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Ein Monat. Ein Monat ist vergangen. Einen Monat ist es her, dass Matteo und ich zusammen gekommen sind. Und heute ist der große Tag, heute findet das Finale des interkontinentalen Wettbewerbs statt. Selten war ich so nervös wie heute. Heute Nacht musste Matteo wieder bei mir schlafen, weil ich sonst vor Nervosität nicht hätte einschlafen können, seine Nähe beruhigt mich verdammt. Zum Glück sind meine Eltern weder dahinter gekommen, dass ich bei einem Wettbewerb skate, noch dass ich mit Matteo, ihrem Angestelltem, zusammen bin. "Morgen, mein Schatz." Matteo drückt mir einen Kuss auf die Stirn. "Wir sollten langsam aufstehen, wenn wir pünktlich zur aller letzten Probe kommen wollen.", meint er. "Hm, noch fünf Minuten.", brumme ich und kuschele mich an seine Brust. "Na gut, nur noch fünf Minuten, keine Sekunde länger." Matteo streicht mir ein paar Haarsträhnen hinters Ohr. Die fünf Minuten vergehen viel zu schnell, schon zieht Matteo mich vom Bett und ich stehe auf meinen Beinen. "Jetzt machen wir uns aber fertig, sonst kommen wir wirklich noch zu spät!" "Wann beginnt die Generalprobe denn?" "Um elf." "Und wie spät ist es jetzt?", frage ich. "Kurz nach acht.", antwortet er. "Pff, dann haben wir ja noch genug Zeit." Ich taste mich wieder zum Bett, lege mich drauf und schließe meine Augen. "Mensch Luna, du hast selber gestern gesagt, ich soll dich um acht wecken." Matteo klingt etwas genervt. "Such du mir schon mal ein paar bequeme Klamotten raus, solange bleibe ich noch liegen." "Sonst immer voller Energie und heute willst du nur schlafen?", brummt Matteo belustigt. "Haha, mach einfach." 

"Dein Outfit für den Wettbewerb hast du schon?" "Jap, die Mädels haben es mir gestern rausgesucht. Müsste in irgendeiner Tasche hier im Zimmer liegen.", antworte ich. "Okay. SO, hier sind deine Klamotten." Matteo schmeißt sie auf mich rauf. "Ich geh mich dann selber auch mal fertig machen. Und du stehst jetzt auf!" Ich höre, wie er lachend die Tür öffnet und aus dem Zimmer geht. Mürrisch stehe ich auf und ziehe mich an, bevor ich mich dann ins Bad vortaste und Amanda bitte, mir beim Schminken und Haare machen zu helfen. 

"So, fertig.", sagt sie. "Das Frühstück ist unten schon angerichtet, soll ich dich runter bringen?" "Das wäre nett, danke." Ich hacke mich bei ihr ein und wir laufen nach unten ins Esszimmer. Meine Eltern scheinen schon bei der Arbeit zu sein, wie immer, denn nur Tino und Cato begrüßen mich. Kurz darauf höre ich Matteo herunterkommen und wir frühstücken alle zusammen. "Mh, kommt ihr heute auch zum Wettbewerb?", frage ich. "Leider nicht, wir haben uns keinen freien Tag bei deinen Eltern genommen.", erklärt Amanda. "Dann gebe ich ihn euch jetzt.", sage ich. "Oh man, wie nett von dir, Luna!", ruft Cato. "Ja, aber das führt dann sicherlich zu Problemen mit deinen Eltern.", meint Amanda. "Ich verpflichte euch jetzt dazu, euch heute frei zu nehmen und euch den Wettbewerb anzusehen. Ihr arbeitet viel, ein freier Tag sei euch da allemal gegönnt." "Danke, Luna.", sagt Amanda. "Du bist die Beste, Luna!", ruft Tino. Ich lächle und widme mich wieder meinem Frühstück. 

Kurz darauf machen Matteo und ich uns dann auf den Weg ins Roller zur Generalprobe. "Oh man, ich hoffe, dass dieser eine Schritt heute klappt...", murmele ich. "Du schaffst das schon." Matteo drückt meine Hand. "Und was, wenn nicht?" "Hey, positiv denken." "Du hast leicht reden, du kannst ja wenigstens sehen, was du machst. Oh Gott, oh Gott, warum habe ich mich überhaupt darauf eingelassen?!" "Bleib ganz ruhig, Luna, du schaffst das.", probiert Matteo, mich zu beruhigen. "Ich hätte niemals ins Team einsteigen dürfen!" "Luna, du hörst mir jetzt ganz genau zu: Du schaffst das! Du skatest verdammt gut, da spielt es fast schon keine Roller mehr, ob du nun was siehst oder nicht. Und wehe, du sagst noch einmal, dass du es bereust, ins Team gekommen zu sein!" "Was ist dann?" "Dann werde ich dich so lange nerven müssen, bis du deine Meinung wieder änderst.", antwortet er. "Glaub mir, Snob, du bist jetzt schon mehr als nervig." Ich grinse. "Also ich finde, dass man mich noch ertragen kann." Ich wette, er grinst auch. "Mh, nö.", sage ich. "Dir gefällt's aber, wenn ich dich nerve." "Möglich." "Ich gefalle dir halt immer." "Snob.", brumme ich.

Die Generalprobe verläuft eigentlich ganz gut, aber Ámbar, Jim und ich sind total nervös, sowie Tamara, wenn die Jungs nervös seien sollten, merkt man es ihnen auf jeden Fall nicht an. Sie lachen uns aus, weil wir so hibbelig sind. "Okay, wir gehen ein letztes Mal die ganze Choreo durch!", ruft Tamara. "Alle auf eure Positionen!" Sie klatscht in die Hände und wir begeben uns alle auf unsere Positionen, dann beginnt die Musik.

Etwas später sitzen wir in der Umkleide und machen uns fertig. Jazmín schminkt mich gerade, ich muss ihr da wieder, wie beim Open, zu 100% vertrauen. "Mädels, ich packe das nicht! Bestimmt mache ich irgendeinen Fehler und der kostet uns dann den Sieg!" "Du schaffst das, Luna.", probiert Jim, genauso wie Matteo vorhin, mich zu beruhigen. "Das hat Matteo auch schon gesagt und beruhigt hat mich das trotzdem nicht.", brumme ich. "Lunita, Kopf hoch. Du wirst das packen.", probiert es nun auch Ámbar. "Ihr seid doch selber nervös, probiert also nicht, mich zu beruhigen, denn es klappt nicht!", rufe ich. "Du hast ja Recht!", ruft Jim. "Beim Halbfinale war ich noch lange nicht so nervös wie jetzt! Oh man, oh man, oh man!!!" "Oh Gott, ich glaube, wir werden verlieren! Wir haben niemals eine Chance gegen die anderen!", ruft auch Ámbar. "Mädels, Mädels, Mädels.", höre ich hinter uns. Die Jungs sind wohl in die Umkleide gekommen. "Wenn ihr euch jetzt gegenseitig stresst und nervös macht, wird das nie was!", meint Ramiro. "Toll Ramiro, du machst ihnen ja auch total Mut.", brummt Simón. "Wir schaffen das schon.", sagt Matteo. "Also wenn das eine Modenshow wäre, würden die Mädels definitiv gewinnen! Euer MakeUp und eure Frisuren sind einfach fantastisch!", ruft Jazmín und wir lachen. Das konnte gerade die Stimmung etwas auflockern.


Kurz darauf wird der Wettbewerb eröffnet. Unser Team skatet als letztes. Leider vergehen ihre Auftritte viel zu schnell und schon setzen Ámbar und ich uns auf den Halbmond. "Du schaffst das.", flüstert Matteo mir noch zu und drückt mir einen Kuss auf die Lippen, bevor er und die anderen drei auf Position gehen. "Ihr schafft das, Mädels, ich glaube an euch!" Tamara drückt uns nochmal kurz und der Moderator kündigt uns an. "Bereit?", fragt Ámbar. Ich atme tief ein und aus. Dann nicke ich, die Musik beginnt und der Halbmond schwebt langsam herunter.

"Luna Valente!!!" Shit, das ist doch die Stimme... von Papá! Ach du... Was machen meine Eltern hier?! "Luna, alles klar?", fragt Ámbar. "Ich...", murmele ich. Eigentlich käme jetzt mein Einsatz und ich müsste singen, ich bin aber wie gelähmt. "Luna Valente!!!", ertönt es wieder wütend, diesmal ist es meine Mutter. Als mein Part dann vorbei wäre, beginnt Ámbar zu singen und jetzt kommt der Halbmond auf der Bahn an. Ámbar nimmt meine Hand und wir stehen auf, als ich aber los skate, falle ich plötzlich der Länge nach hin.


Oh je, da läuft jetzt alles aus dem Ruder... Was wird jetzt wohl passieren?


Blindes VertrauenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt