20

8 1 0
                                    

Es ist jetzt schon eine Woche seit der Todesnachricht meiner Familie vergangen. Ich dachte eigentlich, dass es besser werden wird, aber das stimmt nicht. Es ist nicht besser geworden und das wird es auch nie werden. Yves kommt mich jeden Tag besuchen. Er versorgt mich einfach fabelhaft. Ich wohne seit den diversen Vorfällen jetzt in dem Haus im Wald. Ich verbinde einfach zu viele negative Sachen mit meiner eigentlichen Wohnung, auch wenn sie das einzige Überbleibsel meiner Familie ist. Yves und ich haben die wichtigsten Sachen und Erinnerungen in das Haus im Wald geschafft, damit es ein bisschen gemütlicher wird. Wir sind uns in dieser Woche echt nahe gekommen, verstehen uns wunderbar. Es ist einfach anders. Anders als mit Josh. Mit Josh war alles immer so perfekt, so unreal. Aber mit Yves ist es anders. Wir haben manchmal Meinungsverschiedenheiten, aber das gehört zu einer guten Freundschaft und vor allem zu einer funktionierenden auch dazu.
Es klingelt an der Tür, ich mache auf. Yves war mir und sich bei Starbucks® Frühstück holen. Wir setzen uns an den Tisch und essen. Es gibt Muffins, Pancakes, Shakes, frisches Obst,... Er hat einfach an alles gedacht. "Ich würde dich heute gerne mit nach Zafra nehmen, damit du die anderen Wandas, Viridans usw. kennenlernst. Wäre das für dich ok?" "Ja natürlich wäre das für mich okay, ich habe mich schon gefragt, wann du das mich fragst." "Ich wollte dir erstmal Zeit lassen, alles zu verarbeiten. Aber ich denke, jetzt bist du bereit dafür. Es ist wichtig dass du lernst, dich zu verteidigen. In Zafra warten viele wichtige Aufgaben auf dich. Du hast dort jetzt eine sehr hohe Stellung. Ich würde direkt nach dem Frühstück losgehen, dann ist es noch nicht so voll in Zafra." "Okay ich freu mich schon. Danke, das du mir es zutraust." "Kein Problem, ich habe dich in der einen Woche sehr zu schätzen gelernt und glaube, dass du mit der Situation zurecht kommen wirst." Er schaut mir in die Augen und beugt sich mit seinem Gesicht etwas zu mir heran... Ich bewege mich nicht. Es ist als hätte ich aufgehört zu atmen. Seine Lippen berühren sanft meine, sie sind so weich... Seine linke Hand fast langsam nach meinem Hals, sein Daumen liegt nahe an meinem Ohr... Seine Zunge bahnt sich langsam ihren Weg in meinen Mund. Ich erwidere seinen Kuss, ich kann nicht anders, es ist so schön. Ich kann Schmetterlinge in meinem Bauch fühlen... Langsam lösen sich unsere Lippen voneinander. Er streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht und drückt mich fest an seinen Körper. Nach einer Weile lösen wir unsere Umarmung. "Wir müssen los." Er nimmt mich an der Hand und führt mich durch das Haus. Wir sind im Keller angekommen, stehen vor einem sonderbaren Spiegel. Das Glas ist gefärbt in Regenbogenfarben und man kann sich nicht darin Spiegeln. Der Rahmen ist voller Zeichen. "Ich kenne diese Zeichen, das sind wandische Blumen und viridanischen Schnörkel. Aber was ist das für ein Zeichen?" Auf dem Rahmen ist ein  Zeichen, welches ich nicht kenne. Es ist Kreuz. "Das ist das Zeichen der Iltras. Das ist das iltrische Madrian Kreuz, das Symbol welches alles Iltras tragen, so auch Josh und Raphœ. Wir müssen jetzt aber dringend los." Yves nimmt wieder meine Hand und hält sie fest, sehr fest, er zerdrückt sie fast. Dann fast er den Spiegel an und berührt einen Knopf. Ich bekomme Panik, will weg aber er hält mich fest." Bitte Cloe, beruhig dich", schreit er mich an. Der Farbstrudel auf dem Spiegel beginnt sich zu drehen. Plötzlich zieht er mich fest an sich ran, zerdrückt mich fast. Dann hebt er mich hoch und läuft ein paar Schritte zurück. Plötzlich setzt er sich wieder in Bewegung und rennt auf den Spiegel zu. Ich schrei vor Angst, habe Angst um mein Leben. Ihm ist es egal, er rennt weiter und springt ab. Ich schließe die Augen, schreie und sehe mein Leben an mir vorbeiziehen. Wir kommen auf dem Boden auf, es ist ein harter Steinboden. Mir tut alles weh. Wir sind in einem Raum. "YVES WAS IST LOS? WO SIND WIR?" "CLOE, SEI RUHIG. ES WIRD ALLES GUT. ICH VERSPRECHE ES DIR." Der Boden der Kabine hebt sich, die Wände kommen auf mich zu, die Decke senkt sich. Ich schrei um mein Leben, habe Angst zerdrückt zu werden. Yves kommt, drückt mich fest an sich, hält meinen Kopf und versucht mich zu beruhigen...

VerlorenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt