Kapitel 18

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Schweißgebadet fuhr ich aus meinem Bett hoch. Mir war eiskalt und ich zitterte am ganzen Körper. Langsam stand ich auf und ging vorsichtig die Treppe nach unten. Dort angekommen, sah ich, dass die Terrassentür im Wohnzimmer aufstand. Die Gardinen wurden vom Wind der Nacht zur Seite geweht und ein kühler Luftzug durchstreifte das Zimmer. Unwillkürlich durchzog eine Gänsehaut meinen Körper. Ich hatte das ungute Gefühl, dass etwas nicht stimmte.

Auf Zehenspitzen bahnte ich mir einen Weg in die Küche. Mein Herz pochte, da ich jeden Moment damit rechnete von einem Verbrecher überrascht zu werden. Ich versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, als meine Augen zu dem Messerblock auf der Küchenablage glitten. Ohne nachzudenken, nahm ich eines der Messer heraus. Der Griff fühlte sich kalt und ungewoht an.

Noch immer konnte ich kein Geräusch warnehmen, dass mich in irgendeiner Weise hätte hellhöhrig machen sollen. Ich umklammerte fest das Messer und ging zurück ins Wohnzimmer. Alles wirkte normal zu sein. Wachsam schloss ich die Terrassentür, als ich plötzlich ein Knarzen auf der Treppe warnahm. Ich wirbelte herum und atmete im nächsten Moment erleichtert aus, da ich meine Mutter erblickte.

"Was machst du denn hier mitten in der Nacht? Und was hast du mit dem Messer vor?", fragte sie erstaunt.

Ich ließ meinen Blick von ihr zum Messer gleiten. Die Situation kam mir auf einmal völlig absurd vor.

"Die Terrassentür stand offen und ich dachte es sei vielleicht ein Einbrecher oder so hier drin.", erklärte ich entschuldigend.

"Komisch, als ich ins Bett bin, habe ich sie eigentlich verschlossen.", erwiderte meine Mutter verwundert.

Mein Blick schweifte erneut durch das Wohnzimmer. Auch meine Mutter schien ein bisschen unruhiger zu werden.

"Ich konnte aber niemanden hören. Vielleicht ist er auch wieder weg.", versuchte ich sie zu beruhigen. "Hier unten scheint auch noch alles da zu sein."

"Das Beste ist wahrscheinlich, wenn wir einfach wieder ins Bett gehen.", erwiderte meine Mutter.

Ich nickte nur und brachte schnell das Messer in die Küche. Als ich wieder im meinem Bett lag, verließ mich das ungute Gefühl nicht. Dennoch schlief ich irgendwann ein.

Augen aus SmaragdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt