Kapitel 34

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Auch am nächsten Morgen wachte der Blonde wieder viel zu früh auf. Aber auch dieses Mal fühlte er sich um einiges besser und war auch positiver eingestellt, auch wenn er nicht gleich zu Stefan konnte, so gern er dies auch wollte. Vielleicht erinnerte er sich heute wieder an zumindest ein paar Sachen.

Michael musste sich unbedingt mit etwas ablenken, ansonsten würde er bis Mittag verrückt werden. Deshalb beschloss er Laufen zu gehen. Die Sonne ging gerade erst auf, als er los lief.

Zwei Stunden später kam er verschwitzt, aber auch zufrieden zurück. Immer wenn er sich zu viele Gedanken gemacht hatte, rannte er einfach schneller. So lange bis er an nichts anderes mehr denken konnte, als einen Fuß nach dem anderen zu setzten.

Nach einer verdienten Dusche, ging der Ältere frühstücken. Er setzte sich zu seinen Teamkollegen, die über seine Anwesenheit und auch die Ruhe mit der er sein Essen verzehrte wunderten.

Michael erklärte ihnen deshalb, dass er erst am Nachmittag zu Stefan konnte, deshalb war er noch hier. Andernfalls wäre er sofort nach dem Aufstehen wieder zu ihm gefahren, das wussten sie alle. Aber bis er zu seinen besten Freund konnte dauerte es noch viele Stunden. Deshalb beschloss der Große mit seinen Freunden gemeinsam zu trainieren.

Genauso wie vorhin beim Laufen, trainierte er einfach stärker und schneller, wenn auch immer seine Gedanken zu weit abschweiften. Ansonsten würde er noch durchdrehen. Es war kurz vor dem Mittagessen und Michael war auch der Letzte, der die Kraftkammer verließ, wenn sich plötzlich ein Mann mit einen Zitiergerät vor ihm stellte.

Der Interviewer wollte frech von ihm wissen, wie es Stefan ging und welche Verletzungen er hatte. Anfangs war Michael noch außer Atem und er wusste nicht, ob das alles vielleicht auch nur ein schlechter Scherz war, doch wenn der Mann vor ihm nicht locker ließ und er auch unverschämt wurde, konnte der Blonde sich nicht mehr halten.

Er schrie den Interviewer an, dass er verdammt nochmal verschwinden sollte, da er ihm sowieso kein Wort über Stefan sagen würde. Gott sei Dank verschwand der Mann bei seinem Gebrüll, ansonsten hätte der Blonde ihm vermutlich das Zitiergerät aus der Hand gerissen und gegen die Wand geschleudert.

Wütend marschierte Michael zurück in sein Zimmer um noch einmal zu duschen. Er wollte auf keinen Fall ganz verschwitzt zu Stefan fahren, auch wenn es dem Kleinen vermutlich egal gewesen wäre. Während er unter den heißen Wasserstrahlen stand regte er sich noch immer über den unverschämten Interviewer auf.

Er würde nie im Leben ein Interview über Stefan geben. Er würde wahrscheinlich nicht einmal drei Wörter raus bekommen ohne gleich zu weinen anzufangen. Noch dazu ging es niemanden etwas an, er würde kein Sterbenswörtchen darüber verlieren.

Nachdem er aus der Dusche raus gestiegen war, sah sich Michael das erste Mal seit Tagen wieder einmal in den Spiegel. Er sah schrecklich aus. Tiefe Augenringe waren zu sehen, er sah müde und fertig aus und Stefan hatte Recht, er musste sich dringend rasieren.

Nachdem er etwas Körperhygiene der letzten Tage nachgeholt hatte, marschierte der Blonde runter um etwas zu Mittag zu essen. Bald war es soweit, bald konnte er wieder zu Stefan. Er setzte sich wieder zu Gregor, Manuel und Thomas, doch als die Zeit gekommen war, machte sich Michael auf dem schnellsten Weg ins Krankenhaus.

Dort angekommen nahm er von dem Automaten im Eingangsbereich ein paar Süßigkeiten für Stefan mit und seine Vorfreude ihn wieder zu sehen stieg ins unermessliche, wenn er endlich die ersehnte Tür erreichte.

Nachdem er vorsichtig gegen die Tür geklopft hatte, er wollte Stefan ja nicht wecken, falls er schlafen sollte, späte er in das Zimmer hinein. Der Kleine saß aufrecht im Bett und lächelte ihm bereits entgegen, als er seinen besten Freund sah.

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