Schlafen wie ein Toter

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Völlig erschöpft ließ ich mich neben 10K auf den heißen Asphalt fallen. Es war so unerträglich heiß und wir hatten nichts mehr zu trinken. Ich schwitzte nicht einmal mehr, so dehydriert war ich. Wir alle waren fix und fertig."War's das jetzt etwa?" krächzte ich und versuchte mich auf den Bauch zu drehen, doch ich war zu schwach. "Werden wir so sterben?" "Es ist so warm." jammerte 10K neben mir.Murphy kam zu uns und für seine Verhältnisse, sah der Typ noch ziemlich gut aus. Wie machte der Freak das nur?"Ihr findet kein Wasser, wenn ihr hier einfach nur rum sitzt." "Halt die Klappe Murphy!" kam es von mir. Seine blöden Sprüche konnte er sich echt sparen. Plötzlich hörten wir Geräusche. Es klang irgendwie wie Getrampel. "Was ist das?" fragte 10K ohne seine Augen zu öffnen. "Ist das ein Erdbeben?" Wir alle richteten uns so gut wir konnten auf. Doc sah es als erstes oder sprach es als erstes aus, keine Ahnung. "Zombiebeben würde ich sagen." Ein paar hundert Meter vor uns kam eine riesige Horde Untoter auf uns zu. "Gott verdammt, die geben einfach nicht auf." sagte Roberta genervt. "Ich würde sagen, wir verschwinden." In Murphys Stimme schwang Panik mit und was macht er da? Joggte er etwa auf der Stelle. Ich konnte mich kaum noch bewegen und der Typ fing an zu joggen? 10K und ich richteten uns mühselig auf. Murphy kam sogar zu mir und reichte mir seine Hand. "Kommt schon. Beeilt euch!" rief er uns zu. Er lief los und ließ dabei meine Hand nicht los. Warum ließ der Typ meine Hand nicht los? Ich kann auch selber laufen."Da rein!" rief Roberta und öffnete eine Tür. Wir alle stürmten hinein und kurz bevor sie die Tür schließen wollte, kam noch ein anderer Mann hinein geschlüpft. Die Zombies knallten gegen die Tür, nachdem sie geschlossen wurde. Na super, die Tür würde nie im Leben halten. Ich sah mich im Raum um, doch vor meinen Augen verschwamm alles. Ich brauchte dringend Wasser. Ich sank auf den Boden und 10K tat es mir gleich. Er lag mitten im Raum und hatte seinen Kopf auf meinen Schoß gelegt. Mir war es egal. Vielleicht hätte ich es unter anderen Umständen sogar ganz gut gefunden. Doch gerade fühlte ich nur schrecklichen Durst. Die anderen saßen ebenso erschöpft um uns herum. Wir hatten unsere letzten Reserven verbraucht "Wie, dass war's jetzt?" fragte Murphy. "Drei Tage ohne Wasser, da stößt man an seine Grenzen." Antwortete Doc ihm mit kratzender Stimme. "Das müssen Tausende sein." war das Cassandra? Ich glaube schon. Ich lehnte mich nach vorn und legte dabei meine Arme um 10K Körper. Mein Kopf lag jetzt auf seinem. Der ließ das einfach zu. Wir waren einfach zu fertig. "Millionen." Kam es von dem neuen. "Sie ziehen nach Süden. Wie die Vögel." "Zombies stehen nicht auf Kälte." Nuschelte 10K durch meine Haare durch. "Wie gerne wäre ich jetzt irgendwo wo es kalt ist." Flüsterte ich, um lauter zu sprechen fehlte mir die Kraft. "Nicht nur du." Antwortete mir der Schwarzhaarige. Was die anderen sagten, bekam ich nicht mehr mit. Es war doch eh egal. Es gab einen lauten Knall und ich schrak hoch. "Wir müssen hier weg." Roberta sprang auf. Murphy öffnete eine Tür. "Hier ist ne Leichenhalle." Alle standen auf, wir wollten nämlich doch nicht wirklich so sterben. Ich half 10K beim aufstehen, dabei schwankten wir ziemlich, da uns beiden Schwindelig war. Wir waren die letzten im Raum. "Kommt schon ihr Turteltauben." Kam es genervt von Murphy. Diesen Spruch ignorierte ich jetzt einfach mal. Genau wie alle anderen blöden Sprüche von ihm. Wir steckten in einer Sackgasse. Und die Zombies kamen bald rein. Es war nur noch eine Frage der Zeit. Das hat es ja gebracht. Wir haben unseren Tod nur um ein paar Minuten hinauszögern können Murphy schloss die Tür hinter uns und keine Minute später hörten wir das Gepolter und Gestöhne der Untoten an der Tür. Wie ich diese Viecher hasste. Die konnten einen nicht einmal in Ruhe lassen. Ich legte mich auf den Seziertisch. Dieser war immerhin schön kühl. Dieser Raum war früher bei diesen Temperaturen bestimmt ein Traum gewesen, mal davon abgesehen, dass es eine Leichenhalle ist. "Seid froh, dass die Führerlos sind." nuschelte Murphy vor sich hin. Der Typ war doch wirklich krank im Kopf. "Was machen wir jetzt?" fragte er Roberta. "Wir warten bis sie weg sind." "Hört ihr das oder ist das nur Einbildung?" fragte 10K, der an den Kabinentüren lehnte und richtete sich auf. "Das kommt von hier drinnen." er deutete auf die Kühlkabinen. "Oh mann, hier kann man sich ja nicht einmal richtig entspannen." kam es von Doc. "Ich mach auf und du spießt es auf." Er schaute 10K an. Dort drinnen war tatsächlich ein Zombie, den 10K mit seinem Messer tötete. Die beiden steckten den Zombie wieder zurück und schlossen die Tür "Sie kommen rein." rief der Fremde und wurde panisch. "Hey wie wäre es, wenn wir uns dort drinnen verstecken?" fragte ich in die Runde und deutete auf die Kabinen. "Keine so schlechte Idee." antwortete mir Roberta. Doch die anderen sahen eher skeptisch aus. "Kommt schon Leute. Wir haben nicht mehr viel Zeit." sagte ich mit Nachdruck und sprang vom Tisch. Woher hatte ich denn auf einmal wieder diese Energie? "Na dass wird ein Spaß" kam es von Doc, der als erstes hinein krabbelte. Danach 10K, Cassandra und der Fremde. Jetzt gab es nur zwei Probleme. Erstens gab es zu wenige Kabinen, zweitens waren Roberta, Murphy und ich noch übrig. Eigentlich war das nur ein Problem. Murphy sagte, dass er das nicht brauchte, da die Viecher ihn nichts tun würden. "Leliel, du gehst zu 10K, dass geht jetzt am schnellsten, da er in einer der unteren Kabinen steckt." sagte Roberta und öffnete die besagte Tür. "Schnell mach schon." Ich legte mich mit dem Rücken gegen 10K, der eine Hand um meine Hüfte legte. Ich spürte ein Kribbeln, dort wo er mich berührte und mir wurde warm. Roberta schloss die Tür wieder. "Du gehst in den Leichensack." hörte ich Murphys Stimme. "So schlimm ist es hier drinnen gar nicht." flüsterte 10K hinter mir. Ich drehte mich zu ihm um."Könnte ein bisschen Geräumiger sein." Scherzte ich und er lächelte. Sein Lächeln war so extrem süß. Ich konnte nur zurück lächeln. "Immerhin hab ich die beste Gesellschaft." "Schleimer." Wir hörten wie die Zombies die Tür aufbrachen und ich spannte mich in diesem Moment an. "Entspann dich. Die können uns hier drinnen nichts tun. Wir sind sicher." Sagte mein Gegenüber mit geschlossenen Augen."Wenn du meinst." Auch ich versuchte mich zu entspannen. Ich spürte immer noch seine Hand auf meiner Hüfte und sein Atem streifte meine Wangen. Ich bekam eine Gänsehaut und es fing an in meinem Bauch zu kribbeln. "Tommy, eigentlich Thomas." hörte ich ihn flüstern. Er war ganz nahe an meinem Ohr und sein Atem kitzelte mich. Ohne die Augen zu öffnen fing ich an zu grinsen. "Klingt doch gar nicht so schlimm."Die Zombies prallten gegen die Türen und ich zuckte zusammen.Denk an etwas schönes, sagte ich zu mir selbst, doch ich wusste nicht an was. 10Ks Atem neben mir wurde gleichmäßiger. Der Typ war tatsächlich eingeschlafen. Wieder fing ich an zu grinsen. Okay, dann konzentriere ich mich eben auf dich. Ich öffnete meine Augen und sah wie ruhig der Schwarzhaarige da lag. Er hatte den Mund leicht geöffnet und schnarchte ganz leise vor sich hin. Mit meiner freien Hand strich ich ihn ganz vorsichtig eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Bei dem Anblick wurde selbst ich müde und schloss wieder meine Augen. Dann schlief auch ich ein.Ich träumte, dass ich in einem kleinen Raum eingesperrt war und ich nach meiner Mama gerufen habe. Der Raum war nicht viel größer als eine Besenkammer. Ich war gerade einmal 8 und trug einen einfarbigen dreckigen grünen Schlafanzug. Ich weinte und hatte Angst. "Mama bitte tue mir das nicht an. Ich will nicht wieder gepikst werden, das tut so weh. Mama es brennt." "Ich bin nicht deine Mutter, wie oft soll ich dir das noch sagen und jetzt sei