8. Kapitel

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~ Ein Monat später~

In dem letzten Monat ist nicht viel passiert, ich habe alle meine Sachen bekommen, die ich alles in den Räumen hinter dem Musiksaal verstaut. Mit Rily habe ich nichts mehr gemacht, er ist irgendwie komisch zu mir. Freunde habe ich noch nicht wirklich welche gefunden, denn nach der Schule gehe ich direkt in den Musiksaal übe Geige, mache meine Hausaufgaben und dann übte ich noch bis spät in die Nacht hinein Klavier. Im durchschnitt schlafe ich so 5-6 Stunden pro Tag. Ich habe tiefe Augenringe, aber sonst würde ich mein Übeprogramm nicht durch bekommen.

" Kimberly wiederhole, was ich gerade gesagt habe" drang es zu meinem Ohr. Ich saß gerade im Biologieunterricht.

" Was? Oh Entschuldigung ich habe nicht aufgepasst" sagte ich und lächelte leicht, eigentlich tat es mit nicht leid, denn der Unterricht von ihm war echt zum einschlafen und wenn man dann noch so ein Schlafdefizit wie ich habe, dann schläft man direkt ein.

" Ich hoffe es und jetzt passt du besser auf, sonst gibt es eine ordentliche Strafarbeit." sagte er. Ich nickte und schon lag mein Kopf wieder auf der Bank. Ich war Todmüde und an den Grenzen meiner Belastbarkeit, ich musst mal ein Tag blau machen um frische Luft zu schnappen.

Irgendwann war auch der Unterricht zu ende und ich stand einfach auf. Es war zum Glück meine letzte Stunde und ich musste erst in einer halben Stunde üben. Ich sah wie Rily mit seinen Freunden in der Raucherecke, er war zwar noch nicht 18, aber hing da auch immer ab und rauchte. Ich wollte nicht mehr, dass es so ablief, ich holte mein Handy aus meine Hosentasche und ging auf WhatsApp.

' Hast du jetzt Zeit? Wir müssen reden, in fünf Minuten in meinem Zimmer' schrieb ich. Ich sah wie er sein Handy aus der Hosentasche nahm und guckte was ich geschrieben hatte, sein Gesichtsausdruck veränderte sich komisch und dann verabschiedete er sich von seinen Kumpels, jetzt hieß es für mich rennen!!!! Er durfte mich nicht sehen.

Ich rannte zu meinem Zimmer und schmiss meine Tasche in die Ecke. Mein Zimmer war immer aufgeräumt, da ich sonst hier nicht zurecht kommen würde. Es klopfte und ich rief 'herein'. Rily trat rein und hatte eine Ausdruckslose Miene auf.

" Worüber müssen wir reden?" fragte er kalt.

" Über das, warum bist du so? Guck dich mal an, wie du warst, als wir uns wiedergesehen haben und jetzt du ignorierst mich! Was soll das? Was habe ich dir getan?"

" Ach das verstehst du nicht, ich kann einfach nicht, ich bin nicht gut für dich, ich habe es verstanden als du mit deinem Freund gesprochen hast. Du sollst einfach nur so bleiben wie du bist und nicht mit mir abhängen. " sagte er und guckte auf den Boden.

" Jetzt hör mir mal zu Rily, mit wem ich abhängen will entscheide immer noch ich, aber wenn du das nicht willst dann versteh ich es, aber mach es nicht wegen mir. Weißt du wie viele Freunde ich habe?"

" Nein..."

" Keine, ich dachte ich hätte dich, aber du hast mich einfach eiskalt ignoriert, mein Leben ist zurzeit scheiße und ich habe niemanden, mein Freund? Er ist zu weit weg, es hat einfach keinen Sinn mehr, meine beste Freundin? Sie macht die ganze Zeit mit ihren Freund rum? Und der besagte Freund, der auch mein bester Freund ist? Der hat nie Zeit!!!" rief ich jetzt.

" Das wusste ich nicht, aber warum suchst du dir nicht welche? Ich meine Freunde?"

" Weil ich nie Zeit habe, ich muss dir das mal erklären..." sagte ich und signalisierte, dass er sich hinsetzten sollte, was er dann auch tat.

" Ich habe den sogenannten Ferial-Preis gewonnen. Der beinhaltet eine schulische Ausbildung, dann Studium und dann Kariere, man sagte mir aber nicht, dass ich einen Privatlehrer habe, ich muss immer üben, dann Hausaufgaben machen und wieder üben" sagte ich zu ihm.

" Also bis du das Mädchen, was immer den Musiksaal besetzt? Und alles in den Arsch geschoben bekommt?"

" Ja aber ich will das nicht, ich will so behandelt werden wir ihr, aber das geht nicht. Ich will nur einen Freund haben"

" Komm her" sagte er und nahm mich in die Arme. Es tat gut, von jemanden umarmt zu werden, ich hatte das Gefühl vermisst.

" Wollen wir einen Film gucken? oder raus an den Strand gehen?" fragte er mich.

" Ich muss eigentlich in zehn Minuten unten beim üben sein, aber ich mache heute blau. Komm, wir dürfen nur nicht entdeckt werden" sagte und nahm intuitiv seine Hand.

" Ja is' ja gut, ich muss nur noch meine Sachen rüber stellen und mir noch eine Jacke anziehen, dann komme ich" sagte er und zog mich mit in sein Zimmer. Ich ließ mich auf einen der Stühle sinken. Während er sich noch schnell eine Jacke überwarf. Dann nahm er meine Hand und wir gingen zusammen aus seinem Zimmer. Als wir dann aber draußen waren, entzog ich ihm meine Hand, da es mir unangenehm war. Wir gingen einfach nur am Strand spazieren, ich guckte aufs Meer, es sah einfach nur himmlisch aus.

" Warum bist du hier?" fragte ich ihn.

" Meine Eltern wollen es so" sagte er kurz und knapp.

" Willst du es nicht?"

" Ich weiß es nicht. Mein Traum ist es nicht, Musiker zu werden, ich kann es gut, aber mit Informatik, wäre ich glücklicher. Ich kann es aber meinen Eltern nicht sagen, ich weiß nicht was sie gerade machen, ich glaube ich habe jetzt Stiefgeschwister, aber mein Dad hat es mir nicht gesagt. Meine Eltern sind jetzt geschieden und reden kein Wort mehr miteinander. Ich weiß es auch nicht, wenn ich mal in den Ferien da bin, kommt es so rüber als ob das Missgeschick in ihrer Ehe gewesen wäre, deshalb lass ich hier niemanden an mich ran, aber du hast was an dir, ich kann einfach nicht kalt zu dir sein und habe schon die ganze Zeit das Gefühl gehabt, dass ich dir vertauen kann. " sagte er und jetzt blieb er stehen. Ich sah ihn an, er sah echt nicht gut aus, sein Gesicht war nicht das selbe, wie ich es kannte, als ich ihn kennen gelernt hatte, wenn er über seine Eltern sprach, war in seinem Gesicht tiefe Verletztheit, er tat mir so unglaublich leid.

" Was ist mit deinen Eltern, du redest nicht über sie" sagte er zu mir.

" Ich habe sie geliebt, aber letztes Jahr habe ich mit meinem Freund mal ein bisschen rum gemacht, mein Dad hat mir daraufhin alle meine Instrumente weg genommen, ich war alleine, meine beste Freundin war nicht da, Will mein bester Freund hat wieder angefangen zu dealen und Ryan hat mit mir Schluss gemacht. Ich bin nach Neuseeland gefahren und habe ein paar Konzerte gespielt. Aber ich war dort nicht ich selbst, alles endete damit, als ich wieder in Deutschland war, dass ich ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Warum ist jetzt egal, Mum sowohl Dad haben sich entschuldigt, aber dann als ich wieder zuhause war, waren sie nie da, sie waren nur arbeiten, vor allem Dad. Er sagte mir noch nicht einmal Hallo als er mich sah. Ich habe dann halt den Wettbewerb gespielt und auch unter dem Aspekt punkt, habe ich das Angebot angenommen, hier her zu kommen. Meinen Eltern habe ich es per SMS geschrieben und jetzt haben sie mir alle meine Sachen hier her geliefert, da sie nach Hawaii umziehen werden." sagte ich, in meinen Augen haben sich schon Tränen angesammelt, ich konnte sie nur mit mühe zurück halten.

" Das tut mir so leid" sagte er und nahm mich in den Arm.

Widmung geht an lena_love-SaMo

Wörter: 1253


The music of my soul (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt