Kapitel 21

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Die Aussicht war unbeschreiblich. Sonnenstrahlen funkelten über den Baumkronen und hüllten den Wald in eine schillernde Atmosphäre.

Ich drehte mich um zu Fynn. Er schien es zu genießen, mich zu beobachten. Sacht zog er mich an sich heran. Sein Atem streifte mein Ohr.

"Ich habe etwas für dich.", hauchte er fast unhörbar.

Er zog ein ovales Medaillon aus seiner Hosentasche. Ein grüner Stein zierte den silbernen Anhänger und war von einzelnen Blumenranken umgeben. Als er es höher hielt, funkelte die Kette im Licht. Behutsam legte er mir das Medaillon um. Kaum merklich streiften seine Lippen meinen Hals und sofort breitete sich ein Kribbeln auf meiner Haut aus.

Abrupt stieß er mich von sich. Seine Augen schienen noch stärker zu leuchten. Ich umklammerte die Brüstung des Hochsitz, doch löste mich und ging einen Schritt auf Fynn zu. Er murmelte unverständliche Sätze und vom einen auf den nächsten Moment schien er wieder er selbst zu sein.

"Es tut mir leid. Du solltest gehen.", brachte er mit gebrochener Stimme hervor.

Meine Hand umschloss das Medaillon, als ob es mir mehr Halt verschaffen könnte. Obwohl mein Verstand mir sagte, dass ich besser tun sollte, was er sagt, blieb ich wie angewurzelt stehen. Seine Augen hatten mich fest im Blick. Irgendetwas an ihm wirkte seltsam bedrohlich.

"Ich sagte, du sollst gehen.", sagte Fynn diesmal mit mehr Nachdruck.

Unsicher stolperte ich rückwärts und stieg die Treppe des Hochsitzes hinab. Einen letzten Blick warf ich nach oben. Seine smaragdgrünen Augen hefteten sich an mich und schienen nicht mehr loszulassen. Meine Brust schnürte sich zu. Das Atmen fiel mir schwer, doch konnte ich nicht anders, als wegzurennen. Meine Beine trugen mich immer weiter, bis ich schließlich am Rand des Waldes war.

Augen aus SmaragdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt