Kapitel 10

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Eigentlich waren wir ja froh gewesen, dass uns das Tanzen beigebracht wurde, aber es war echt schwer und nervig. Wir hatten mit den Schülern aus dem 5. Jahrgang zusammen und diese Mädchen waren Kletten. Sie sahen dich die ganze Zeit an als wärst du ihr Traumprinz, in der Hoffnung, dass sie einer von ihnen als Begleitung auf den Ball nimmt. Zum Glück waren wir mehr Jungen als Mädchen. So konnten ein paar von uns ab und zu sitzen und kurz Pause machen. Ich setzte mich gerade neben Tobi, während ein Junge aus der 5 wieder auf die Tanzfläche musste. ,,Ich halte das nicht mehr aus", meinte ich bloß. ,,Diese Mädchen starren uns alle an wie sonst was! Jedes Mal hab ich Angst, dass mich eine von ihnen fragt ob ich schon eine Begleitung hab... Es wird Zeit dass wir die Mädels fragen!"
Die Tanzstunden fielen glücklicher Weise auf Pflege magischer Geschöpfe und Kräuterkunde, sodass wir keine Stunde Zaubertränke verpassten. Manchmal sahen wir Tati, Alina und Tami außerhalb des Unterrichts in den Fluren und in der großen Halle und jedes Mal dachte ich mir: ,,Frag sie doch endlich!" Wenn ich das bald nicht tat würde es ein anderer tun, vorrausgesetzt sie wurde nicht schon gefragt.
Es brauchte bis Anfang Dezember, als Curry, Tobi und ich uns vornahmen sie bis zum heutigen Abend gefragt zu haben. Es war wieder Montag und der Tag begann direkt mit Zaubertränke. ,,Leute, ich glaube ich frag sie jetzt", meinte Curry nervös zu uns. Professor Slughorn kam wie immer etwas später und so blieb ihm noch ein wenig Zeit. ,,Ich geh jetzt hin und frag sie..." Er atmete tief ein und wieder aus. ,,Okay, dann mal los." ,,Viel Glück!", sagten Tobi und ich und ich gab ihm einen kleinen Schubs, damit er aufstand. Langsam aber ruhig ging er rüber zu den Mädchen. Ich konnte nur sehen wie sich Currys Mund bewegte, denn es war im Klassenraum zu laut, um etwas zu verstehen. Dann lächelte Tami und die beiden umarmten sich. Curry machte sich auf den Weg zu uns zurück. Er sprang dabei einmal kurz in die Luft und setzte sich strahlend und erleichtert zurück zu uns an den Tisch. ,,Ich schätze mal, dass sie Ja gesagt hat", sagte Tobi zu mir und wir beide freuten uns für Curry. Vielleicht wurde das mit ihm und Tami ja was und Curry war nicht mehr so traurig wegen der ganzen Päärchen-Sache.
Ich sah zu dem Mädchen-Tisch an dem die 5 aufgeregt tuschelten. Die Tür zum Klassenraum ging auf und ein fröhliches ,,Guten Morgen!" war von Slughorn zu hören. ,,Guten Morgen Professor Slughorn", antwortete die Klasse. Er stellte seine Tasche und einen brodelnden Kessel auf das Lehrerpult und wandte sich dann uns zu. Tobi lehnte sich zu mir und Curry rüber und flüsterte: ,,Warum stinkt es denn hier plötzlich so nach die Curry." Er grinste. ,,Ich rieche nichts außer den Geruch von deinen Pullis die du überall im Schlafsaal rumliegen hast", entgegnete Curry ihm und er hatte Recht. Ich roch beides, sowohl Tobis Pullis, als auch Currys typischen Geruch. Aber es war noch ein sehr schwacher Geruch. ,,Ich sehe einige von Ihnen in der Luft schnüffeln. Das liegt an diesem Zaubertrank hier", sagte Professor Slughorn und deutete auf den Kessel auf dem Pult. ,,Vielleicht weiß jemand, wie dieser Zaubertrank genannt wird?" Nancy hob ihre Hand. ,,Ja Miss Wenz?" ,,Amortentia, Sir?", gab sie als Antwort und ließ den Arm sinken. Professor Slughorn nickte zufrieden. ,,Sehr richtig, Miss Wenz. 5 Punkte für Ravenclaw." Er verteilte daraufhin einen Zettel an jeden Schüler. Während er rumging und sie verteilte sagte er: ,,Amortentia ist ein sehr mächtiger Liebeszauber. Das besondere ist der Duft, der von Person zu Person unterschiedlich ist. Schnuppern sie nochmal in der Luft."
Alle Schülern reckten den Kopf nach oben und sogen die Luft ein. ,,Sie werden feststellen, dass es Gerüche sind, die ihnen vertraut sind und ihnen gefallen. Amortentia reicht immer nach dem, was die Person anzieht. Das kann der Geruch von eurem Zuhause sein, von euren besten Freunden oder eurer großen Liebe. Vielleicht aber auch von eurem Lieblingsessen oder einer Pflanze. Das ist bei jedem unterschiedlich." Slughorn hatte den letzten Zettel verteilt und ging zurück zum Pult. ,,In den anderen Jahrgängen haben einige Schülern schon davon gelesen und kennen diesen Trank bereits. Das Brauen und Benutzen dieses Zaubertranks ist in Hogwarts streng verboten und steht daher nicht in den Lehrbüchern. Deshalb habe ich Ihnen einen Zettel zur Anfertigung dieses Tranks verteilt. McGonagall bat mich, dies in meinen Unterricht mit aufzunehmen. Das Herstellen und auch die Lehre der Wirkung und Folgen soll dazu beitragen, dass Sie nicht auf die Idee kommen diesen Zaubertrank jemals einzusetzen. Vorallem, da jetzt der Weihnachtsball in 3 Wochen ansteht. Nach Ende des Unterrichts werde ich sorgfältig darauf achten, dass jeder Zaubertrank und jeder Zettel entsorgt wird. Sie dürfen nun anfangen."

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