Kapitel 40

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Die erste Woche des neuen Jahres verlief sehr gut. Curry und Tami gingen nach wie vor miteinander aus und auch Alina und Tobi verabredeten sich des öfteren mal alleine. Zwischen Tati und mir hatte sich schon was getan, aber trotzdem war es noch etwas unsicher. Ich versuchte, ihr diese Schüchternheit zu nehmen, indem ich ihr durch kleine Gesten zeigen wollte, wie ernst es mir mit ihr war, aber letztenendes traute ich mich doch nicht ihre Hand zu nehmen oder sie erneut zu küssen. Die Verteidigungsstunden liefen gut soweit. Wir lernten, einen Patronus auch in Gefahrensituationen heraufzubeschwören und unsere bereits gelernten Zauber zu verbessern. Es waren zum Glück immer noch Ferien, daher konnten wir uns von dem Training gut erholen. Meistens trafen wir uns zusammen in der Großen Halle, genau wie heute auch. Die Mädchen waren schon dort und Curry, Tobi und ich waren gerade auf dem Weg dorthin. ,,Ich find's krass, wie schnell die erste Woche vorbeigegangen ist", meinte Tobi zu uns. Wir nickten zustimmend. ,,Leider haben wir aber nur noch eine Woche Ferien..." Ich hatte gar keine Lust auf den Unterricht, aber wer hatte das schon? ,,Ich will am liebsten-" ,,Psst!", unterbrach Curry plötzlich Tobis Satz. Er sah uns konzentriert an und meinte leise: ,,Hört ihr das auch?" Wir waren ganz still, um zu lauschen. Ich konnte verängstigte und aufgebrachte Stimmen hören. Vorsichtig gingen wir bis zum Ende des Korridors, wo wir den Stimmen näher kamen und sahen kurz um die Ecke. ,,Seid leise", flüsterte Curry uns zu. Einige Lehrer waren dort in einem kleinen Kreis versammelt und McGonagall kam gerade erst dazu. ,,Beruhigt euch wieder liebe Kollegen...", hörten wir sie mit zitternder Stimme sagen. ,,Ist es denn wahr, was Madam Pomfrey gesagt hat?" ,,Leider ja", war Slughorn zu hören und seufzte. Jemand schien nebenbei leise zu weinen. ,,Dass es einmal so weit kommen würde, hätte ich nicht gedacht... wie sollen wir es bloß den Eltern sagen..." Ich wechselte mit Tobi noch verwirrte Blicke. Schritte näherten sich der Gruppe von Lehrern und die Stimme von Professor Trewlaney fragte: ,,Entschuldigt meine Verspätung, worum geht es denn? Es wurde mir nur gesagt, es sei wichtig." McGonagall antworte ihr nach einem tiefen Atemzug: ,,Eine Schülerin wurde tot auf dem Schlossgelände aufgefunden. Sie wurde von Occamys angegriffen." Geschockt sahen Curry und ich uns an und ich legte Tobi meine Hand vor seinen aufgerissenen Mund, bevor er einen Ton von sich geben konnte. Ein tiefes Loch grub sich vor Entsetzen in meinen Bauch. ,,Sie war in Ravenclaw. Äußerst talentiert, muss man sagen", fuhr McGonagall fort. Den Rest der Unterhaltung brauchten wir nicht hören. Wir drei dachten nicht lange nach, sondern rannten sofort los. ,,Scheiße Leute, was wenn das Tami, Alina, Tati, Nancy oder Melissa ist?", meinte Curry besorgt als wir außer Hörweite der Lehrer waren. Ich mochte es mir gar nicht vorstellen... ,,Das muss ja nicht unbedingt der Fall sein. Es gibt viele Schülerinnen in Ravenclaw", versuchte Tobi uns, aber vor allem sich selbst zu beruhigen. Wir rannten so schnell wir konnten runter in die Große Halle um zu überprüfen, ob sie dort waren. Hastig stießen wir die schwere Tür auf und sahen uns panisch um. ,,Seht ihr sie?", fragte ich unruhig. Es herrschte kurz angespannte Stille, bis Curry dann rief: ,,Da hinten!" Augenblicklich rannten wir in die Richtung, in die er zeigte. Als ich Tati unter den Mädchen erkannte, fiel mir ein Stein vom Herzen und ich hätte vor Erleichterung in Tränen ausbrechen können. Sie standen auf, da sie gesehen hatten, dass wir zu ihnen rannten. Bei ihnen angekommen bremste ich mein Tempo nicht ab, sondern schloss Tati stürmisch im eine Umarmung und hielt sie fest an mich. ,,Ich bin so froh, dass es dir gut geht", seufzte sich vor Dankbarkeit.

Pov Tati:
(Kurz zuvor)
,,Wann wollten die Jungs nochmal kommen?", erkundigte sich Alina bei uns. ,,Sie müssten eigentlich gleich da sein", antwortete ich ihr und sah zur großen Flügeltür, an der aber niemand rein oder rausging. Wir warteten hier in der großen Halle am Tisch weiter hinten auf sie, da wir uns die letzten Tage nachmittags immer hier trafen. Diesmal war es jedoch fast so spät, dass es bald Abendessen gab. Plötzlich flog die schwere Tür auf. Dann waren schnelle Schritte zu hören. ,,Sind sie das da hinten?", fragte Tami und ich lehnte mich vor um etwas zu erkennen. Ja, das waren eindeutig Erik, Curry und Tobi, aber sie sahen zunächst sehr verzweifelt aus. Als ich dann besorgt vom Tisch aufstand, hellte sich die Miene von Erik schlagartig auf. Die drei rannten auf uns zu und schienen ihr Tempo nicht abzubremsen. Erik kam bei mir an und schloss mich in eine feste Umarmung. Durch die Wucht wäre ich fast umgefallen. ,,Ich bin so froh dass es dir gut geht!", sagte er mit einem erleichterten Seufzen. So fest hatte er mich noch nie umarmt, sodass ich das Gefühl hatte, er würde mich erdrücken. ,,Erik, was ist denn los?", fragte ich ihn verwundert und er löste sich von mir. Glücklich lächelnd sah er mich nur an. Er streichelte meine Wange, gab mir dort einen Kuss und strich einige Haarsträhnen hinter mein Ohr. Besorgt nahm ich die Hand, mit der die Strähnen sortiert hatte. ,,Sag mir was los ist. Sofort." Er setzte sich neben mich an den Tisch und wollte gerade anfangen zu erzählen, da kam Professor McGonagall in die Große Halle, gefolgt von einigen anderen Lehrern. Tami und Alina, die ebenfalls stürmisch umarmt wurden, setzten sich nun auch zu uns. Ich hatte ein ungutes Gefühl.

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