mit meinen Beinen, was ihn dazu verleitete mich wieder hochzuheben.

Als ich wieder einen Untergrund unter mir spürte, lag ich auf seiner Couch. Er sah mich liebevoll an und in diesem Moment fiel mir wieder auf, wie sehr ich ihn liebte. Ich versuchte mich schon wieder aufzurappeln um wieder nach draußen zu gehen, doch dann nahm alles eine Wendung. Er drückte mich zurück in das Sofakissen, was mich zwar sehr überraschte, aber mich schmunzeln ließ. 'Was hat er nur vor?', dachte ich bei mir. Mir wurde so einiges bewusst, als er mit seinen Händen an meinem T-Shirt Bund herumfuhr. Er sah mich erneut an, so als wollte er mich fragen, ob ich eiverstanden war. Also nickte ich und er zog langsam mein Oberteil aus. Auch er machte sich oberkörperfrei und warf sein Shirt einfach in den Raum. Sein Körper sah atemberaubend aus, ich biss auf meine Unterlippe. Er beugte sich über mich und begann meine Bauch zu küssen. Ich spürte einen gewaltigen Unterschied zu den anderen Tagen, alles fühlte sich viel intensiver an. Als hätte er winzige Nadeln auf seinen Lippen, die allerdings nicht weh taten, sondern sich sehr gut anfühlten. Diese besondere Wahrnehmung lag wahrscheinlich an den Drogen. Noch bevor meine Gedanken gesammelt waren, öffnete Finn den Knopf meiner Jeans. Ich wusste nicht ob ich bereit war, aber in diesem Moment wollte ich nichts mehr, als das hier. Also zog er mir auch meine Hose aus und ich dann auch die seine. Ich war vollgepumpt mit Glückshormonen und Adrenalin, was mich dazu brachte wild seinen trainierten Körper zu küssen.

Einige Zeit später wanderten seine Hände über meinen Rücken zu meinem BH-Verschluss und ich bekam wieder Gänsehaut. Er öffnete ihn und warf ihn ebenfalls achtlos weg. Nun lag ich da und war glücklich wie nie zuvor, aber dann stand er auf und ging. Das konnte nicht sein Ernst sein dachte ich mir, aber er kam nur wenig später wieder zurück, mit einem Kondom in der Hand. Meine Atmung wurde schneller, weil ich wusste, was gleich passieren würde. Er zog sich seine Boxershorts aus und schließlich auch mir meinen Slip. Ich war so überfordert in diesem Moment. Will ich das überhaupt? Was machen die anderen? Was, wenn es nicht klappt? Immerhin war ich noch Jungfrau und er nicht. "Sag bitte Bescheid, wenn du das hier nicht willst", redete er ruhig auf mich ein. Obwohl er mich nochmal darauf hinwies, wurde mir bewusst, dass ich es will. Ihn, hier und jetzt. Mir war es egal, ob ich high war und wennschon. In diesem Moment fühlte es sich richtig an. Ich zog ihn erneut zu mir herunter und gab ihm einen kurzen Kuss. "Ich will es aber", antwortete ich nur. Er sagte mir, ich sollte mich entspannen, was in meinem aufgedrehten Zustand nicht gerade einfach war. Aber schließlich klappte es doch und dann fühlte sich alles nur noch an wie in einem Traum.

Ich hatte mein erstes Mal mit meinem ersten Freund. Und das, während ich auf Drogen war.

Liebe Führt Zum TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt