Kyle Parker | Part I

4.7K 116 35
                                    

POV Kyle

An diesem Morgen kam ich total übermüdet in die Schule. Ich hatte bis spät in die Nacht meinen Aufsatz für Chemie fertiggemacht. Ihr fragt euch jetzt wahrscheinlich, warum ich es nicht einfach gelassen habe? Warum ich nicht einmal meine Hausaufgaben 'vergessen' habe?

Die Antwort: Mir wäre es ja egal, würden nicht 15 Prozent unserer Gesamtnote davon abhängig sein. Mrs. Blakely, unsere Chemielehrerin versteht bei so etwas überhaupt keinen Spaß, da es eine Chance für uns war, uns zu verbessern und da ich bei schriftlichen Tests nicht gerade der beste bin, musste ich diese Chance einfach nutzen. Sie hatte mir versprochen, dass die Note für den Aufsatz, obwohl eigentlich schon Notenschluss war, meine Gesamtnote verbessern würde. Ich war nicht der einzige, der diese Chance fast dieses Jahr nutzte.

Ich stand also mit halb geschlossenen Augen vor dem Schultor, sagte mir immer wieder Nicht mehr lange, und dann ist die Schule aus vor und wartete auf meine beste Freundin Annabeth. Normalerweise war sie immer vor mir da, doch dieses Mal musste ich fünf Minuten auf sie warten, anstatt umgekehrt. Das war etwas ungewöhnlich.

Wenn Annabeth Chase zu spät kam, musste schon etwas Wichtiges passiert sein. Aber noch, war sie ja nicht zu spät, sie hatte noch 15 Minuten, ehe die Schule anfing.

Als sie schließlich zehn Minuten vor Schulbeginn auftauchte, schien sie aufgeregt mit jemandem zu telefonieren.

Sie sah wie immer umwerfend aus. Ihre blonden gelockten Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden und sie trug eine schwarze Jeans und eine blaue Bluse. Wie gewöhnlich hatte sie nicht das kleinste bisschen Make-up aufgetragen- das hatte sie auch gar nicht nötig, sie war von Natur aus sehr hübsch.

Vor allem schien es sie nicht einmal zu kümmern, wie sie aussah (einmal hatte sie mir erzählt, wenn sie morgens keine Zeit mehr hatte, zog sie einfach irgendetwas aus ihrem Schrank an, dass farblich zusammenpasst).

Viele der anderen Mädchen (natürlich nicht alle, aber die meisten) waren leider das genaue Gegenteil von Annabeth. Sie verließen das Haus nicht ohne eine Tonne Make-up im Gesicht und schienen darum zu wetteifern, wer den kürzesten Rock trug oder den tiefsten Ausschnitt hatte. Vor allem die Clique von dieser Zicke Celine.

"Nein", Annabeth kam gerade in Hörweite. "Weißt du-", sie sah mich und hielt dann inne; ich sah wohl nicht sehr gut gelaunt aus. "Klären wir das bitte später? Ich rufe dich nach der Schule nochmal an, okay?", fragte sie. "Am Nachmittag so um vier?"
Der Anrufer stimmte wohl zu, denn sie sagte noch: "Gut, bis später dann" und legte auf.

"Hey Kyle", begrüßte Annabeth mich und umarmte mich zur Begrüßung. "Hey", erwiderte ich müde und unterdrückte ein Gähnen. Sie wusste, dass ich kein Morgenmensch war und nahm mir das auch nicht übel.

"Tut mir leid, dass ich heute später gekommen bin", sagte Annabeth. "Am Wochenende kommen ein paar Freunde zu Besuch, um den Schulschluss zu feiern und es gab ein paar Dinge, die wir klären mussten"

"Schon okay", meinte ich. Annabeth grinste: "Noch müder als sonst? Lass mich raten, du bist ewig aufgeblieben, um den Aufsatz für Mrs. Blakely zu schreiben?" Ich seufzte: "Jap. Es ist meine letzte Chance, meine Note zu verbessern und sie wäre bestimmt total sauer, wenn wir ihr 'Angebot' nicht nutzen würden. Ich kann es mir einfach nicht leisten, den Aufsatz nicht abzugeben"

"Soll ich mal drüberschauen?", bot Annabeth an. Meine Miene hellte sich ein bisschen auf: "Das würdest du machen? Danke, wirklich"

Ich seufzte erleichtert und händigte ihr meinen Aufsatz aus, während wir das Schulhaus betraten und zu unseren Spinden gingen.

So war Annabeth eben. Nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich perfekt. Meistens gut gelaunt, immer hilfsbereit und nett (zumindest zu mir, ihren anderen Freunden und den Lehrern).

Percabeth OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt