A Deal

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"Hier", sagte ich und warf Vince die verpackten fünf Gramm zu. Er nahm es an sich und zählte seine Scheine, bevor er sie mir gab.

Mein Handy vibrierte in meiner Arschtasche. Ich holte es heraus und verdrehte die Augen, als ich ranging.

"Was gibt's?", fragte ich.

"Komm zum Kasino", antwortete Terrence. "Ich warte am Billardtisch auf dich. Der Boss hat einen Deal für uns, den wir nicht ausschlagen können."

Dann legte er auf, ohne dass ich was dazu sagen konnte.

"Was war das denn?", fragte Vince, der Lauch mit dem schwarzen Bandana.

"Deine Mom. Sie vermisst mich", antwortete ich und stieg auf mein rostiges Fahrrad. Damit fuhr ich zum Kasino. Der Ort, an dem wir immer Geschäfte machten.

Als ich in den mit Rauch benebelten Raum eintrat, sah ich seinen breiten Rücken, dessen Muskeln sich in seinem weißen Shirt spannten. Er stütze sich am Billardtisch ab und hielt einen Queue in seiner Hand, dessen Spitze er gerade mit Kreide einrieb.

"Welcher Deal?", fragte ich.

Er stand noch immer mit dem  Rücken zu mir gedreht und machte keine Anstalt, sich zu mir zu drehen. "Wer ist die Kleine?", fragte er mit seiner rauen Stimme.

"Wovon redest du?" Ich schnappte mir den anderen Queue, der auf dem Billardtisch lag.

"Die kleine mit den langen Haaren. Die, die mir die Nase gebrochen hat", fuhr er genervt fort, so als müsste ich wissen, worüber er da redete.

"Was ist mit ihr?", fragte ich und zog gereizt meine Augenbrauen zusammen.

"Als ich Jerome von ihr erzählt habe, hatte er da so eine Idee", fing er an zu erzählen und drehte sich zu mir um. Er hob die viereckige Form an, in der die Billardkugeln sich befanden und legte die weiße Kugel mittig auf den Tisch.

Wenn Terrence sowas wie mein Boss war, war Jerome der Boss von Terrence. Und Jerome war einer der reichsten Typen der Unterwelt New Jerseys.

Irgendwie versetzte es mich in Unbehagen, jetzt über Violet zu reden. Sie war - gezwungenermaßen - Teil meines Privatlebens, aber aus meinen Geschäften wollte ich sie heraus halten .

Warum redete Terrence über sie? Was interessierte sie ihn? Er hatte sein Geld bekommen und mich krankenhausreif geschlagen - was wollte er mehr?

"Komm zum Punkt", hetzte ich ihn.

Er beugte sich vor und fokussierte seinen Blick auf die Kugel vor sich, bevor er ihr einen Stoß mit dem Stab versetzte. "Mindestens zehn Riesen. Für ein wenig Drecksarbeit. Wie hört sich das für dich an, Rex?"

Als er der weißen Kugel einen Stoß verpasste und zwei bunte dann tatsächlich im Netz landeten, sah er mir in die Augen. Sein Blick glühte.

"Welche Drecksarbeit?", fragte ich mit monotoner Stimmlage. Aber unter meiner Haut begann es zu brodeln. Ich spürte irgendwie, worauf das hinaus lief. Und es gefiel mir gar nicht.

"Stell mir nicht so viele Fragen", sagte er und lachte leicht. Er fuhr sich durch seine schwarzen Locken.

Dann beugte er sich vor und versuchte, seinen nächsten Treffer zu landen. "Erzähl mir von der Kleinen."

Wenn ich jetzt nichts sagte, würde er nur umso mehr Interesse an Ihr haben. Ich biss meine Zähne hart aufeinander.

"Sie heißt Violet", sagte ich und könnte mich dafür zusammen schlagen.

"Es gibt niemanden, der sie vermissen könnten, richtig?", vergewisserte er sich, als er der weißen Kugel einen weiteren Stoß versetzte.

Ohne zu zögern log ich. "Sie meinte, dass ihr Onkel bei der Kriminalpolizei arbeitet."

Catch me if you canWo Geschichten leben. Entdecke jetzt