Kapitel 53

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Dass man mich weinen sah, kam sehr selten vor. Heute sahen die anderen mich sogar zwei mal weinen, aber das zweite Mal waren es Freudentränen, die sie sich auch nicht verkneifen konnten. Nachdem wir Tati alles erzählt hatten, was in der letzten Woche alles geschehen war, holten wir Madam Pomfrey dazu. Sie entließ Tati gleich am nächsten Morgen pünktlich zum Frühstück. ,,Ist das Trimagische Turnier etwa schon vorbei?", wunderte Alina sich, als der gesammte siebte Jahrgang inklusive Dumbledore in die Große Halle kamen. Die anderen Schüler jubelten und applaudierten ihnen zur Heimkehr. ,,Barry meinte vorhin, dass die letzte Aufgabe abgesagt werden musste, aus welchem Grund auch immer. Durmstrang hat wohl die ersten beide Aufgaben mit Abstand gewonnen und daher wäre die dritte Aufgabe auch nicht unbedingt nötig gewesen", informierte uns Nancy. Wir nickten alle und stimmten in den Applaus mit ein. Dumbledore ging wie immer vorne an sein Pult. Sofort wurde es ruhig unter den Schülern, nachdem sich der siebte Jahrgang gesetzt hatte. ,,Liebe Schüler", begann er seine Rede. ,,Es ist mir eine Freude, wieder in Hogwarts zu sein. Auch, wenn wir das Trimagische Turnier nicht gewonnen haben, sind wir stolz auf unseren Hogwarts-Champion: Mr. Ramoray!" Alle jubelten einem großen schwarzhaarigen Jungen aus Slytherin zu, der von seinem Freunden um ihn herum mächtig gefeiert wurde. Als es wieder ruhig wurde, fuhr Dumbledore fort. ,,Wie ich die letzten Wochen schon erfahren habe, gab es hier in Hogwarts Vorfälle über Occamy-Angriffe. An dieser Stelle möchte ich der Familie Hallway mein herzliches Beileid entgegenbringen. Aber ich möchte auch sagen, wie erfreut ich bin, zu hören, dass es einer verwundeten Schülerin nun wieder besser geht." Wir sahen Tati an, deren Gesicht ganz rot angelaufen war und sich jetzt leicht in meinen Armen vor den neugieren Blicken der anderen versteckte. Dumbledore zwinkerte ihr kurz zu. ,,Mein Dank gilt hier für ihre Freundinnen, die für sie ein Heilmittel gebraut haben, um ihr Leben zu retten. Ich denke, ich spreche auch im Namen von Madam Pomfrey und Professor Snape, dass 70 Punkte für Ravenclaw angemessen wären." Die anderen Ravenclaws kreischten freudig auf und applaudierten für die Mädchen.
,,70 Punkte!", wiederholte Tami fassungslos. ,,Die habt ihr euch mehr als verdient", sagte ich und lächelte. Die gesamte Schülerschaft jubelte ihnen zu, während die Mädchen allesamt rot wurden. Nachdem sich der Jubel gelegt hatte, redete Dumbledore weiter: ,,Es freut mich auch, ihnen mitteilen zu können, dass sich bereits professionelle und erfahrene Magizoologen im Verbotenen Wald befinden und sich um die Occamys kümmern. Den Grund, weshalb sie hier im Norden waren, will ich euch gerne verraten. Es ist zwar eine nicht sehr spektakuläre Geschichte, denn ein Reisender, der in den südlichen Ländern war, fand einige der Occamy Eier, deren Schale von unfassbarem Wert ist. Er nahm sie mit nach England um sie zu verlaufen, weshalb die Hälfte der heimischen Occamys die Spur aufnahmen, um die Eier zurückzuholen. Das Magizoologen-Team ist gleichzeitig auch auf der Suche nach den Eiern und der Reisende hat am kommenden Donnerstag eine Gerichtsverhandlung im Zauberreiministerium. Hogwarts dürfte daher wieder sicher sein." Alle Schüler applaudierten erneut. ,,Nun, die Lehrer und ich fanden es angesichts der Umstände für angemessen, euch Schülern eine Woche frei zu geben. In der Zeit dürfen ihr nach Hause zu ihren Familien fahren und wir Lehrer können für ein weiteres geregeltes Ende des Schuljahresablaufs sorgen." Jetzt jubelten alle Schüler lautstark. Sie warfen die spitzen Hüte ihrer Schuluniform in die Luft, trampelten mit den Füßen auf dem Boden und pfiffen. ,,Eine Woche!", staunte Tobi. ,,Das ist ja wahnsinn wie viel wir dieses Schuljahr an Ferien dazu bekommen!" Er hatte Recht, denn unsere Weihnachtsferien waren ja auch verlängert worden und die nächste Woche würden wir also auch noch frei haben. Wir packten am nächsten Tag schon alle ein paar unserer Sachen, um nach Hause zu fahren. Es wurde langsam endlich wieder Frühling draußen, wie wir bald feststellten. Das war gut, denn der Winter war mit Tatis Unglück nicht gerade schön gewesen. Die Sonne kam endlich wieder raus. Der Schnee war geschmolzen und den Weg zum Hogsmeade Bahnhof zierten nun große Pfützen. Wir zogen unsere Koffer über den Schotterweg hinter uns her. ,,Da vorne ist schon der Zug", sagte Nancy und zeigte auf die rote Dampflok vor uns. Die anderen Schüler luden schon ihre Koffer auf. Wir beeilten uns, sie rechzeitig zu erreichen, um noch ein freies Abteil zu ergattern. Dort setzen wir uns nebeneinander hin, ich ging ans Fenster. ,,Und was habt ihr diese freie Woche dann so vor?", fragte Curry neugierig. ,,Erst mal natürlich bei meiner Familie sein und ihnen alles erklären, was passiert ist. Sie haben bestimmt gelesen, was im Tagespropheten so alles über die Ereignisse in Hogwarts geschrieben wurde", erklärte Tati. ,,Und dann möchte ich Ihnen dich vorstellen, Erik." Sie sah mich lächelnd an und ich nahm ihre Hand. ,,Das ist eine gute Idee. Ich kann dich ja auch einmal mit zu mir nehmen, dann lernst du auch meine Familie kennen." Die Zugfahrt ging wahnsinnig schnell vorbei, was daran lag, dass ich die Hälfte der Fahrt geschlafen hatte. Tati weckte mich wieder, als wir in Kings Cross einfuhren. Wir stiegen aus und sammelten unser Gepäck ein. Zusammen rannten wir durch die Mauer von Gleis 9 3/4. ,,Hey, ich hab gelesen, dass es die Woche über ganz tolles Wetter werden soll. Wollen wir uns dann mal alle zusammen treffen?", schlug Melissa vor, als wir aus dem Bahnhof kamen. Die anderen nickten aufgeregt. ,,Ja gerne! Wir schicken uns gegenseitig auch noch Eulen, um zu klären, wann jeder von uns Zeit hat." ,,Da kannst du dich drauf verlassen", sagte Curry. ,,Aber auf Tobi nicht. Er ist nämlich sehr langsam, was Briefe schreiben angeht." ,,Das ist wahr!", stimmte ich lachend zu. ,,Mann, bin ich froh dass noch keine Sommerferien sind. Ich würde es nicht aushalten ohne euch", meinte Tami. Daraufhin umarmten wir uns alle in einer großen Gruppenumarmung. ,,Keine Sorge, wir sehen uns ja diese Woche mindestens einmal. Aber was haltet ihr davon, wenn wir in den Sommerferien mal Campen gehen! Wir alle Zusammen!", sagte Tati und alle stimmten freudig zu. Ein Wagen hielt daraufhin neben uns an. ,,Oh, wir müssen jetzt leider los. Wir sehen uns!", verabschiedeten sich Tami, Nancy und Alina, bevor sie in das Auto einstiegen. Bald kam auch Tatis Mitfahrgelegenheit und auch die Eltern von Curry kamen, um ihn, Tobi und mich abzuholen. ,,Dann bis bald!", riefen wir uns zum Abschied zu. Ich drehte mich auf der Rückbank des Autos um, damit ich Tati im anderen Wagen zu winken konnte. Sie tat das gleiche. Da wir in verschiedene Richtungen fuhren, winkten wir uns zu, bis ich sie nicht mehr sehen konnte. ,,Komm schon, Erik. Keine Panik... du siehst sie doch in ein paar Tagen wieder!", sagte Curry mit leicht genervten aber lustigem Unterton. ,,Immer diese Pärchen..." Er und Tobi sahen sich lachend an. ,,Ja Mann, Keine Panik", munterte auch Tobi mich ironischer Weise auf. ,,Hey! Panik ist doch ein guter Codename für euch! Wo sind Erik und Tati? Ach, die schieben mal wieder Panik." Curry lachte sich darüber den Arsch ab und auch ich musste lächeln. Der Wagen fuhr aus dem Zentrum von London weiter an den Stadtrand, wo wir wohnten. Tobi machte währenddessen ununterbrochen weiterhin Witze. ,,Erik, du bist ja ganz alleine gekommen, heute keine Panik? Ach hallo, Tati und Erik, was ist denn mit euch los, ihr seid ja ganz in Panik!" ...

ENDE
Vielen Dank fürs Lesen 💟

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