Am nächsten Morgen werde ich von einem lauten Klopfen an der Tür geweckt. "Aufstehen Cloe, es gibt Frühstück oder willst du dann unten verhungern?" "Ja, ja ich komm ja schon", sage ich schlafdrunken und höre, wie die Tür aufgeschlossen wird. "Na jetzt komm schon endlich raus hier", sagt Josh genervt. "Ja ich komm gleich, ich zieh mich nur eben um." "Ich erwarte dich in fünf Minuten oben, keine Minute zu spät! Verstanden?" "Ja, ja. Ist angekommen. Könntest du jetzt bitte gehen, ich möchte mich umziehen!?" Dann verlässt er das Zimmer und schließt wieder die Tür, schließt aber nicht ab. Ich laufe zum Kleiderschrank und öffne ihn. Ich entscheide mich für eine high-waisted Shorts und ein Oversized-Shirt, welches ich mir in die Hose stecke. Ich vollende mein Outfit mit einem schwarzen Gürtel, welcher an der Vorderseite einen silbernen Ring hat und perfekt meine schmale Taille betont. Dann gehe ich zu dem Nachttisch und schaue, ob es dort irgendwelche Accessoires gibt. Ich entscheide mich für eine dezente, silberne Kette und einen dünnen, silbernen Ring. Da es hier im Zimmer keinen Spiegel gibt, gehe ich ohne mich zu begutachten die Treppe hoch, welche ich gestern hinunter geschleift wurde. Oben angekommen werde ich von dem Sonnenlicht geblendet. Ich meine in dem Raum unten gibt es kein einziges Fenster und dieser Raum hier oben besteht fast nur aus Fenstern. Ich schaue mich um, als ich auch schon eine bekannte Stimme höre. "Ah Cloe, du hast es auch mal hier hoch geschafft. Wie ich sehe gefällt dir meine Auswahl an Klamotten und Accessoires. Du siehst wundervoll aus." Angewidert verziehe ich das Gesicht. Er ist so ein Ekel. Wie konnte ich es nur mit ihm aushalten!? Er bekommt meine Abneigung natürlich mit und kommt einen Schritt auf mich zu. "Na na na. Nicht so frech Cloe, du willst mich doch nicht verärgern, oder etwa doch?", sagt er und schaut mich prüfend an. "Jetzt komm endlich, das Essen wird kalt!" Er läuft los, ich laufe ihm hinterher in einen großen, hellen Raum. Was für ein wunderschöner Raum. Es ist alles so modern eingerichtet und am Ende des Raums ist eine Fensterfront, von welcher man direkten Blick auf die Côte d'Azur hat. Es ist einfach wundervoll hier. Aber ich darf nicht vergessen, dass ich unter Josh's Gewalt stehe und er mich hier festhält, auch wenn es sich gerade nicht so anfühlt. "Willst du dich vielleicht auch mal hinsetzen oder willst du lieber im Stehen essen?!", fragt eine genervte Stimme. "Ich komme", gebe ich mit verträumter Stimme zurück und setze mich an den Esstisch. Hier stehen jegliche Arten von Früchten, Säften, Pancakes, Waffeln, Croissants, Bageln, was sich das Herz nur wünscht. "Greif zu." Zögerlich nehme ich mir einen Orangensaft und einen mit Hähnchenbrust und Frischkäse belegten Bagel. Nach einem kurzen Moment der Stille ergreift Josh wieder das Wort. "Und wie gefällt es dir hier?" Eigentlich finde ich es bombastisch hier, was ich ihm aber niemals sagen würde. Also lenke ich von seiner Frage ab und stelle ihm stattdessen eine Gegenfrage. "Josh, wieso bin ich hier?", frage ich unsicher und schaue dabei unbewusst runter auf meinen Bagel. "Weißt du Cloe, das ist ganz einfach. Du hast etwas, was für uns sehr wichtig ist und wir haben im Gegenzug etwas, was dir sehr wichtig ist." Auf seinen Lippen macht sich ein Grinsen breit. "Wieso Josh? Wieso ich?", frage ich mit zittriger Stimme und in meinem Hals bildet sich ein Kloß, welchen ich aber gekonnt schlucke. "Du warst der Jackpot für uns. Die Königin von Zafra und dann erst frische 16. So jung, unberührt und naiv. Es ist der einfachste Weg für uns." Ich kann nicht glauben, was ich hier höre. Ich sage nichts, denke über seine Worte nach. "Jetzt komm mit, ich habe etwas für dich. Unser Garant dafür, dass du uns das gibst, was wir wollen." In mir steigt ein mulmiges Gefühl auf, welches ich aber verdränge und dann Josh folge...
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Verloren
Teen FictionIch dachte, er würde mit gut tun. Doch aufeinmal lag ich dort, in diesem Zimmer und wusste nicht, was passiert ist...