still."Wir hörten einen Schrei und öffneten die Augen. "Was war das? " fragte ich 10K. "Ich glaube die haben den Fremden erwischt. Er hat es wohl nicht mehr ausgehalten und wollte es mit denen aufnehmen." Ich sagte nichts. Ich war noch verwirrt von meinem Traum.10K zog mich enger an sich. "Warum zitterst du?" fragte er mich. "Keine Ahnung" Ich merkte noch nicht einmal, dass ich zitterte und mir liefen sogar Tränen übers Gesicht. "Wir kommen hier bald wieder raus. Versprochen." Ich drückte mein Gesicht gegen seine Brust und schloss wieder die Augen. Den Traum versuchte ich zu vergessen, immerhin war es nur ein blöder Traum gewesen oder? Ich konzentrierte mich wieder auf die Atmung von 10K, die wieder gleichmäßiger geworden war. Ein lautes Geräusch weckte uns. Die Tür der Kabine wurde aufgerissen und helles Licht drang herein. Meine Augen mussten sich erst einmal daran gewöhnen. "Habt ihr beiden etwa geschlafen?" fragte uns Roberta ungläubig. "Wieso fragst du?" fragte 10K sie und gähnte kurz."Weil ihr so erholt ausseht." Als ich mich wieder frei bewegen konnte streckte ich mich erst einmal ausgiebig und 10K tat es mir gleich. "Was hätten wir denn sonst tun sollen?" fragte er in die Runde. Doc lachte. "Euch beiden ist doch echt nicht mehr zu helfen. Ihr habt euch gesucht und gefunden."Was meinte er denn jetzt damit? Doch ehe ich ihn das fragen konnte, erblickte ich den Wasserkanister und sah dann zu Murphy. "Woher?" fragte ich und griff gierig danach. "Hab sie ner toten Familie abgenommen." kam es von ihm. Ich glaube, wir waren ihm noch nie so dankbar wie in diesem Moment.Auf dem Tisch lagen außerdem noch ein paar Konserven und Chipstüten. "Lasst uns was essen." schlug Roberta vor und wir setzten uns um den Tisch herum. "Oh man das ist der Wahnsinn. Murphy wie hast du das geschafft? Also nichts für ungut Warren, aber ich dachte echt du seist tot. Aber Murphy wie viele hast du getötet? Wenn wir da jetzt raus gehen, liegen da denn reihenweise Zombies auf dem Gehweg rum?" 10K redete ohne Punkt und Komma und wir alle starrten ihn nur an. "Was ist?" fragte er verwirrt. "Du hast noch nie so viel gesprochen, seit dem ich dich kenne mein Junge." antwortete ihm Doc. Wir alle fingen an zu lachen und 10Ks Blick blieb kurz an meinem hängen. War ich etwa der Auslöser für die ganze Euphorie? War er meinetwegen so glücklich? Wieder spürte ich dieses Kribbeln im Bauch."Cracker waren früher mein Lieblingsessen. Wo hast du die her?" fragte Cassandra Murphy. "Tja ich bin ein Crackermagnet." "Auf Murphy." Roberta hob ihren Becher. "Du bist zwar unsere Mission, doch heute bist du auch unser Freund geworden. Danke." Wir stoßen auf Murphy an, doch ich sah dem ganzen eher skeptisch entgegen. Murphy grinste vor sich hin. "Also dann können wir jetzt wieder los. Ohne euch komm ich ja nicht voran und die Zeit drängt." Wir packten alle zusammen und machten uns wieder auf dem Weg. "Hey, war doch ganz nett da drinnen." Scherzte 10K."Wenn man die Umstände mal außer acht lässt, irgendwie schon." gab ich ihn als Antwort. Wir waren gerade auf dem Weg zu unserem Jeep und 10K und ich gingen etwas weiter hinten. Wir sahen zwar keine Zombies auf dem Boden liegen, aber auch so kreuzte kein Untoter unseren Weg."Wenn du irgendjemanden meinen Namen verrätst, dann bring ich dich um." sagte er mit einem Grinsen im Gesicht. "Wieso jeder kennt doch deinen Namen 10K." Ich zwinkerte ihm zu und fügte ein "Versprochen." hinzu. Er knuffte mich am Arm und ich schubste ihn darauf hin leicht von mir. Er kam zurück und legte mir seinen Arm um die Schulter. "Wurde doch noch ein spannender und gleichzeitig schöner Tag." sagte ich und schaute in die untergehende Sonne. "Ja, dass finde ich auch Leliel." 10K zog mich näher an sich. Die anderen beachteten wir gar nicht. Und sie sagten auch nichts, nur sahen wir das ein oder andere Lächeln von Doc und Cassandra.

Together till the End/ Z Nation/ 10K x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt