Kapitel 41

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Ich sah Erik fragend an, aber er schien nun auch wieder genauso besorgt wie vorhin, als sie die Halle betreten hatten. ,,Du wirst es wahrscheinlich gleich erfahren...", sagte er zu mir mit einem Ton in der Stimme, der mich noch unruhiger machte. McGonagall trat vorne an das Pult von Dumbledore und sah erst zu Boden. Die restlichen Schüler in der Halle hatten begriffen, dass McGonagall eine Ansprache halten wollte und waren daher ruhig geworden. ,,Liebe Schüler", begann sie zu reden. Ich merkte, wie schwer ihr es fiel, zu sprechen. ,,Heute mussten wir schmerzlich feststellen... dass eine unserer Schülerinnen verstorben ist..." Es war komplett still, keiner traute sich etwas zu sagen. Für mich war es wie ein Faustschlag in den Magen, davon zu hören und ich begann zu zittern. ,,Diese Schülerin gehörte dem Haus Ravenclaw an. Sie war erst 15 Jahre alt und ich spreche hiermit mein Beileid für diesen Verlust aus. Für ihre Freunde dort, für ihre Familie zu Hause." Ich sah erneut Erik an, der mir mit seinen Augen verriet, dass dies der Grund für sein vorheriges Besorgnis war. Er hatte es schon gewusst. Er beugte sich zu mir hin und flüsterte: ,,Wir haben ein Gespräch zwischen McGonagall und den anderen Lehrern auf den Flur mitbekommen..." Ich nickte, da ich sofort verstand. ,,Diese Schülerin war aüßert talentiert. Sie war sehr lebensfroh und ein unglaublich netter Mensch..." Ich konnte ein paar Schüler bereits leise weinen hören. McGonagall stämmte kraftsuchend die Hände auf das Pult und suchte nach Worten. ,,Diese Schülerin war Bea Hallway." Einge Mädchen schrien weinend auf. Jetzt war es nicht nur ein Schlag in den Bauch sondern direkt ein Pfeil durch die Lunge. Mir blieb die Luft weg und vor Schock vergaß ich mein Gleichgewicht. Erik stützte mich leicht. Er nahm mich in seine Arme und ich ließ die Tränen einfach zu. ,,Bea hatte viele Freunde. Daher ist es euer gutes Recht zu erfahren, weshalb sie starb. Es waren Occamys." Ein entsetztes Raunen ging durch die Halle und Erik nahm beruhigend meine Hand. Ich hielt sie so doll fest, dass ich ihm bald seine Knochen brechen müsste. ,,Die anderen Lehrer und auch ich haben bisher keine Erklärung dafür, wie die Tierwesen auf das Schlossgelände kamen und warum sie jemandem das Leben nahmen... Am morgigen Tag findet eine Trauerfeier im Innenhof statt." McGonagall verließ das Pult ohne ein weiteres Wort und setzte sich zurück zu den anderen Lehrern, wo sie sich eine Träne von der Wange wischte. Ich spürte, wie mich die anderen ansahen, aber ich krallte mich nur in Eriks Pulli. ,,Bea war das Mädchen, mit dem du dich auf der Silvesterparty angefreundet hast, oder?", fragte Tami mich leise und ich nickte. Ich hatte Bea zwar an diesem Abend erst kennengelernt, trotzdem fühlte es sich an, als hätte ich einen guten Freund verloren. An diesem Abend ließ ich das Abendessen ausfallen. Melissa ging mit mir nach oben in den Schlafsaal und leistete mir einfach nur Gesellschaft während ich weinte oder schlief. Ich fragte mich für ganze Zeit 'Warum sie?', versuchte mich aber selber abzulenken mit dem Gedanken daran, dass das Leben weitergehen musste. Das half für ein paar Stunden, aber dann fiel ich wieder in mir zusammen. ,,Tati, so kann das nicht weitergehen", sagte Nancy zu mir, als ich eines Abends im Gemeinschaftsraum saß und wieder das Abendessen ausfallen lassen wollte. ,,Du kommst jetzt mit zum Abendessen!" Da ging die Tür zu unserem Gemeinschaftsraum auf. ,,Das war richtig! Ha!", hörten wir Currys Stimme und er, Erik und Tobi kamen rein. ,,Meine Fresse war dieses Rätsel schwer... und sowas müsst ihr immer machen, wenn ihr in den Gemeinschaftsraum wollt?", meinte er dann. ,,Da haben wir ja noch Glück mit unserem Passwort", sagte Tobi und sie lachten. Nancy und ich sahen uns verwundert an. ,,Was macht ihr hier?", fragte sie. Erik kam daraufhin auf mich zu. ,,Wir sind hier, um dich mit zum Abendessen zu nehmen. Es gibt ein leckeres Dessert. Käsekuchen, und ich weiß, du liebst ihn." Er nahm meine Hände und zog mich vom Sofa hoch. Diesem Argument konnte ich leider wirklich nicht widersprechen. ,,Nancy, du kommst auch mit", sagte er und zog sie genau wie mich hinter sich her. ,,Ist ja schon gut, ich werde mich nicht wehren, ich komme mit", lachte sie. Wir folgten den Jungs mit runter zum Abendessen, wo am Ravenclaw Tisch schon die anderen auf uns warteten.

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