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Manals Sicht:

Cems Gesichtsausdruck und seiner Laune nach zu urteilen wusste er selber nicht, wie er mit der Situation klarkommen soll.

Meine Eltern lachten mit Azims Eltern und redeten über Gott und die Welt.

„Letztes Jahr im Sommer sind wir alle zusammen nach Dubai geflogen, das war der beste Familienurlaub den wir je gemacht haben, dort ist es wunderschön." schwärmte mein Vater.

Familienurlaub?
Wir waren 2 Wochen lang dort, 3 mal haben wir abends zusammen gegessen und einmal haben wir den ganzen Tag zusammen verbracht.
Ein Familienurlaub war das definitiv nicht.

Ich wollte weinen doch ich war schon so abgehärtet dass ich mir meine Tränen unterdrücken konnte.

Meine Blicke waren leer, müde und verloren.
Genau wie Cems.

Ich konnte nicht mehr, ich hatte keine Kraft mehr.

Ehe ich mich versah kullerten mir Tränen vereinzelt meine blassen Wangen herunter.

Es war traurig zu wissen dass ich in einem Raum voller Menschen saß und keiner davon merkte dass ich weinte.

Ich wischte mir unauffällig meine Tränen weg und schaute in meine kleine Tasche.

Ich hab für das Treffen mit meinem Verlobten zwar mit dem besten gerechnet doch trotzdem hab ich mich für das schlimmste vorbereitet.

Alles was ich brauchte und noch mehr war in der Tasche.

Ich hatte Joints dabei jedoch würde man es merken wenn ich sie rauche.
Ebenso hatte ich teile dabei, also mdma.
Ich hatte auch LSD dabei also könnte ich auch einen CandyFlip machen.
Ich möchte es zwar nicht wirklich aber Kokain hatte ich auch ein kleines Päckchen.
Tilidin Tabletten hatte ich auch dabei aber für den Fall dass es ganz schnell gehen sollte hatte ich eine Rasierklinge dabei.

Das war mein starterpack für psychisch instabile Leute aka ich selbst.

Ich schaute von meiner Tasche kurz hoch und hatte Blickkontakt mit Cem.

„Wir machen alles damit Manal glücklich ist." lächelte meine Mutter was sowas von gelogen war.

„Ja, wir wollen nur das beste für sie, und das beste ist in diesem Fall Azim." fügte mein Vater hinzu.

Nein.
Das beste war Cem.

„Ich muss kurz auf die Toilette." entschuldigte ich mich und lief aus dem Wohnzimmer.

Die Raumverteilung in diesem Haus war genau so wie bei Cem weshalb ich nicht fragen musste, wo das Klo war.

Ich lief sehr langsam aufs Klo und überlegte, was ich dort nehmen sollte.

Das Klo war im Obergeschoss weshalb ich die Treppen hochging.

An den Wänden hingen hunderte Familienbilder von Azim und seinen Eltern.
Er war Einzelkind.
Auf den Bildern sahen sie alle so glücklich aus.

Ich war neidisch auf ihn.
Auch wenn ich mehr Geld hatte als er, ging es ihm besser als mir.
Er hatte eine Familie, die an seiner Seite stand.
Ich hatte sowas nicht.

Ich lief den Gang entlang weiter.
Die Familienfotos hörten garnicht mehr auf.
Dann blieb ich vor dem größten stehen.
Es war ein riesiges Bild, Öl auf Leinwand.
Es hatte die Größe von zwei Türen und ging am Ende des Gangs.

Es war ein selbst gemaltes Bild auf dem vorne Azim war, hinter ihm seine Eltern, vor ihm sein Hund. Im Hintergrund waren alle seine Großeltern zu sehen.

„Für unseren Liebling Azim, alles gute zum Geburtstag." stand unten mit einem feinen Pinsel geschrieben.
Unterzeichnet von seinem Vater.

Mein Vater würde sowas niemals für mich machen.
Er hat bis jetzt jedes Jahr meinen Geburtstag vergessen.
Nur als ich im heiratsfähigen alter war konnte er sich meinen Geburtstag merken.

Das war zu fiel für mich.

Ich fiel auf meine Knie und fing an zu weinen.

Während ich oben weinte, hörte man alle anderen unten lachen was mir mein Herz brach.

Ich fing an zu schluchzen und meine Atmung war sehr instabil.
Ich schnappte hektisch nach Luft.

„hey, hör auf zu weinen." sagte eine männliche Stimme und setzte sich neben mich auf den Boden.
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Wer ist das wohl 👀

Keine Wahl~ Cem AnhanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt