Kapitel 9

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Der Rest des Tages verlief erstaunlich ruhig. Als ich um eins aushatte, ging ich zur Fahrradhalle. Zielstrebig lief ich zu meinem Fahrrad und konnte meinen Augen nicht trauen, als ich es erblickte. Mein Hinterreifen wurde abmontiert und von meinem Sattel war keine Spur.

"Fuck.", entfuhr es mir.

So viel zu einem ruhigen Tag.

"Oh, schickes Fahrrad.", sagte eine Stimme hinter mir.

Erschrocken wirbelte ich herum und blickte in die geheimnisvollen grünen Augen.

"Ja, danke schön. Vorher sah es aber auch nicht schlecht aus.", erwiderte ich unsicher.

"Kann ich dir irgendwie helfen?"

"Ähm, nur wenn du wüsstest, wo die Sachen abgeblieben sind.", sagte ich und schämte mich in der nächsten Sekunde auch wieder dafür. Er lachte und ich spürte, wie ich rot wurde.

"Wo die Sachen sind, weiß ich zwar nicht, aber wenn du willst kann ich dich auf meinem Fahrrad mitnehmen." Er lächelte und entblößte dabei Unmengen von strahlend weißen Zähnen. Wie konnte man bloß so perfekt aussehen?

"Das ist echt nett, aber ich werde einfach laufen."

"Okay, wenn du meinst." Mit diesen Worten verabschiedete er sich und drehte sich auf dem Absatz um. Anscheinend ging er auch sein Fahrrad holen.

Wieso war ich nur so blöd und hatte nein gesagt? Ich kniff die Augen zusammen, holte tief Luft und ging ihm hinterher.

"Kann ich vielleicht doch mitfahren?", fragte ich wie ein kleines Mädchen.

"Klar.", sagte er und lächelte. "Ich bin übrigens Fynn."

"Wilma.", erwiderte ich und strahlte ihn an, wie ein verliebtes Schaf.

Fynn schob sein Fahrrad aus der Halle und ich folgte ihm. Ich war total nervös und hoffte, dass mir nichts peinliches passieren würde.

Ich setzte mich auf seinen Gepäckträger und betete, dass ich nicht herunterfallen würde.

Augen aus SmaragdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt